Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona
kleine Teufel, aber trotzdem süß, nicht wahr?“ Maria runzelte die Stirn. „Ich glaube, wir müssen jetzt arbeiten, Mädchen. Tut mir wirklich leid, daß ihr nicht richtig Ferien machen könnt. Wenn die Familie meines Mannes nur nicht so — so...“
Sie verstummte und machte sich plötzlich mit den Tellern zu schaffen. „Das Tafelsilber und die Gläser müssen extra gespült werden“, sagte sie. „Und das übrige Geschirr kommt hier in dieses Becken zum Abtropfen.“
Die Mädchen nickten schwach und begannen mit der Arbeit. Trixie mußte während des Abspülens dauernd über Marias Bemerkung nachdenken. „Wenn die Familie meines Mannes nur nicht so…“ Was hatte sie sagen wollen? Waren sie wirklich so plötzlich verschwunden, weil sie sich vor etwas fürchteten, was Maria nicht ängstigen konnte? Hatte der dunkle Fremde die Familie wirklich bedroht? Wenn ja, womit und warum?
Zu Trixies Überraschung nahm der Geschirrberg rasch ab, und nach einer Stunde waren sie fertig. „Das ist alles für heute“, sagte Maria. „Ich glaube, es ist am besten, wenn ihr gleich ins Bett geht. Ihr seid sicher müde. Morgen müßt ihr um sechs Uhr aufstehen, eure eigenen Zimmer aufräumen, die Tische decken und frühstücken. Die übrigen Gäste bekommen ihr Frühstück um acht Uhr.“ Ohne es zu wissen, machte sie damit Trixies Hoffnungen zunichte, die geglaubt hatte, jeden Morgen eine Stunde lang lernen zu können.
„Die meisten Gäste“, erzählte die Mexikanerin, „verlassen gleich nach dem Frühstück das Haus, um etwas zu unternehmen. Sie kehren oft nicht in ihre Zimmer zurück, bevor es Zeit ist, sich für das Mittagessen umzuziehen. Ihr könnt die Zimmer also am Vormittag in Ordnung bringen, ohne dabei gestört zu werden. Nur drei Gäste frühstücken kaum etwas und suchen hinterher sofort wieder ihre Zimmer auf. Ihr werdet verstehen, daß ihr diese Räume sofort säubern müßt, und zwar möglichst rasch.“
„O weh“, jammerte Trixie. „Wenn ich mich beeilen muß, bin ich immer besonders ungeschickt!“
„Und wer sind diese drei Gäste?“ erkundigte sich Brigitte neugierig. „Warum frühstücken sie kaum etwas? Und warum bleiben sie in ihren Zimmern, obwohl es draußen so schön ist und soviel zu tun gibt?“
„Ich weiß es selber nicht so genau“, erwiderte Maria. „Natürlich ist Frau Sherman so dick, daß sie recht hat, wenn sie nur schwarzen Kaffee trinkt. Und in ihrem Alter unternimmt man wohl nicht mehr besonders viel. Aber das ist kein Grund, sich so gelangweilt zu benehmen. Sie ist furchtbar reich. Wir nennen sie nur Lady Astoria .“ Maria lächelte. „Vielleicht ist es am besten, wenn du ihr Zimmer übernimmst, Brigitte. Bestimmt wirst du längere Zeit brauchen, um bei ihr aufzuräumen, denn sie ist sehr unordentlich. Und ich glaube, du wirst besser mit ihr auskommen als Trixie oder Dinah.“
„Sehr sympathisch scheint sie nicht zu sein“, protestierte Brigitte. „Ich bin so unerfahren als Zimmermädchen, daß ich den schwierigen Gästen besser nicht zu nahe komme.“ Maria ging voraus auf den mondbeschienenen Innenhof. „Sie sind nicht eigentlich schwierig“, sagte sie mit gesenkter Stimme. „Wahrscheinlich sind sie einfach einsam. Jane Brown zum Beispiel — sie ist hierhergekommen, um sich zu amüsieren, aber es gelingt ihr nicht. Sie kann nicht reiten und nicht schwimmen und mag kein mexikanisches Essen, und deshalb ist sie meistens schlechter Laune. Wahrscheinlich ist es gut, wenn Trixie sich ein bißchen um sie kümmert. Sie bringt sie vielleicht ab und zu zum Lachen.“
„Puh!“ machte Trixie. „Das klingt ebenfalls nicht nach einer besonders netten Dame, aber wenn Brigitte mit Lady Astoria fertigwerden muß, versuche ich mein Bestes mit der Unglücks-Jane .“
„Du liebe Zeit!“ seufzte Dinah. „Dann bleibe nur mehr ich übrig. Bekomme ich einen Herrn oder eine Frau oder ein Fräulein X, Maria?“
„Herr X“, erwiderte Maria, „ist ein Mann im mittleren Alter, der aus irgendeinem unerfindlichen Grund hierhergekommen ist. Er geht nie schwimmen oder reiten, und er interessiert sich überhaupt nicht für die anderen Gäste in seinem Alter, um mit ihnen zu plaudern oder Karten zu spielen. Er heißt Wellington, Dinah, und tut den ganzen Tag nichts als herumsitzen. Dabei macht er ein furchtbar trauriges Gesicht. Es ist komisch: Er hat einen Familienbungalow gemietet, aber am Samstag ist er ganz allein hier angekommen und bewohnt nur einen kleinen Raum in der
Weitere Kostenlose Bücher