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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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das denn?«, fragte Trix. Auf der Bühne kämpfte Gavar gerade gegen den Jungen, der Trix darstellte.
    »Nein«, beschied ihm der Großwesir.
    »Trotzdem muss ich es versuchen«, erwiderte Trix. »Und ich verlasse mich auf Euer Wort, Großwesir Akhsogud.«
    »Das kannst du!«, verkündete der Wesir feierlich. »Ich gewähre dir jede Hilfe, die nötig ist. In vernünftigem Rahmen, versteht sich. Transportmittel, Waffen, Geld …«
    Trix seufzte. Sobald eine hochgestellte Persönlichkeit von einem vernünftigen Rahmen sprach, war eine vernünftige Bescheidenheit geboten, das wusste er. Dann durfte er um ein Kamel bitten, nicht aber um einen Reisedrachen, um ein Schwert, nicht aber um einen alten magischen Säbel, um einen prallen Beutel mit Silberdinaren, nicht aber um eine Truhe voller Gold.
    »Die könnte ich brauchen …«, sagte Trix.
    »Ich werde die Drachen bitten, dich an den Ort zu bringen, an dem du dem MP entgegentreten willst«, versprach der Wesir. »Ich werde dir den alten magischen Säbel eines großen Kriegers überlassen, der seinen Träger zu einem Meister der Fechtkunst macht. Sowie eine Truhe voll klingender Münze.« Der Wesir lächelte ihn an und fügte hinzu: »Voll klingender Goldmünze.«
    Diese Worte trübten Trix’ Zuversicht enorm. Wenn Hilfe in vernünftigem Rahmen derart groß war, musste ein äußerst unvernünftiges Vorhaben auf ihn warten.
    »Du kannst es dir jederzeit anders überlegen.«
    »Nein«, sagte Trix, während er den Blick auf die Bühne gerichtet hielt. Dort ging gerade der Vitamant Gavar über Bord und landete in einem Müllhaufen, der den Meeresschlamm bildete. »Wo genau sitzt der echte Gavar?«
    »In der ersten Reihe, in der Mitte.«
    »Aber der lacht ja!«, rief Trix erstaunt, nachdem er den Vitamanten erspäht hatte. »Und applaudiert!«
    »Wie auch nicht!«, sagte der Wesir. »Ein kluger Mann entrüstet sich nicht, wenn man über ihn lacht und ihn in einem unvorteilhaften Licht darstellt. Er lacht entweder mit, als mache ihm der Spott überhaupt nichts aus, oder er gibt sich den Anschein, es sei nicht von ihm die Rede.«
    »Das ist in der Tat klug«, gab Trix zu. »Wenn ich erst einmal Herzog bin, werde ich es genauso machen.«
    »Uns Herzögen, Wesiren und Königen steht noch ein anderer Weg offen«, raunte ihm der Wesir zu.
    »Und welcher?«
    »Wir können den Spötter im Boden eingraben. Oder ihn zur Salzgewinnung in die Sümpfe schicken, was dem Staat ein kleines Nebengeschäft sichert.«
    »Nur haben wir keine Salzsümpfe«, entgegnete Trix. »Das Salz wird an der Meeresküste gewonnen, aber das ist eine gute Arbeit, einträglich und nicht für Gefangene gedacht. Für Übeltäter hält man bei uns andere Verfahren parat. Im Norden müssen sie Wälder roden, im Osten Erz abbauen, im Westen Steine hauen und im Süden Kanäle ausheben.«
    »Eine vielgestaltige Wirtschaft gereicht jedem Staat zum Wohle«, bemerkte der Wesir respektvoll. »Aber jetzt möchtest du sicher deine Freunde, die Schauspieler, treffen? Dies ist der letzte Aufzug, gleich fällt der Vorhang …«
    »Gern, Großwesir!«, erwiderte Trix, der begriff, dass er auf höfliche Weise zum Gehen aufgefordert wurde. »Nur …«
    »Nur stört dich, dass Gavar im Saal ist«, unterbrach ihn der Wesir. »Das verstehe ich. Wisse jedoch, dass der Ritter und Magier Gavar ein kluger Untoter ist, der nicht umsonst ausgewählt wurde, all die delikaten Fragen mit uns zu erörtern. Es wäre sehr unhöflich, meinen Gästen zu schaden – und das weiß er.« Bei diesen Worten versenkte der Wesir die Hand in der Tasche seines Mantels und holte eine kleine, silberne Brosche heraus, die eine Laute vor einer Trommel darstellte. »Steck dir dieses Kleinod an! Dann ist allen bekannt, dass du mein Gast bist und unter meinem Schutz stehst!«
    Trix verbeugte sich und nahm die Brosche an sich. Er schielte zu Ian hinüber.
    »Oh ja«, rief der Wesir und händigte Ian ebenfalls eine Brosche aus. »Ihn wollen wir doch nicht vergessen.«
    Trotz Akhsoguds Versicherung brannte Trix nicht darauf, Gavar unter die Augen zu kommen. Sutar, der sich erboten hatte, sie zu begleiten, schien das zu spüren. Deshalb durchquerten sie nicht den Saal, sondern nahmen Nebengänge, die sie geradenwegs hinter die Kulissen führten. Die Schauspieler trafen sie dort nicht an. Dem tosenden Beifall nach zu urteilen, verbeugten sie sich noch.
    »Ich bin richtig aufgeregt«, gestand Trix. »Was, wenn sie uns schon vergessen haben?«
    »Wie sollten sie das

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