Trixie Belden 12 - Trixie Belden und der gefaehrliche Gluecksbringer
etwas, was nicht herausgerissen, umgestoßen und auf den Boden geworfen worden war. Sogar die Bilder hingen schief, die Matratzen lagen auf dem Teppich, und das Bettzeug war in eine Ecke geschleudert worden. Der Einbrecher hatte die Schubladen der Kommode herausgezogen und den Inhalt auf dem Boden verstreut.
„Heiliger Strohsack!“ murmelte Trixie beeindruckt.
Brigitte lief entsetzt hin und her. „Bestimmt ist meine schöne Uhr gestohlen worden, die Papa mir geschenkt hat. Trixie, hast du deine Armbanduhr auch hiergelassen?“
„Ja, das habe ich. Sie liegt noch auf dem Toilettentisch. Und dort ist auch die deine, Brigitte. Der Einbrecher war offenbar nicht hinter Schmuck her. Sicher war er der Kumpan dieses Kerls, der uns heute in dem mexikanischen Laden begegnet ist. Was hat Herr Becker gesagt, als er die Bescherung sah?“
„Er ist ja noch nicht hiergewesen. Begreift ihr denn nicht, daß das alles gerade erst passiert ist?“ sagte Fräulein Trasch. „Als ich zurückkam, um dem Fremden auszurichten, was der Verwalter gesagt hatte, war er verschwunden. Die Tür zur Wohnung stand offen, und ich fand dieses Tohuwabohu vor!“
In diesem Augenblick schrillte die Türklingel.
„Das muß Herr Becker sein“, sagte Uli. „Ich lasse ihn herein.“
Herr Becker schnaufte wie eine Dampflokomotive. „Ich habe über das nachgedacht, was Sie mir gesagt haben, Fräulein Trasch“, stieß er hervor, als er über die Türschwelle trat. „Natürlich hatte ich mit niemandem vereinbart, die Wohnung zu besichtigen. Der Mann war ein Schwindler und hatte bestimmt nichts Gutes im Sinn, das ist mir gerade klargeworden. Deshalb bin ich hergekommen, so schnell... Ach du meine Güte, das sieht ja böse aus! Er hat keine Zeit versäumt, wie? Haben Sie festgestellt, womit er sich aus dem Staub gemacht hat?“
Brigitte und Trixie hatten sich bereits flüchtig im Zimmer umgesehen und die Schränke geöffnet.
„Es ist nichts verschwunden“, sagten sie.
„Wahrscheinlich haben Sie ihn bei der Arbeit gestört. Er hatte wohl keine Zeit, sich richtig umzusehen“, meinte der Verwalter nachdenklich. „Ich werde gleich die Polizei verständigen.“
Eine halbe Stunde später erschien ein Beamter, machte sich Notizen über den Vorfall, besichtigte das Einbruchszimmer und ging wieder.
Trixie sah ihm vom Fenster aus nach und murmelte unzufrieden: „Er hätte uns wenigstens sagen können, was die Polizei jetzt unternehmen will.“
„Das darf er wohl nicht“, meinte Peter. „Außerdem weiß er ja im Gegensatz zu dir praktisch nichts über die Hintergründe dieses Falles. Ich kann förmlich sehen, wie es in deinem Kopf arbeitet, Trixie. Du hältst den Einbrecher sicher für den Kumpan dieses aalglatten Burschen, der euch heute das Figürchen abnehmen wollte, und denkst, daß beide hinter dem Götzen her sind.“
„Das könnte sehr gut möglich sein, Peter“, erwiderte Uli nachdenklich.
„Zwei Gauner, die soviel Aufhebens um ein winziges Figürchen machen?“ Martin warf ihm einen zweifelnden Blick zu. „Das kann ich mir nicht vorstellen. Sicher handelt es sich im Grund nur um einen ganz gewöhnlichen Einbrecher, der eine bestimmte Methode entwickelt hat, sich in die Wohnungen reicher Leute einzuschleichen.“
Klaus nickte. „Einbruchsversuche werden doch in Großstädten dauernd verübt. Und wahrscheinlich kann sich die Polizei nur mit den Fällen gründlich befassen, bei denen die Einbrecher auch etwas gestohlen haben.“
Trixie strich sich die Locken aus der Stirn. „Wir brauchen die Polizei sowieso nicht. Das ist nämlich wieder einmal genau der richtige Fall für unsere Detektivagentur, Brigitte!“ Sie lächelte dabei, doch die anderen kannten sie zu gut, um daran zu zweifeln, daß sie es ernst meinte.
Dampferfahrt mit Folgen
Der Vergnügungsdampfer tuckerte gemächlich über den Starnberger See. Trixie und Uli standen nebeneinander an der Reling und sahen zu den sanft geschwungenen grünen Ufern hinüber, die im strahlenden Sonnenlicht lagen.
Trixie seufzte. „Herrlich ist das! Ich wollte, wir könnten tagelang so weiterfahren.“
Uli lachte. „Wie ich dich kenne, würde dir das bald zu langweilig werden.“
Von den Bänken auf Deck klangen leise Gitarrenklänge zu ihnen herüber. Als sie sich umwandten, sahen sie, daß Barbara und Peter ihre Gitarren ausgepackt hatten und spielten. Um sie herum saßen Martin, Klaus, Dinah und Brigitte versammelt. Auch die übrigen Passagiere hatten die Köpfe gehoben und
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