Trixie Belden 12 - Trixie Belden und der gefaehrliche Gluecksbringer
Willer. „Es ist einfach unglaublich, wie er es schaffen konnte, so blitzartig aufzutauchen und wieder zu verschwinden.“
„Ja, wie ein Zauberkünstler“, stimmte er zu. „Ich könnte mich selbst verwünschen! Diese Gauner haben ihr Ziel also schließlich doch noch erreicht. Ich frage mich, ob die Polizei den Götzen je wiederfinden wird.“
„Oh, bitte, sagen Sie so etwas nicht! Brigitte und ich werden ihn zurückbekommen, und wenn wir unser ganzes Leben nach ihm suchen müssen!“
Herr Willer machte ein ernstes Gesicht. „Das ist Unsinn, Trixie. Das Figürchen ist verschwunden, und damit müssen wir uns eben abfinden.“
„Ach, ich könnte aus der Haut fahren!“ Trixie biß sich auf die Lippen. „Bisher haben wir doch immer Erfolg gehabt! Es macht mich ganz krank, daß ich nicht einmal weiß, weshalb sie den kleinen Götzen unbedingt haben wollten! Und jetzt ist er verschwunden. Zum Kuckuck, ich muß einfach herausfinden...“
„Hier ist das Telefon. Fräulein Trasch hat mir die Nummer des Inspektors in mein Notizbuch geschrieben. Beruhige dich, Trixie. Jetzt kann uns nur mehr die Polizei helfen, deinen Götzen zurückzubekommen.“
Die anderen warteten schon voller Ungeduld, als Herr Willer und Trixie endlich an den Tisch zurückkehrten. Ehe noch jemand eine Frage stellen konnte, sprudelte Trixie hervor: „Der Inspektor sagte, Blinky, Tony und Pedro gehörten zu einer internationalen Juwelenbande, die auch in Deutschland operiert. Die Polizei ist ihnen auf der Spur.“ Sie zögerte. „Der Inspektor war etwas ärgerlich, daß wir die Götzenfigur noch nicht bei der Polizei abgeliefert hatten.“
„Mann, das ist ja wie im Krimi!“ Peter war ganz Ohr. „Und wie geht es jetzt weiter.“
„Das ist Sache der Polizei. Wir können nicht erwarten, daß der Inspektor uns in seine Pläne einweiht“, sagte Herr Willer.
Trixie machte ein nachdenkliches Gesicht. „Irgendwie ist die ganze Sache sehr sonderbar“, sagte sie langsam.
Martin sah sie neugierig an. „Natürlich ist sie sonderbar, aber meinst du etwas Bestimmtes? Na, ich brauche wohl nicht zu fragen; ich weiß, was es bedeutet, wenn du in diesem Ton redest. Worüber grübelst du nach?“
„Ich glaube, ich weiß, was Trixie meint“, sagte Brigitte. „Es geht wieder um die Weissagung, habe ich recht?“
„Ja.“ Trixie zog das Blatt hervor und legte es auf den Tisch. Als sie sich darüberbeugte, stieß sie beinahe mit Martin zusammen, der gerade nach dem Zettel griff.
„Leichtsinniges Mädchen, die Lehre ist hart“, las er laut vor, und ein entzücktes Grinsen ging über sein Gesicht.
Trixie funkelte ihn an. „Das ist doch schon kalter Kaffee! Ich meine die nächsten beiden Zeilen... heiliges Kanonenrohr, hört euch das an: ,Der großköpfige Mann liegt im Staube, ein Stein glänzt ihm in blinkendem Auge.’“ Sie sah von einem zum anderen. „Na, was haltet ihr davon? Zuerst dachte ich, mit dem ,großköpfigen Mann’ wäre der Kutscher im Englischen Garten gemeint. Dann glaubte ich, es wäre Blinky. Aber der liegt ja nicht im Staub — oder wenn er es doch tut, dann wissen wir jedenfalls nichts davon.“
Brigitte beugte sich vor. Sie war so aufgeregt, daß sie kaum sprechen konnte. „Es ist der Götze! Hinter seinem blinkenden Auge ist vielleicht ein Edelstein verborgen gewesen!“
„Mein Götze hatte aber kein blinkendes Auge. Ich habe mir jeden Millimeter des Figürchens angesehen, aber... Herrje, Brigitte, seine Augen waren aus Emaille! Nur ,blinkend’ würde ich sie nicht nennen. Wir haben das Figürchen aber nie bei hellem Tageslicht untersucht. Vielleicht war ein Sprung im Emaille!“
„Ehe wir uns zu sehr von der Prophezeiung der Mexikanerin beeinflussen lassen ..begann Fräulein Trasch.
Trixie unterbrach sie. „Ich weiß, was Sie sagen wollen. Aber bisher ist doch alles eingetroffen, was sie vorausgesagt hat, oder nicht?“
„Man kann die Worte so auslegen, daß sie jede nur gewünschte Bedeutung bekommen“, erwiderte die Hausdame gelassen.
„Fräulein Trasch hat recht“, warf Herr Willer ein. „Ich schlage vor, wir widmen uns jetzt unserem Abendessen, ehe es kalt wird. Lassen wir doch einfach dem Gesetz seinen Lauf!“
„Aber die Polizei ist so langsam!“ sagte Trixie voller Ungeduld.
„Was ist denn so eilig an der Sache?“ fragte Martin. „Ich bin der gleichen Meinung wie Fräulein Trasch. In deiner sogenannten Prophezeiung sind eine Menge phantastischer Andeutungen. Was sollen zum Beispiel
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