Trixie Belden 06 - Trixie Belden und das Geheimnis in Arizona
Ranch. Trotzdem will er den Bungalow nicht aufgeben, obwohl Herr Garland ihn leicht weitervermieten könnte. Wenn er ein Kind wäre, würde ich sagen, er hat Heimweh. Aber das kann nicht sein, denn sonst würde er doch einfach wieder nach Hause fahren, nicht wahr?“
Trixie blinzelte. „Er scheint wirklich eine sehr geheimnisvolle Persönlichkeit zu sein. Es tut mir leid, daß du dich mit ihm abplagen mußt, Dinah.“ Sie wandte sich an Maria. „Was ist mit den Asthmakranken? Machen sie viel Mühe?“
„Ach, mit denen habt ihr nichts zu tun. Fräulein Girard und Fräulein Mall kümmern sich um sie.“ Sie lächelte aufmunternd. „Ihr seht also, es ist gar nicht so schlimm. Vor dem Mittagessen seid ihr mit den Zimmern fertig. Das Essen wird um ein Uhr serviert. Zu Abend wird erst wieder um acht Uhr gegessen. Zwischen zwei und halb acht Uhr seid ihr also frei und könnt genau das tun, was euch Spaß macht. Und jetzt gute Nacht, es ist schon spät!“
Als Maria verschwunden war, flüsterte Brigitte: „Sie ist furchtbar nett, findet ihr nicht? Und Rosita ebenfalls. Ich mag sie beide gern.“
„Ich auch“, sagten Dinah und Trixie gleichzeitig, und Trixie fügte hinzu: „Gut, daß sie da sind, sonst würde uns die Arbeit bestimmt über den Kopf wachsen. Morgen werden wir uns sicher ziemlich dumm anstellen und eine Menge falsch machen. Die Jungen haben es besser. Sie helfen Maria nur beim Kochen und servieren dann das Essen. Und ich armer Teufel muß obendrein noch lernen! Wahrscheinlich bleibt mir kaum eine freie Minute.“
„Ach, Trixie!“ sagte Brigitte mitfühlend. „Daran habe ich gar nicht mehr gedacht. Ich finde, es wäre unfair, wenn du genausoviel tun müßtest wie wir. Was meinst du, Dinah?“
Dinah nickte; eingehängt schlenderten die drei Mädchen über den Flur zu ihren Zimmern.
„Wir werden es einfach so machen, Brigitte, daß wir die Tische vor dem Mittagessen allein decken. In dieser Zeit kann Trixie lernen.“
„Genauso habe ich mir das auch gedacht“, stimmte Brigitte zu.
Trixie sank müde auf die untere Schlafkoje und streifte ihre Schuhe ab. „Nein“, sagte sie. „Schließlich könnt ihr beide nichts dafür, daß ich in der Schule so faul war.“
„Ach, darüber zerbrechen wir uns jetzt nicht den Kopf’, sagte Dinah. „Wer weiß, vielleicht taucht noch jemand wie Rosita hier auf und sucht Arbeit. Das würde es für uns alle viel leichter machen.“
Trixie begann sich auszuziehen. „Ich frage mich, weshalb sie ihre Ausbildung so plötzlich abgebrochen hat“, murmelte sie. „Und ich möchte wissen, warum die Orlandos so schnell verschwunden sind, und weshalb Maria nicht mitgegangen ist. Und warum Herr X Wellington so heimwehkrank aussieht. Und warum die Unglücks-Jane so launisch ist. Und weshalb Lady Astoria Sherman so gelangweilt wirkt. Das ist alles sehr geheimnisvoll!“ Ihre blauen Augen glitzerten, und sie fühlte sich plötzlich kein bißchen mehr traurig oder bedrückt.
Dinah gähnte. „Du und deine Geheimnisse! Ich gehe jetzt ins Bett.“
Nachdem sie das Zimmer verlassen hatte, murmelte Brigitte: „Nimmst du die obere Koje, Trixie?“
Ohne eine Antwort abzuwarten, stieg sie ins untere Bett. „Das ist das erste Mal, daß ich mir die Zähne nicht putze“, sagte sie schlaftrunken. „Aber es ist mir ganz gleich, ob sie mir ausfallen oder nicht. Ich bin wirklich todmüde.“ Sie zog ihre Decke bis ans Kinn und schlief sofort ein.
Trixie, die noch hellwach war, wusch sich und trat dann ans Fenster, das sich zum westlichen Teil des Innenhofes öffnete. Er war hell erleuchtet — mit Ausnahme einer dunklen Ecke.
Trixie starrte geistesabwesend in diese dunkle Ecke und fragte sich, ob die Jungen wohl schon von ihrem Mondscheinritt zurückgekehrt waren. Diese Glückspilze, dachte sie neidisch. Wahrscheinlich haben sie sich schon beim Vormann eingeschmeichelt. Aber ich könnte wetten, daß die Sache ganz anders aussieht, wenn Dinah, Brigitte und ich morgen reiten wollen. Der verdrießliche alte Howie wird uns wahrscheinlich bestenfalls auf einem Sägebock reiten lassen!
Und dann merkte sie plötzlich, daß dort in der Dunkelheit jemand kauerte — sie hörte es mehr als daß sie es sah. Ein leiser, seufzender Laut kam aus der Ecke und wurde zu einem Schluchzen.
Jemand war dort im Innenhof, und dieser Jemand weinte. Wer mochte es sein, und warum war er — oder sie — so unglücklich?
Unglücks-Jane
Am nächsten Morgen, als die Mädchen rasch ihre Zimmer
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