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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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nur die Kameltreiber schlechter Tiere«, vermutete Tiana.
    »Und drittens: Wenn ein Kamel zufällig in Treibsand gerät, kannst du mit ihm untergehen.«
    Tiana sah Trix erschrocken an. »Aber ich will nicht im Sand untergehen!«
    »Das kommt ja nicht oft vor!«, versicherte Trix. »Und erfahrene Kamele legen sich sofort auf den Bauch, wenn sie in Treibsand kommen, rudern mit den Beinen und schwimmen auf festen Grund!«
    Letzteres hatte Trix sich ehrlich gesagt ausgedacht, um Tiana zu beruhigen. Bei seinen Worten hüllte die Kamele jedoch das magische blaue Licht ein. Danach drehte das Tier von Trix den Kopf herum und sah ihm ebenso verwundert wie dankbar in die Augen.
    »Sei etwas vorsichtiger mit deinen Zaubern«, flüsterte Tiana.
    »Das war purer Zufall«, brachte Trix zerknirscht heraus. »Dafür macht ihnen Treibsand jetzt nie wieder was aus. Kaufen wir auch gleich noch Waffen? Ich habe noch etwas Geld in der Tasche.«
    »Ich kann nicht mit einem Schwert kämpfen«, gestand Tiana.
    »Wir brauchen etwas, das so ähnlich ist wie ein Besen«, erwiderte Trix. »Aber eben würdevoller, damit Abrakadasab zufrieden ist.«
    »Eine Lanze? Das ist doch im Grunde ein Besen, nur hat er eine Spitze aus Stahl statt Zweige.«
    »Eine Lanze ist hervorragend!«
    Einen Laden mit Waffen mussten sie nicht lange suchen, sie fanden sich im Lager genauso häufig wie Kamelpferche. Es gab prachtvolle Zelte mit stolzen Schildern wie »Samarschaner Waffen. Die besten auf der Welt!« oder »Sarmaschaner Schwerthandel«, aber auch schlichte Zelte, auf denen lediglich stand »Schmied Hamal – arbeite nach euren Wünschen!« oder »Waffenmacher Abus – dreißig Jahre Markterfahrung (mit Mittagspause)!« Trix grub seine restlichen Münzen aus der Tasche, bedachte sie mit einem traurigen Blick – und hielt mit dem Kamel auf die billigsten Händler zu, die ihre Waren nicht mal in einem Zelt anboten, sondern sie im Sand oder auf alten Schilfmatten ausgebreitet hatten.
    Sie hielten vor einem rotbärtigen Händler, der Trix gutmütiger als die anderen vorkam. Er war nicht mehr jung und etwas füllig, doch die Haut hing ein wenig schlaff herab, als sei er früher wesentlich dicker gewesen. Er trug einen langen Mantel, seinen Kopf bedeckte eine winzige Kappe.
    »Sucht ihr eine Waffe, oh ruhmreiche Krieger?«, fragte der Händler mit überraschend weicher Stimme.
    Trix nickte.
    »Der gute Wassili hat alles, was ihr braucht«, verkündete der Mann stolz. »Wäre ich der erfahrenste Waffenhändler in ganz Samarschan, würde ich euch …«, er stockte kurz, »… eine Lanze empfehlen. Das Schwert ist eine prachtvolle Waffe für einen Krieger, es bedarf aber großer Kraft, diese Klinge zu führen. Bei einer Lanze sind eher Geschicklichkeit und Flinkheit gefragt.«
    Damit traf der Händler genau Trix’ und Tianas Vorstellungen – und eroberte sie im Sturm.
    »Aber ich bin nicht der erfahrenste Waffenhändler in ganz Samarschan«, fuhr der Mann da fort, während er den beiden half, die Kamele anzubinden. »Ich bin der klügste. Und deshalb empfehle ich euch keine Lanze. Nein! Ich empfehle euch auch keine Kampfstäbe, Hellebarden oder Wurfspieße. Und selbstverständlich kein Schwert! Nein, nein und noch mal nein! Ihr braucht keine der Waffen, wie sie hier im strengen Samarschan in Gebrauch sind. Genauso wenig, wie ihr die Waffen der durchtriebenen Vitamanten, der überheblichen Bewohner aus dem Königreich oder die der rauen Barbaren aus dem Norden braucht!«
    »Welche Waffe brauchen wir dann?«, fragte Trix.
    »Eine aus fernen und friedlichen Ländern!«, rief der Händler aus. »Jener Länder, in denen Tee angebaut wird und man auf Elefanten reitet, jener Länder, in denen Reis wächst und man schöne Bilder auf Reispapier zeichnet! Nur wenige Händler haben Waffen aus diesen Ländern, denn diese Gegenden haben keinen Ruhm durch Siege oder Eroberungen errungen!«
    »Warum sollten wir dann eine ihrer Waffen kaufen?«, fragte Tiana.
    »Weil mit ihnen kaum jemand umgehen kann!«, antwortete der Händler grinsend. »Die Besen, die ihr geschultert habt, sind doch auch keine einfachen Besen, oder? Oh, der weise Wassili erkennt einen Kampfbesen unter Tausenden von gewöhnlichen Besen! Wenn ihr die Jünglinge seid, die …« Bei diesen Worten sah der weise Wassili Tiana sehr nachdenklich an, so dass Trix sie sofort abschirmte. »… auch wenn … aber gut, das geht mich nichts an. Wenn ihr die Jünglinge seid, die im Turnier den Sieg mit Kampfbesen errungen

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