Trixie Belden 12 - Trixie Belden und der gefaehrliche Gluecksbringer
sie eine klägliche Grimasse und wiederholte: „Leichtsinniges Mädchen — damit ist natürlich niemand anderes als ich gemeint!“
Wer ist der großköpfige Mann?
Die Dunkelheit war schon hereingebrochen, doch die Straßen der Innenstadt waren hell erleuchtet. Viele Menschen schlenderten an den Auslagen der Geschäfte vorbei oder suchten in den Straßencafes und Restaurants nach Plätzen.
„Wenn wir in diesem Gewühl einen freien Tisch finden, können wir von Glück sagen“, brummte Martin, als er zusammen mit seinen Freunden, Fräulein Trasch und Herrn Willer den Innenhof eines Speiselokals betrat. Stimmengewirr und leise Musik erfüllten den Hof, ein Springbrunnen plätscherte, und Ober eilten geschäftig hin und her.
„Keine Sorge, Paps hat einen Tisch bestellt, ehe wir von zu Hause weggefahren sind“, erwiderte Brigitte. Schon tauchte ein Hilfskellner auf, wechselte ein paar Worte mit Herrn Willer und führte die Gesellschaft an einen großen Tisch in der Nähe des Springbrunnens, dessen Fontänen von bunten Scheinwerfern beleuchtet waren.
Barbara sah sich seufzend um „Wunderbar ist es hier! Schade, daß wir morgen schon wieder nach Hause müssen. Die Zeit mit euch ist viel zu schnell vergangen.“
„Trotz Trixies Abenteuer mit Blinky, Tony und Pedro?“ fragte Martin halb scherzhaft, halb im Ernst.
Trixie schauderte. „Hör endlich auf damit! Ich schäme mich immer noch, daß ich so dumm war. Außerdem ärgert es mich, daß Brigitte und ich es nicht geschafft haben, den Fall zu lösen.“
„Du hast Brigitte ja auch nicht viel Gelegenheit gegeben, mitzumachen, oder?“ erinnerte Klaus seine Schwester sanft.
Brigitte ergriff sofort Trixies Partei. „Ich habe ja über alles Bescheid gewußt — mit Ausnahme des Treffens heute morgen. Trixie hätte mich bestimmt mitgehen lassen, wenn Blinky ihr nicht ausdrücklich gesagt hätte, daß sie die Belohnung nur bekomme, wenn sie sich mit ihm allein trifft.“
„Bekommen hat sie sie aber trotzdem nicht“, warf Martin kritisch ein.
„Noch nicht“, verbesserte Barbara. „Aber die Mexikanerin hat Trixie doch ein Vermögen prophezeit. Habt ihr den Rest der Weissagung vergessen?“
Uli schnitt eine Grimasse. „Ich fürchte, Trixie hat uns so sehr in Atem gehalten, daß wir kaum noch Zeit hatten, an etwas anderes zu denken.“
„Das macht mich ja gerade so wütend auf mich selbst — zu denken, daß ich so hirnverbrannt war...“ Trixie konnte nicht weitersprechen.
„Laßt uns das jetzt vergessen“, mischte sich Herr Willer ein. „Wir wollen uns den schönen Abend nicht verderben. Überlassen wir die Sache der Polizei. Ich bin wirklich froh, daß ich den Götzen an mich genommen habe.“
Er griff in seine Jackentasche und zog die kleine Figur heraus. In diesem Augenblick ging jemand am Tisch vorbei und stieß gegen Herrn Willers Arm. Er ließ den Götzen fallen, bückte sich jedoch rasch, um ihn aufzuheben. In der nächsten Sekunde richtete er sich mit rotem Gesicht wieder auf.
„Wer hat ihn genommen?“ fragte er und warf Peter, der neben ihm saß, einen scharfen Blick zu. „Warst du es? Soll das ein Spaß sein?“
„Wie bitte?“ Peter sah ihn verwirrt an. „Ich habe den Götzen nicht. Nachdem er zu Boden fiel, beugte ich mich hinunter und sah, wie Sie danach gegriffen haben. Das heißt, ich sah eine Hand... Heiliger Strohsack! Hat jemand von euch das Figürchen?“
Im nächsten Augenblick knieten alle auf dem gepflasterten Boden und suchten krampfhaft nach dem kleinen Götzen.
„Jemand hat mich gestoßen!“ keuchte Herr Willer. „Zum Teufel, wo ist dieses verdammte Ding?“
Von den Nachbartischen kamen Leute, um sich an der Suche zu beteiligen, obwohl sie nicht wußten, was eigentlich verlorengegangen war. Der Geschäftsführer des Lokals tauchte aus dem Hintergrund auf und zeigte sich nicht besonders erfreut über den Aufruhr.
„Ich darf doch bitten, meine Herrschaften...“ begann er, doch sein Benehmen änderte sich sofort, als Herr Willer ihm einen Geldschein in die Hand drückte. „Kann ich etwas für Sie tun?“ fragte er mit plötzlicher Liebenswürdigkeit.
„Nein, gar nichts!“ erwiderte Herr Willer barsch. „Trixie, komm mit zum Telefon! Wir müssen sofort den Polizeiinspektor anrufen. Und du, Uli, sagst dem Ober Bescheid, er soll noch etwas warten, bis er unser Essen serviert. Wir kommen gleich wieder.“
„Natürlich ist es Blinky gewesen“, sagte Trixie auf dem Weg zur Telefonzelle traurig zu Herrn
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