Trixie Belden 01 - Trixie Belden und das Geheimnis des Landhauses
Reiten!“
„Danke“, rief Brigitte über die Schulter zurück. „Bis morgen!“
„Ich möchte, daß deine Mutter mal ein bißchen Tapetenwechsel hat“, meinte Herr Belden zu Trixie. „Mit Bobby war sie jetzt doch ziemlich angebunden. Wir fahren ein Stück den Fluß hinauf und gehen dann irgendwo Tee trinken. Das wird ihr bestimmt gut tun.“
„Bestimmt, Paps“, sagte Trixie, während sie die Teller abspülte und ins Abwaschbecken stellte. „Ihr braucht euch nicht zu beeilen. Ich passe schon auf Bobby auf. Wenn ich ihm vorgelesen habe, können wir Tiere ausschneiden und damit spielen. Das macht ihm immer viel Spaß.“
Nachdem Trixie ihren Eltern von der Terrasse aus nachgewinkt hatte, ging sie in die Küche, um abzuwaschen und aufzuräumen.
Gerade als sie die letzte Gabel ins Besteckfach geräumt hatte, hörte sie Bobby oben aus vollem Halse schreien: „Ich habe Durst — ich habe Hunger!“
„Schon gut, Bobby“, rief Trixie hinauf. „Ich komme sofort!“ Eilig stellte sie ein Glas Ananassaft und einen Teller Schokoladenkekse aufs Tablett.
Oben in seinem Zimmer begrüßte Bobby sie mit vorwurfsvollem Stirnrunzeln: „Strohhalme!“ rief er empört. „Du weißt genau, daß ich immer zwei Strohhalme haben muß!“
Trixie lachte belustigt. „Hier ist eine ganze Schachtel voller bunter Strohhalme, rote, grüne, blaue, gelbe; alle Farben, die du dir nur wünschen kannst. Fräulein Trasch hat sie dir geschickt. Such dir zwei schöne aus.“
Bobby quietschte vor Entzücken. „Ich will einen grünen und einen gelben“, posaunte er überglücklich. „Gelb ist nämlich meistens fast immer meine Lieblingsfarbe.“
Während er mit vollen Backen kaute und Ananassaft trank, bestand Bobby darauf, zu erfahren, was Trixie und Brigitte in dem alten Landhaus entdeckt hatten.
„Nichts Besonderes“, war Trixies ausweichende Antwort. „Die Zimmer sind bis zur Decke voll mit altem Ramsch. Das sieht man schon durch die Fenster“, fügte sie noch rasch hinzu, damit Bobby nicht erraten sollte, daß sie auch im Haus gewesen waren. Schließlich konnte man nie wissen, wie lange Bobby ein Geheimnis für sich behalten konnte. Trixie war sich jetzt nämlich gar nicht mehr so sicher, daß ihr Vater nicht doch etwas dagegen hatte, daß sie einfach in ein fremdes Haus eingestiegen war. Er würde mir wahrscheinlich ganz schön die Leviten lesen, dachte sie bei sich. Auch wenn ich es nur getan habe, um das Haus von innen zuzuschließen.
Sie ergriff ein Micky-Maus-Heft und fing an vorzulesen, doch Bobby unterbrach sie: „Wofür hast du meine Taschenlampe gebraucht, Trixie? Hast du etwa eine Piratenhöhle oder so etwas entdeckt?“
Trixie mußte lachen. „Nein, natürlich nicht, Bobby. Soll ich dir nun vorlesen oder nicht?“
Bobby nickte heftig mit dem Kopf.
„Na also, dann hör auf, mich zu unterbrechen.“
„Ich will aber wissen, wieso du meine Taschenlampe gebraucht hast“, beharrte der Kleine mit verdächtig zuckender Unterlippe. „Du hast doch versprochen, daß es dein Geheimnis und mein Geheimnis ist. Und jetzt willst du mir nichts erzählen!“
Trixie seufzte ergeben. „Von mir aus. Aber du mußt mir versprechen, daß du mit niemandem darüber redest.“
„Ich erzähle Geheimnisse nie jemandem!“ prahlte Bobby. „Gut“, fuhr Trixie zögernd fort. „Ich will dir erzählen, was wir entdeckt haben: das alte Sommerhaus. Es ist vollkommen von wildem Wein überwuchert. Wenn du wieder ganz gesund bist, nehme ich dich mal mit hinauf und zeige es dir, wenn du willst.“
Bobby warf sich in seine Kissen zurück. „Was ist denn an dem alten Sommerhaus so interessant?“ brummte er enttäuscht und beleidigt zugleich. „Lies mir lieber vor.“
Nachdem ihm Trixie — wie es ihr schien — stundenlang vorgelesen hatte, schlief Bobby endlich ein. Während dieser kurzen Ruhepause fütterte sie die Hühner, gab ihnen Wasser und sammelte die Eier ein.
Sie stellte die Eier gerade in die Vorratskammer, als ihre Eltern zurückkamen.
„Pst!“ ermahnte Trixie sie. „Seine Königliche Hoheit schläft. Ich bin zwar heiser vom Vorlesen, aber sonst war er vorbildlich!“
Frau Belden lächelte. „Bei dir ist er immer vorbildlich, Trixie. Vorausgesetzt, daß du nicht die Geduld verlierst, wie das schon manchmal vorkommt.“
Herr Belden klopfte seiner Tochter lobend auf die Schulter. „Wenn du so weitermachst, Trixie“, stellte er ihr in Aussicht, „dann hast du nächstes Jahr dein Pferd. In dem Gasthaus, wo
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