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Trixie Belden 01 - Trixie Belden und das Geheimnis des Landhauses

Trixie Belden 01 - Trixie Belden und das Geheimnis des Landhauses

Titel: Trixie Belden 01 - Trixie Belden und das Geheimnis des Landhauses
Autoren: Julie Campbell
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Tier für ihn, das gut gefüttert werden mußte, damit es schwer arbeiten kann. Er hat mich regelmäßig zum Arzt zur Untersuchung geschickt und dafür gesorgt, daß ich gute Schuhe und warme Sachen zum Anziehen hatte. Wenn er das nicht getan hätte, wäre er von den Nachbarn bestimmt bei der Polizei angezeigt worden. Sie wußten nämlich, daß er mich schlug. Als sich einmal ein Nachbar einmischte, hat Hansen es so mit der Angst zu tun bekommen, daß er mich tagelang nicht anzurühren gewagt hat. Er ist nämlich nicht auf den Kopf gefallen. Wenn ihn jemand angezeigt hätte, wäre womöglich ein anderer Vormund für mich bestimmt worden, und ihm wäre Onkel Ulrichs Geld durch die Lappen gegangen. Obwohl ich nach wie vor bezweifle, daß er überhaupt Geld hat.“
    Sie trabten längere Zeit schweigend nebeneinander her. Als sie zu einem Zaun kamen, sprangen Uli und Brigitte drüber weg.
    „Bitte, laßt es mich auch versuchen“, bettelte Trixie. „Ich weiß, daß ich es kann, ganz bestimmt! Es sieht so einfach aus!“
    „Ist es aber nicht“, wies Uli sie zurecht. „Beim Springen ist ein Trick dabei. Wenn du es auf einmal mit der Angst zu tun bekommst und an den Zügeln zerrst, kann das zu einem ordentlichen Unfall führen. Außerdem würde Lady spüren, daß du noch unerfahren bist, und im letzten Moment verweigern. Du würdest über ihren Kopf wegsegeln und dir gehörig wehtun.“ Lächelnd sah er die empörte Trixie an. „Immer schön der Reihe nach, Kleine. Fang mit einem ganz kleinen Hindernis an und arbeite dich dann langsam hinauf. Ich finde es nicht sehr sinnvoll, sich die Rippen zu brechen, wenn es sich irgendwie vermeiden läßt.“
    Da Trixie einsah, daß er recht hatte, ritt sie ergeben und ohne ein Wort darüber zu verlieren, um das nächste Hindernis herum. Als die Sonne hoch am Himmel stand, machten sie am Ufer eines seichten Bachs halt, um zu picknicken. Die Pferde stillten gierig ihren Durst und grasten dann friedlich im Schatten. Selbst Jupiter schien froh zu sein, daß er sich ausruhen und erfrischen konnte.
    Uli streckte sich auf dem weichen, von Tannennadeln bedeckten Boden aus. „In solchen Momenten vergesse ich manchmal, daß es Hansen gibt“, seufzte er. „Aber die Nächte, die hasse ich. Die Böden in dem alten Haus knarren und krachen die ganze Nacht durch, und jedesmal, wenn ich aufwache, fürchte ich, Hansen mit der Peitsche in der Hand über mir stehen zu sehen.“
    „Ich hasse die Nächte auch.“ Brigitte nickte verständnisvoll. „Ich begreife auch nicht, daß du es alleine in dem scheußlichen Haus aushalten kannst. Es wimmelt doch bestimmt dort von Ratten.“
    „Von Mäusen“, verbesserte Uli sie. „Die stören mich nicht. Sie sind irgendwie lieb. Eine ist so gut wie zahm, sie muß wohl Onkel Ulrichs Liebling gewesen sein. Da fällt mir ein, habt ihr eigentlich etwas Neues von meinem Onkel gehört?“ Trixie schüttelte den Kopf. „Nein, aber Paps will heute irgendwann mal im Krankenhaus vorbeischaun. Heute abend weiß ich dann Bescheid.“ Sie richtete sich auf. „Ich glaube, wir sollten uns langsam auf den Rückweg machen. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wo wir sind. Ihr vielleicht?“
    „Ich nicht“, gestand Brigitte. „Aber ich habe auch überhaupt keinen Orientierungssinn.“
    Uli hob warnend eine Hand. „Da kommt jemand den Reitweg entlanggeritten.“ Mit einem Satz war er auf Jupiters Rücken. „Ich verstecke mich am anderen Ufer im Gebüsch.“ Nachdem Uli verschwunden war, trieb Brigitte Fortuna näher zu Lady. „Mein Gott“, flüsterte sie. „Vielleicht sind wir auf einem fremden Grundstück.“
    „Ich glaube, das hier ist alles Staatseigentum“, gab Trixie genauso leise zurück. „Aber sicher weiß ich es nicht.“
    In diesem Augenblick bog ein Reiter um die Kurve.
    „Es ist Herr Kramer“, atmete Trixie auf. „Du liebe Güte, ich habe ganz vergessen, daß sein Geschäft ja dienstags geschlossen hat, weil er sonntags immer auf hat.“
    Herr Kramer ritt eine alte, graue Stute mit spitzen Knochen und einem Hohlrücken. Unsicher blieb sie neben Lady stehen und senkte sofort den Kopf mit den müde dreinblickenden Augen, als wüßte sie, daß sich die anderen Pferde über sie lustig machen würden.
    „Tag, ihr Mädchen“, begrüßte Herr Kramer die beiden. „Ihr habt gepicknickt, wie ich sehe.“
    „Wir sind gerade fertig geworden“, bestätigte Brigitte. „Ein herrlicher Tag heute, nicht wahr?“
    „Bißchen heiß für mein Pferd“,
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