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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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schüttelte nur den Kopf, ließ sich auf die Knie nieder und rief: »Oh Mineralisierter Prophet! Verlange von uns, was immer du willst, und sei es das Leben selbst! Aber zwinge uns nicht, gegeneinander zu kämpfen! Wir sind Blutsbrüder und haben geschworen, niemals gegeneinander die Waffe zu ziehen! Zwinge uns nicht zu ehrlosem Tun, denn den Leibgardisten des großen Herrschers steht Ehrlosigkeit nicht zu Gesicht!«
    Abrakadasab schnaubte, sah erst auf seine Berater, dann auf die Krieger.
    Die Soldaten blickten sehr ernst drein. Viele von ihnen nickten. Verständlich, denn mit so etwas wie Blutsbrüderschaft trieben sie keinen Scherz.
    »Gut«, erwiderte Abrakadasab. »In deinen Worten schwingt Verwegenheit mit, aber auch Edelmut. Und ich schätze Edelmut. Ebenso wie Verwegenheit. Ich bin genauso.«
    Der Mineralisierte Prophet lachte und die Soldaten stießen billigende Rufe aus.
    »Hier habt ihr Gold, kauft euch Kamele und anständige Waffen.« Abrakadasab holte aus und warf einen Lederbeutel in die Arena. »Euer Stil gefällt mir, aber ein Soldat sollte mit dem Schwert kämpfen, nicht mit dem Besen! Ab heute Abend dient ihr in meiner Leibgarde.«
    Daraufhin drehte sich Abrakadasab um und ging in sein Zelt. Die Soldaten stürmten in die Arena, denn jeder wollte die neuen Helden mit herzlichen Worten und kräftigem Schultergeklopfe willkommen heißen.
    Erst eine halbe Stunde später hatten sich Trix und Tiana aus der Menge gekämpft, halb taub und aufgrund der Schmerzen in den Schultern völlig gekrümmt.

3. Kapitel
    Ein Nomade ohne Kamel ist wie ein Kaufmann ohne Geldsäckel. Wie will er sich unter der sengenden Sonne fortbewegen? Wie dumme Händler und feige Bauern verfolgen? Wie hinterhältigen Wachposten und Bauern mit ihren Hacken entfliehen?
    Und für einen Favoriten des MP kam es selbstverständlich erst recht nicht in Frage, zu Fuß zu gehen.
    Trix und Tiana standen vor einem kleinen Pferch am Rande des Lagers. Das Schild am Zaun verkündete in der verschnörkelten Samarschaner Schrift, dass das Wüstenkamel die Vertretung des größten Kontors für Mietkamele in Samarschan sei und von Sonnenaufgang bis Mittag geöffnet habe. Trix hatte das Schild skeptisch beäugt, dann hatten sie die Kamele begutachtet und festgestellt, dass sie ziemlich teuer waren. Daraufhin hatten sie im Dromedar , das die größte Auswahl an Leihkamelen in ganz Samarschan versprach, und im Höcker , der mit den preisgünstigsten Hochleistungskamelen von besten Erzeugern warb, vorbeigesehen. Die Preise im Dromedar entzückten sie ebenfalls nicht, die Kamele im Höcker waren räudig und lahm.
    Damit fiel die Wahl aufs Wüstenkamel . Es gab ausreichend Tiere, die zudem einen sehr zufriedenen Eindruck machten.
    »Sucht ihr euer erstes Kamel aus, ihr Blumen meines Herzens?«, flötete der Händler, der sich ihnen von hinten genähert hatte. Er war nicht mehr jung, hatte einen Bart und den ehrlichen Blick eines echten Gauners.
    »Wir brauchen zwei Kamele«, erwiderte Trix.
    »Wozu?«, fragte der Händler erstaunt. »Seht euch doch mal dieses wunderbare Tier an! Es hat zwei Höcker. Das ist zwar nicht sehr modern, aber ungeheuer bequem! Dazu starke Beine von großer Länge. Ein sauberes, braunes Fell. Auf dem Kamel werden sechs Kissen befestigt, eins vorn, eins hinten und auf beiden Seiten zwei. Damit sitzt es sich unglaublich bequem. Der Magen ist groß, ihr braucht es also nicht so oft zu füttern. Und von den Lasten, die es schleppen kann, will ich erst gar nicht anfangen!«
    »Wir brauchen kein Lastkamel«, widersprach Trix.
    »Ah!« Der Händler strahlte. »Die Romantik eines Ausritts in die Wüste! Zwei treue Freunde auf zwei Kamelen ziehen unter den Sternen dahin. Dann seht hier! Wunderbare Sportkamele! Einhöckrig, aber ihr wollt ja keine Lasten transportieren. Kurze Beine, die sich aber sehr schnell bewegen. Dazu gibt es einen kleinen Sonnenschirm, der selbst während des Reitens leicht aufgespannt oder geschlossen werden kann. Sie fressen natürlich sehr viel.«
    »Du verstehst uns nicht, verehrter Händler«, bemerkte Trix. »Wir gehören zu den Favorisierten Scharfsichtigen Bewachern. Wir brauchen Kampfkamele, auf denen wir uns nicht schämen müssen, Abrakadasab unter die Augen zu treten.«
    »So, so.« Der Mann dachte kurz nach. »Dann käme für euch vielleicht dieses Pärchen in Frage! Schwarze Tiere, deren Anblick allein das Fürchten lehrt. Sie sind sehr groß. Ein wenig kantig, aber das ist für Kampfkamele keine Schande.

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