Trixie Belden 01 - Trixie Belden und das Geheimnis des Landhauses
auch verlassen“, meinte Brigitte zuversichtlich. „Aber sie wäre bestimmt nicht damit einverstanden, daß Uli von zu Hause weggelaufen ist.“
„Sie ist riesig nett“, pflichtete ihr Trixie bei. „Trotzdem würde sie es sicher für ihre Pflicht halten, die Polizei zu verständigen oder Uli zum Zurückgehen zu überreden.“
„Wir werden Uli morgen früh mit Jupiter überraschen“, fiel ihr Brigitte ins Wort. „Wir können auf den Reitwegen reiten. Papa hat gesagt, das wäre ein wunderbarer Ausritt. Und um Zäune reiten wir entweder herum oder machen für dich das Gatter auf.“
„Das wäre herrlich!“ Trixie war ganz hingerissen. „Und bevor Uli fortgeht, müssen wir unbedingt einen Mondscheinritt machen. Augenblicklich ist Vollmond, da ist es auch nachts taghell. Meinst au, Reger würde es erlauben?“
„Ganz bestimmt“, versicherte Brigitte. „Ich vermute, daß er Uli und mich gestern nachmittag reiten gesehen hat. Deshalb ist er so sicher, daß Uli mit Jupiter umgehen kann. Reger ist mit dem Wagen fortgefahren. Wahrscheinlich ist er nicht auf der Hauptstraße gefahren und hat uns über die Felder galoppieren sehen.“
„Jedenfalls“, unterbrach Trixie sie, „nehmen wir morgen unser Mittagessen mit und machen ein Picknick im Wald. Paps hat gesagt, daß ich mir einen freien Tag verdient habe.“
Nachdem sich Trixie von Brigitte verabschiedet hatte, fiel ihr ein, daß Herr Kramer jenseits der Straße geritten war, als er den Rauch beim alten Landhaus auf steigen gesehen hatte. „Ach Quatsch“, murmelte sie vor sich hin. „Das war ja ganz früh am Morgen. Wenn wir ausreiten, steht er schon längst hinter seinem Ladentisch.“ In langen Sätzen stürmte sie den V eg hinunter. Es war höchste Zeit, die Hühner zu füttern...ußerdem sah sie ihren Vater schon in die Einfahrt einbiegen. „Und selbst wenn er Uli sieht“, beschloß sie die Angelegenheit, „weiß er immer noch nicht, wer er ist. Schließlich kann er ja nicht alles wissen!“
Brigitte bekommt einen guten Rat
Trixie streute ein paar Hände voll Futter in den Hühnerhof. Erleichtert stellte sie fest, daß sie kein Wasser nachzufüllen brauchte. Ihr Vater kam zu ihr, als sie beim Eiereinsammeln war.
„Wie viele?“ erkundigte er sich.
„Bloß sieben“, war Trixies Antwort.
„Das ist nicht so schlecht“, wandte ihr Vater ein. „Die Hennen werden jetzt sowieso bald zu mausern anfangen. Bis die Junghennen die ersten Eier legen, müssen wir dann welche kaufen.“
Während sie nebeneinander zur Terrasse schlenderten, erkundigte sich Trixie bei ihrem Vater: „Wie geht es Herrn Frank, Paps? Hast du heute im Krankenhaus vorbeigeschaut?“
Herr Belden schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich habe angerufen, bevor ich in der Bank weggefahren bin. Sein Zustand ist unverändert. Ich glaube nicht, daß der alte Mann viel Aussichten hat, durchzukommen, Trixie. Er war zu unterernährt.“
„Ich begreife das einfach nicht“, sagte Trixie. „Bei dem vielen Geld, das er hat, hätte er doch wenigstens ab und zu einmal ordentlich essen können.“
„Niemand weiß, ob er wirklich Geld gehabt hat“, erinnerte ihr Vater sie. „Es ist leicht möglich, daß er sein ganzes Vermögen schlecht angelegt und verloren hat.“
„Und das Grundstück?“ wollte Trixie wissen. „Ist das nicht eine Menge wert?“
„Es kann ja mit einer Hypothek belastet sein“, entgegnete ihr Vater. „Ich werde mich morgen in der Bank mal darüber erkundigen. Aber selbst wenn es nicht belastet ist, hat Herr Frank vielleicht lieber gehungert, als sein Land zu verkaufen. Viele Leute sind so, weißt du.“
Trixie mußte an die Ankleideräume im ersten Stock des alten Landhauses denken, wo kostbarste Kleider einfach den Motten zum Fraß überlassen worden waren. Mit dem Geld, das er seinerzeit für die jetzt zerlöcherten Teppiche erhalten hätte, wäre der alte Mann monatelang blendend ausgekommen. Wenn er sich schon im Haus von nichts trennen konnte, überlegte Trixie bei sich, dann natürlich noch viel weniger von jedem Quadratmeter Grund.
„Erzähle mir mehr über Herrn Frank, Paps“, bat Trixie, als sie sich auf der Terrasse nebeneinander in Liegestühlen ausgestreckt hatten. „Du hast ihn doch schon gekannt, bevor er so seltsam geworden ist.“
„Er und seine Frau waren ganz reizende ältere Herrschaften“, begann Herr Belden. „Am Anfang, als wir hierhergezogen sind, waren sie sehr nett zu uns. So unfreundlich er später auch war, habe ich ihm
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