Trixie Belden 12 - Trixie Belden und der gefaehrliche Gluecksbringer
die ,Silberflügel’ am Ende bedeuten?“
„Vielleicht sind Vögel damit gemeint — Möwen, wie es sie in Lindenberg am Fluß zu Hunderten gibt. Möglicherweise müssen wir warten, bis wir wieder zu Hause sind, ehe wir herausfinden, was aus meinem Götzen geworden ist“, schlug Trixie vor.
„Oh, hoffentlich nicht!“ rief Barbara. „Peter und ich wollen das Ende des Abenteuers doch auch miterleben!“
„Soweit wird es vielleicht nie kommen“, sagte Herr Willer nüchtern. „Es gibt viele Fälle, die von der Polizei nicht aufgeklärt werden.“
„Trixie hat aber bis jetzt noch jedes Rätsel gelöst“, wandte Brigitte ein.
„Mit deiner Hilfe — und mit der Unterstützung aller Rotkehlchen. Ich bin sicher, daß wir auch diesmal bald weiterkommen werden.“ Trixie lächelte zuversichtlich. „Das fühle ich in meinen Knochen!“
Die große Suche
Herr Willer, Fräulein Trasch, die Rotkehlchen und die Zwillinge waren noch nicht lange in der Wohnung, als das Telefon läutete. Mit einem Satz war Trixie am Apparat und nahm den Hörer ab. Martin stand neben Trixie und flüsterte: „Das ist sicher die Polizei!“
Doch es war nicht die Polizei. Er sah, wie Trixies Gesicht rot vor Zorn wurde, und hörte sie mit entrüsteter Stimme sagen: „Was, Sie sind das? Daß Sie auch noch die Frechheit haben, hier anzurufen!“ Sie stampfte mit dem Fuß auf und rief: „Jetzt halten Sie aber mal die Luft an! Sie sagen, ich hätte Sie betrogen! Daß ich nicht lache! Sie haben uns den Götzen doch unter der Nase weggestohlen... Was? Schreien Sie mich nicht so an, ich verstehe kein Wort! Wie bitte? Ein Diamant?“
Ihre Freunde waren inzwischen ins Zimmer gekommen und hatten mit angehaltenem Atem zugehört. „Was?“ rief Peter dazwischen. „Ein Diamant? Heiliges Kanonenrohr!“ Trixie schnitt eine Grimasse und legte den Zeigefinger an die Lippen. „Also hören Sie mal, ich will jetzt endlich die Wahrheit wissen. Wem gehört der Stein nun wirklich? So groß kann er doch nicht sein... Was haben Sie gesagt? Was ich groß nenne?“
„Größer als eine Brotschachtel?“ rief Martin.
Sie schüttelte heftig den Kopf, lauschte noch eine Weile und legte dann den Hörer auf die Gabel. Ihr Gesicht war sehr verwirrt. „Herrje!“ sagte sie und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Wißt ihr, was im Kopf des Götzen versteckt war? Ein großer Diamant! Der Kopf muß zerbrochen sein, als die Figur gegen den Steinboden prallte, und der Diamant ist offenbar herausgefallen.“ Herr Willer war ins Zimmer getreten und hatte ihre Worte gehört. „Dieser Gauner Blinky war am Telefon. Er denkt, wir hätten den Diamanten längst an uns genommen! Wir müssen sofort den Inspektor anrufen und Bescheid sagen“, erklärte Trixie.
Herr Willer nickte. „Nicht nur den Inspektor. Wir müssen versuchen, uns mit dem Restaurant in Verbindung zu setzen. Es wurde gerade geschlossen, als wir gingen. Der Diamant liegt womöglich noch irgendwo auf dem Pflaster des Innenhofes.“
„Das glaube ich nicht“, erwiderte Uli. „Da waren doch mindestens ein Dutzend Leute, die auf dem Boden herumgekrochen sind, um uns bei der Suche zu helfen. Einer von ihnen hat den Diamanten vermutlich gefunden und eingesteckt.“
„Du kannst die ganze Sache jetzt wohl abschreiben, Trixie“, sagte Martin mit einem Schulterzucken.
„Das werde ich bestimmt nicht tun!“ Seine Schwester schrie es beinahe. „Wir rufen jetzt bei der Polizei an, fahren dann ins Restaurant zurück und suchen noch einmal alles genau ab.“
„Dazu wird es leider schon zu spät sein, fürchte ich“, sagte Fräulein Trasch. „Inzwischen ist der Boden bestimmt längst gekehrt, und der Abfall liegt bereits in den Tonnen. Solche Lokale werden gesäubert, sobald der letzte Gast nach Hause gegangen ist.“
Trixie saß mit gerunzelter Stirn da und überlegte. „Ja, der Innenhof ist wohl schon ausgefegt worden, aber der Abfall wird doch bestimmt nicht vor morgen früh abgeholt! Was tun wir jetzt?“
„Das soll die Polizei entscheiden“, erwiderte Herr Willer rasch und wählte die Nummer des Inspektors.
Während er telefonierte, flüsterte Barbara den anderen zu: „Oh, hoffentlich wird der Fall gelöst, ehe wir morgen nach Hause fliegen müssen!“
Trixie öffnete den Mund, um zu antworten, doch in diesem Augenblick legte Herr Willer den Hörer auf und berichtete: „Der Diamant ist offenbar nur ein Teil der Beute von einem großen Juwelenraub. Man hat herausgefunden, daß zwölf dieser
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