Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona
nicht etwas davon zeigen? Wir interessieren uns nämlich sehr für schöne Schmuckstücke.“
Die Indianerin schüttelte traurig den Kopf. „Herr Garland irrt sich. Ich habe keinen Schmuck.“
Trixie beherrschte sich gerade noch rechtzeitig. Am liebsten hätte sie gerufen: Wieso? Was ist passiert? Sicher hast du heute früh, als du dich bei Onkel Tony vorgestellt hast, deinen Schmuck noch getragen, sonst hätte er ihn doch nicht erwähnt?
Hütete Rosita ein Geheimnis? War es nur ein Zufall, daß sie gerade heute hier aufgetaucht war und um Arbeit gebeten hatte, so kurz nach der Abreise der Orlandos?
„Weißt du sicher, daß deine Eltern nichts dagegen haben, wenn du hier arbeitest?“ erkundigte sich Rosita bei Brigitte.
„Natürlich nicht“, erwiderte Brigitte lachend. „Warum auch?“
Rosita zog die dunklen Brauen zusammen. „Meine Eltern hätten sehr viel dagegen, wenn sie es wüßten. Sie denken, daß ich hier während der Ferien bei Maria zu Besuch bin.“
„Oh“, sagte Trixie. „Dann gehst du also nach den Ferien wieder in die Schule zurück?“
„Nein.“ Rositas Stimme klang nun sehr bedrückt. „Das kann ich nicht.“ Sie sprang auf. „Wenn die Orlandos wiederkommen, weiß ich nicht, was ich tun soll und wohin ich mich wenden könnte.“ Und sie verschwand schnell durch die Schwingtür in die Küche.
Die drei Mädchen sahen sich verwundert an. „Hm“, sagte Trixie schließlich. „Wenigstens ein Geheimnis ist jetzt aufgeklärt. Sie konnte sich nicht einfach auf irgendeiner Farm Arbeit suchen. Sie mußte hierherkommen, damit ihre Eltern glauben, sie wäre hier zu Gast.“
„Aber warum?“ fragten Dinah und Brigitte gleichzeitig. „Weil sie von der Schule weggelaufen ist“, vermutete Trixie. „Oder vielleicht hat sie schlechte Noten.“
Dinah nickte. „Wahrscheinlich hat sie die Schule ganz einfach satt. Du weißt ja, daß es uns beiden oft genauso geht, Trixie.“
„Erinnere mich nicht daran!“ seufzte Trixie. „Ich meine, nicht im Zusammenhang mit mir. Ich muß schließlich neben der ganzen Arbeit hier auch noch lernen. Sicher werde ich kein einziges Mal Zeit dazu haben, auf ein Pferd zu steigen.“
In diesem Moment stellte Martin sein Tablett auf dem Tisch der Mädchen ab. Drei Teller standen darauf, gefüllt mit einem köstlich duftenden Gericht. „ Eßt , solange ihr noch Zeit dazu habt“, empfahl er ihnen. „Wenn ihr nämlich erst seht, was euch in der Küche erwartet, wird euch der Appetit vergehen. In diesem Haus wäre ein überdimensionaler Geschirrspülautomat dringend nötig!“ Er stützte sich auf die Tischplatte, lehnte sich vor und fügte grinsend hinzu: „Wie ihr mir leid tut! Wir sind jedenfalls in Kürze mit unserer Arbeit fertig und werden einen Mondscheinritt durch die Wüste unternehmen.“
„Viel Vergnügen“, sagte Trixie spitz. „Ich hoffe, eure Pferde stolpern über lauter Erdhörnchenlöcher und werfen euch ab. Das würde euch recht geschehen!“
„Ach nein, Trixie“, wandte Brigitte ein, und ihre braunen Augen zwinkerten. „Dabei könnten sich doch die Pferde verletzen! Ich hoffe vielmehr, daß der Vormann jedem von ihnen ein Wildpferd gibt, damit sie richtig durch die Luft geschleudert werden.“
Martin richtete sich auf. „Ist das Ihr Wunsch, gnädiges Fräulein?“
„Wirklich und wahrhaftig!“ erwiderte Brigitte.
„Und bringt eure gebrochenen Knochen nicht hierher zu uns, damit wir sie wieder zusammenflicken“, ergänzte Trixie und bemühte sich, ernst zu bleiben. „Ich hoffe, jeder von euch bekommt so ein reizendes kleines Pony wie in dem alten Cowboylied.“ Und sie sang leise:
„Ein kleines Pony, sein Name ist Keith,
‘s gibt kein’s seinesgleichen weit und breit.
Von früh bis spät bockt es und schlägt und haut
und meint gar, die liebsten Farben der Cowboys
wär’n schwarz und blau.“
Dann bemerkte Trixie zu ihrer Überraschung, daß jemand hinter ihr stand und mit leiser Stimme mitsang, begleitet von einer Gitarre. Sie fuhr herum und sah einen hübschen jungen Cowboy, der mit einer Gitarre an der Wand lehnte, ihr mit seinen blauen Augen zublinkerte und den Refrain sang:
„Von früh bis spät bockt es und schlägt und haut
und meint gar, die liebsten Farben der Cowboys
wär’n schwarz und blau.
Reit mit ihm zum Fluß und den Hügel hinauf,
doch nach Haus bringst du’s niemals,
da wette ich drauf!“
Als er die Strophe zu Ende gesungen hatte, setzte er sich auf den freien Stuhl neben
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