Trixie Belden 12 - Trixie Belden und der gefaehrliche Gluecksbringer
durch die Stadt laufen.“
„Ihr habt wohl vergessen, daß er uns gar nicht nachzufahren braucht“, warf Brigitte ein. „Er weiß ja, wo wir wohnen. Falls er wirklich einer von den beiden Männern ist, meine ich.“
Alle lachten, besonders Trixie. „Ich habe dir ja immer gesagt, daß du das Zeug zu einem Detektiv hast, Brigitte“, rief sie. „Der Mann ist uns wohl aus einem anderen Grund nachgegangen.“
„Vielleicht dachte er, ihr beiden Mädchen wärt allein unterwegs. Er hat wohl gehofft, er könnte euch das Figürchen doch noch irgendwie abjagen. Aber jetzt ist ihm sicher klargeworden, daß er nichts unternehmen kann. Wir sind in der Überzahl. Das bedeutet, daß wir in Zukunft immer möglichst dicht beisammenbleiben sollten“, sagte Uli.
Trixie nickte. „Da kannst du recht haben. Er steht bestimmt noch immer an derselben Stelle und knirscht vor Wut mit den Zähnen.“
„Auf jeden Fall“, warf Dinah ein, „lassen wir uns von ihm nicht den Tag verderben. Was haltet ihr davon, wenn wir jetzt einkaufen gehen? Dann kochen wir heute gemeinsam ein ganz besonderes Abendessen und machen’s uns gemütlich.“
„Ein ganz besonderes Abendessen?“ wiederholte Martin mißtrauisch. „Na, ich kann mir vorstellen, wie das aussehen wird: Spaghetti mit Tomatensoße, wie?“
„Martin liebt exotische Speisen“, spottete Klaus. „Zum Beispiel gebratene Mücken...“
„...und brasilianische Ameisen“, vervollständigte Uli.
„Ja, Ameisen in Schokoladensoße“, kicherte Trixie.
„Puh, ihr verderbt mir den Appetit!“ Barbara stöhnte und faßte sich an den Magen.
„Aber das schmeckt doch prima!“ versicherte Peter lachend. „Wie wär’s mit eingemachten Heuschrecken?“
„Und mit panierten Maden?“ sagte Uli. „Lecker!“
„Jetzt reicht’s aber!“ rief Brigitte. „Wer noch so einen Vorschlag macht, muß heute abend wirklich etwas Leckeres essen — gebratene Mäuse mit Schlagsahne zum Beispiel!“
*
Als die Rotkehlchen und ihre Freunde am späten Nachmittag erschöpft und mit Einkaufstüten beladen wieder zur Wohnung der Willers zurückkehrten, fanden sie Fräulein Trasch in höchster Aufregung vor.
„Denkt euch nur“, sagte sie und ließ sich auf einen Stuhl sinken, „hier ist eingebrochen worden!“
„Eingebrochen?“ — „Aber wie denn nur?“ — „Wann?“ — „Wer ist es gewesen?“ riefen alle wild durcheinander.
Fräulein Trasch fuhr sich mit der Hand über die Stirn. „Ich kam etwas früher als sonst nach Hause“, berichtete sie. „Meine Schwester schlief; deshalb beschloß ich, zurückzufahren und mich etwas auszuruhen. Kaum war ich hier, klingelte ein Mann an der Tür und sagte, er wolle die Wohnung besichtigen.“
„Wie sah er aus?“ fragte Trixie rasch dazwischen.
„Klein und dunkel — ich hielt ihn für einen Ausländer“, erwiderte Fräulein Trasch. „Ich fragte ihn, wer ihn hergeschickt hätte, und warum. Er behauptete, der Eigentümer wolle die Wohnung weitervermieten.“
„Unsinn, das wollen meine Eltern bestimmt nicht!“ warf Brigitte ein.
„Ich habe auch nie gehört, daß sie so etwas in Erwägung ziehen“, fuhr die Hausdame fort, „aber der Mann sagte, er wäre der zukünftige Mieter. Er behauptete, der Hausverwalter hätte ihn herbestellt und wolle sich hier mit ihm treffen.“
„Hoffentlich haben Sie ihm das nicht geglaubt“, sagte Martin.
„Natürlich nicht!“ erwiderte Fräulein Trasch entrüstet.
„Haben Sie ihn in die Wohnung gelassen?“ fragte Uli ruhig.
„Nein. Ich sagte ihm, er sollte draußen im Hausflur warten, während ich losging, um den Verwalter zu holen.“ Fräulein Traschs Stimme zitterte leicht. „Es dauerte lange, bis ich Herrn Becker fand. Er arbeitete gerade im Nachbarhaus.“
„Oh, erzählen Sie schnell weiter, bitte!“ rief Trixie ungeduldig.
„Herr Becker versprach, sofort heraufzukommen, sobald er die zerbrochenen Fliesen im Küchenboden ersetzt hätte. Er sagte, er müßte die Arbeit beenden, so lange der Zement noch feucht sei...“
„Du liebe Güte! Fräulein Trasch, was ist dann passiert?“ Trixie zitterte vor Ungeduld.
„Ich erzähle es euch ja schon, so schnell ich kann. Der Verwalter meinte, ich sollte den Mann draußen im Hausflur warten lassen, bis er käme.“
„Und was dann?“
„Das werde ich euch zeigen — kommt mit!“
Sie führte ihre jungen Schützlinge in den Raum, den Trixie und Brigitte teilten. Im Zimmer herrschte ein furchtbares Durcheinander. Es gab kaum
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