Trixie Belden 01 - Trixie Belden und das Geheimnis des Landhauses
gesehen!“ rief Trixie auf einmal erstaunt.
Brigitte wurde rot. „Ich weiß. Wenn sie wiederkommt, werde ich dich ihr vorstellen. Wahrscheinlich wird sie dann eine Party geben und deine Eltern einladen. In der Stadt hat Mama dauernd Parties gegeben oder besucht. Ich habe Angst, daß Mama nicht den Winter über hierbleiben will und ich wieder ins Internat geschickt werde! Dabei würde ich so gern hier mit dir zur Schule gehen, Trixie!“
„Ich auch mit dir“, pflichtete ihr Trixie begeistert bei. „Und wäre es nicht herrlich, wenn der alte Herr Frank wieder gesund würde und Uli bei sich behielte? Dann könnten wir alle drei zusammen zur Schule gehen!“
Brigitte nickte und zog nachdenklich an ihrem Strohhalm. „Ich habe so Angst davor, daß sein Onkel stirbt und er zu diesem gräßlichen Hansen zurück muß.“
Sie saßen noch eine Weile nebeneinander vor dem Bootshaus und dachten über Uli nach. Schließlich riß sich Trixie mit Gewalt von ihren trüben Gedanken los und meinte: „So knapp nach dem Essen sollten wir nicht ins Wasser gehen. Laß uns in die Bucht am anderen Seeufer hinüberrudern. Klaus, Martin und ich wollten dort schon immer hin, aber von unserer Seite kommt man nicht ran.“
„Ich kann aber nicht rudern“, wandte Brigitte ein.
„Ich auch nicht“, lachte Trixie und ließ sich vom Steg aus ins Boot gleiten. „Soviel ich weiß, muß man nur die Ruder von vorne nach hinten ziehen oder umgekehrt. Das finden wir schon raus. Komm!“
Unsicher stieg Brigitte zu ihr ins Boot. Trixie machte es vom Steg los und stieß es ab. „Ich werde rudern“, erklärte sie. „Du setzt dich wohl am besten da nach vorne.“
Brigitte plumpste auf ihren Sitz, als Trixie die Ruder auf die Ruderhaken steckte. Zuerst drehten sie sich mehr oder weniger nur im Kreis und kamen kaum voran. Doch nach wenigen Minuten hatte Trixie das Boot unter Kontrolle. Mit einem leisen Platschen glitten sie über das Wasser.
„Es ist kinderleicht“, stellte Trixie fest, als sie das Boot in die Bucht steuerte. „Aber heiß wird einem dabei ganz ordentlich. Ich springe schnell mal zum Abkühlen ins Wasser.“
„Vorsicht, Trixie“, rief ihr Brigitte zu. „Hier ist es bestimmt nicht tief!“
Doch ihre Warnung kam zu spät. Als Trixie ins Wasser eintauchte, schlug sie auf dem steinigen Grund auf. Sie fühlte noch einen stechenden Schmerz im Kopf, dann wurde es dunkel um sie. Erst als sie halb im Wasser, halb außerhalb am Ufer lag, schlug sie die Augen wieder auf. Dicht über ihr wogten sanft die herabhängenden Zweige einer Trauerweide. Ihr war, als ob sie sich jeden Moment übergeben müßte. Der Kopf tat ihr so weh wie damals, als sie die Masern gehabt hatte. Sie nahm eine Hand von ihrer Wange und sah, daß sie blutverschmiert war. Langsam ließ das Brausen in ihren Ohren nach, und wie von ganz weit her hörte sie Brigitte etwas sagen.
Trixie schloß die Augen wieder, um das Auf- und Abwogen der Zweige nicht mehr sehen zu müssen. Mit kaum hörbarer Stimme fragte sie: „Was ist los?“
Brigittes Stimme kam näher: „Du mußt mit dem Kopf unter Wasser gegen einen Stein gestoßen sein. Das Wasser ist hier gar nicht tief. Ich habe dich an den Haaren herausgezogen. Geht es dir schon besser?“
Trixie wollte mit dem Kopf nicken, doch der war viel zu groß und zu schwer. Nach und nach schwand das Schwindelgefühl. Langsam setzte sie sich auf und hielt ihren heftig schmerzenden Kopf mit beiden Händen fest. „Wie blöd von mir“, stieß sie mühsam hervor, „einfach hineinzuspringen, ohne zu wissen, wie tief es ist.“
Brigitte füllte Wasser in ihre Bademütze und wusch Trixie das Blut vom Gesicht. „Es ist keine sehr große Wunde“, meinte sie zu Trixie. „Aber einen ordentlichen blauen Fleck wirst du schon bekommen. Es ist schon ein bißchen geschwollen!“
Auf einmal mußte Trixie lachen. „Da sitze ich total blutverschmiert, und du wäschst mich ab. Hast du ganz vergessen, ohnmächtig zu werden?“
„So was“, sagte Brigitte überrascht. „Du hast recht, das Blut hat mir überhaupt nichts ausgemacht. Wahrscheinlich hatte ich gar keine Zeit, darüber nachzudenken.“
Ulis Entdeckung
Als Brigitte ihrer Freundin auf der Veranda des Herrenhauses Erste Hilfe leistete, sah Fräulein Trasch aufmerksam dabei zu. Sie war sehr glücklich darüber, wie selbständig und tapfer ihr Zögling geworden war.
Nachdem sich die beiden Mädchen in Brigittes Zimmer wieder angezogen hatten, kam Trixie eine Idee: „Komm,
Weitere Kostenlose Bücher