Trixie Belden 12 - Trixie Belden und der gefaehrliche Gluecksbringer
kleinen Götzen nach Deutschland gebracht wurden, und zwar alle an die Adresse des Antiquitätenhändlers, bei dem Trixie ihr Figürchen gekauft hat. Die Götzen waren innen hohl und dienten als Versteck für Diamanten, die zu einer Halskette gehörten. Die Kette war aus einem Tempel in Südamerika gestohlen worden, wo sie eine große Götzenstatue schmückte. Einer der Steine, ein lupenreiner bläulich-weißer Diamant von ungefähr zehn Karat, bildete den Mittelpunkt des Halsschmuckes. Die Polizei ist ziemlich sicher, daß genau dieser Stein sich in Trixies Götzenfigürchen befand, weil Blinky, Tony und Pedro so darauf versessen waren, es ihr abzujagen. Übrigens hat man den sogenannten Antiquitätenhändler inzwischen verhaftet.“
Trixies blaue Augen wurden immer größer und runder. „Und was will die Polizei jetzt unternehmen? Haben Sie dem Inspektor gesagt, daß der Diamant vielleicht beim Abfall des Restaurants sein könnte?“
„Ja, das habe ich“, erwiderte Herr Willer. „Hast du nicht zugehört? Der Inspektor sagte, man könne vor morgen früh nichts unternehmen.“
„Soll das heißen, daß wir bis morgen früh untätig herumsitzen müssen?“ Trixies Gesicht wurde lang, als Herr Willer nickte.
„Dann machen wir es uns wohl am besten im Wohnzimmer bequem und spielen Karten“, schlug Uli rasch vor. „Schlafen werden wir sowieso nicht können.“
„Na, ich habe nicht vor, die ganze Nacht aufzubleiben. Möglicherweise dauert es bis morgen mittag, ehe die Polizei uns etwas Neues berichten kann. Was mich betrifft, ich gehe zu Bett.“ Herr Willer klopfte Trixie auf die Schulter, ehe er sich zum Gehen wandte. „Es gibt vorerst nichts, was einer von uns in dieser Sache tun könnte.“
Fräulein Trasch suchte ebenfalls ihr Zimmer auf. Kaum war sie verschwunden, da sagte Trixie entschlossen: „Jetzt weiß ich, was ich tue. Ich werde gleich morgen früh bei Tagesanbruch zum Restaurant gehen und Zusehen, wie die Polizei den Abfall durchsucht. Du kommst doch mit, Uli?“
„Natürlich komme ich mit“, versicherte er. „Und die anderen bestimmt auch.“
Peter nickte. „Darauf kannst du dich verlassen! Und jetzt holen wir die Karten. Ich wette fünf Mark darauf, daß die Mädels über dem Spiel einschlafen werden. Barbara und Dinah gähnen jetzt schon.“
„Was mich betrifft, so hast du deine Wette schon verloren“, sagte Trixie grimmig. „Ich bin in meinem ganzen Leben noch nie so munter gewesen!“
Als das erste Tageslicht durch die Fenster des Wohnzimmers sickerte, waren nur noch Trixie, Uli und Martin wach. Die anderen schliefen in den Sesseln und auf dem Sofa.
„Ich glaube, wir können jetzt aufbrechen“, sagte Trixie und streckte sich. „Aber wir werden die anderen aufwecken müssen. Sie würden es uns nie verzeihen, wenn wir ohne sie gehen würden.“
„Barbara und Peter bestimmt nicht“, bestätigte Martin und schüttelte die Zwillinge wach.
„Ich hoffe, Paps und Fräulein Trasch werden nicht böse sein, wenn sie unser Verschwinden bemerken“, sagte Uli. „Schließlich sind wir zu acht unterwegs, und jetzt kann uns sowieso nichts mehr passieren. Ich hinterlasse ihnen eine Nachricht, wohin wir gegangen sind.“
Obwohl es noch sehr früh am Morgen war, eilten schon erstaunlich viele Menschen zur Arbeit. Trixie und ihre Freunde hatten es noch eiliger als alle anderen. Als sie jedoch das Restaurant in der Innenstadt erreichten, fanden sie alle Eingänge verschlossen. Sie klingelten und klopften, aber niemand öffnete ihnen.
Wahrend sie noch unschlüssig auf dem Bürgersteig standen, kam plötzlich ein Wagen der Müllabfuhr die Straße entlanggerattert und hielt vor dem Gebäude an, in dem sich das Restaurant befand. Drei Männer stiegen aus und verschwanden in einer Hofeinfahrt.
Trixie starrte ihnen nach, überlegte kurz und rannte ihnen hinterher. Uli folgte ihr.
„Hier kommt keiner durch!“ verkündete einer der Tonnenmänner und verstellte den beiden den Weg. „Ihr seht doch das Schild da oben! ,Unbefugten ist der Zutritt verboten’, steht da, oder könnt ihr nicht lesen?“
„Wir haben gestern abend hier gegessen, dort auf dem Innenhof!“ sprudelte Trixie hervor.
„Sehr interessant“, erwiderte der Mann spöttisch.
„Wir haben einen sehr kostbaren Diamanten verloren. Hat die Polizei Sie denn nicht verständigt?“
„Um sechs Uhr morgens? Willst du mich auf den Arm nehmen? —He, Tim!“ rief er über die Schulter. „Hast du hier irgendwo ein
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