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Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx

Titel: Trix Solier - Odysee im Orient - Lukianenko, S: Trix Solier - Odysee im Orient - xx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sergej Lukianenko
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Schiff, genauer gesagt, sein Bug. Auf diesem stand ein bartloser Jüngling, der die Augen mit der Hand abschirmte und in den Saal spähte. Und hinter ihm …
    »Bambura!«, rief Trix aus. »Krakritur! Hort! Maichel!«
    Zwischen den Schauspielern drückte sich noch ein kleiner Junge herum, der offenbar Hallenberry alias Klaro darstellen sollte. Zu seinen Füßen saß der kleine weiße Hund Albi.
    »Das sind ja wir!«, hauchte Ian. »Da auf dem Schiff!«
    »Die gemeinen Vitamanten kommen näher!«, fiepte der Junge, der Trix spielte. »Ich werde meine mächtige Magie gegen ihre Zauberkraft einsetzen. Und ihr, meine Freunde, müsst mich mit euren Waffen unterstützen!«
    »Wir werden kämpfen und wir werden gewinnen!«, verkündete Maichel. Zu Trix’ Erstaunen trug der Theaterdirektor eine rasselnde Rüstung und hielt ein Schwert in Händen. »Das schwört dir der ruhmreiche Ritter Paclus!«
    »Und auch ich, der starke Barbar Hort, schwöre es!«, sagte Krakritur.
    »Und ich, Krakritur, der Mann aus den Bergen!«, tat es ihm Bambura nach.
    »Ebenso wie ich, Kapitän Bambura!«, erklärte Hort.
    »Das verstehe ich nicht«, flüsterte Trix. »Genauso hat sich das alles wirklich zugetragen!«
    »Ich weiß«, sagte der Großwesir.
    »Aber warum spielen sie sich dann nicht selbst?«
    »Wo bin ich überhaupt?«, fragte Ian empört.
    »Der Knappe Ian ist in der Mitte des ersten Akts einen tapferen Tod gestorben«, teilte Akhsogud ihm mit. »Alle im Saal haben geschluchzt. Ihn hat derselbe Junge gespielt, der jetzt Trix darstellt. Deshalb konnten sie nicht zusammen auftreten.«
    »Ich? Tot?«, schnaufte Ian beleidigt.
    »Und zu deiner Frage, Trix. Die große Kraft der Kunst liegt darin, nicht sich selbst zu spielen, sondern in eine Rolle zu schlüpfen«, fuhr Akhsogud fort. »Seht doch nur, wie hervorragend sich Krakritur in der Rolle des Barbaren macht! Und wie vorzüglich Hort den Kapitän spielt.«
    Inzwischen schob sich das Heck eines weiteren Schiffs auf die Bühne, wobei hinter der Bühnendekoration Mechanismen rumpelten.
    »Aaaah! Magie hat mich getroffen!«, stöhnte Bambura (alias Hort) – und ging über Bord.
    »Das ist aber nicht geschehen«, ereiferte sich Trix.
    »Irgendjemand muss doch den Vitamanten Gavar spielen, oder?«, hielt der Wesir grinsend dagegen.
    »Dessen Gesicht würde ich jetzt gern mal sehen!«
    »Kein Problem!«, sagte der Wesir. »Er sitzt da unten im Saal. Es hat mich über die Maße erfreut, als ich hörte, Gavar werde die Verhandlungen mit uns führen.«
    Trix seufzte. Irgendwie erinnerte der Großwesir an König Marcel, weit mehr aber noch an den Minister der Geheimkanzlei, diese Schattenfigur. Akhsogud wusste alles – und mehr!
    Und allzu sehr brauchte man den Patron der Künste wohl nicht zu bedauern, dass er anstelle des übermäßig guten Sultans regieren musste. Der Wesir wusste Kunst und Staatsgeschäfte aufs Vortrefflichste miteinander zu verbinden.
    Außerdem lässt der Wesir den Sultan bestimmt nicht bloß aus purer Menschenfreundlichkeit auf dem Thron, sinnierte Trix weiter. Es ist auch äußerst praktisch für ihn.
    »So schweigsam?«, bemerkte Akhsogud höflich.
    Inzwischen hatte Gavar (alias Hort) die Bühne betreten. Sogleich fuchtelte er mit seinem schwarzen Schwert herum.
    »Sagt, oh weiser Akhsogud, was ist nötig, damit Ihr Euch nicht auf ein Bündnis mit den Vitamanten einlasst?«, fragte Trix. »Und es nicht zum Krieg zwischen unseren Ländern kommt?«
    »Etwas, das deine Kräfte übersteigt«, antwortete der Wesir.
    »Und das wäre?«
    »Die Truppen des MP rücken gegen die Hauptstadt vor. In drei Tagen werden sie vor unseren Mauern aufgezogen sein, und dann werden sie verlangen, den Rat der Stämme einzuberufen. Wenn Abnuwas den Befehlen des Rats nicht Folge leistet, wird der Mineralisierte Prophet den Sultan seines Amtes entheben und seinen Platz einnehmen.« Der Wesir verstummte kurz. »Danach wird er Euer Königreich angreifen. Wenn ich die Drachen zum Kampf aufrufe und die Hilfe der Vitamanten in Anspruch nehme, werden wir den Mineralisierten Propheten bezwingen. Allerdings greifen auch wir danach Euer Königreich an.«
    Trix wartete ab.
    »Wenn du diesen Krieg verhindern willst, müsstest du dafür sorgen, dass der MP nicht zur Hauptstadt vorstößt«, schloss der Wesir. »Überrede ihn. Besiege ihn. Täusche ihn. Töte ihn. Was auch immer. Dann würde ich Gavar fortschicken, die Drachen von ihrer Pflicht entbinden und nicht gegen euch kämpfen.«
    »Könnte ich

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