Trixie Belden 15 - Trixie Belden und der ungebetene Gast
vermißter Diamantring zum Beispiel.
Trixie nickte. „Ich weiß. Dan hat den Ring nicht gestohlen!“
Brigitte stiegen die Tränen in die Augen. „Aber wie sollen wir das beweisen?“
Dan Mangans weiteres Schicksal hing in diesem Moment vielleicht an einem seidenen Faden. Was würde Brigittes Mutter tun? Würde sie Reger nur raten, die ganze Angelegenheit von Fräulein Trasch regeln zu lassen, oder würde sie die Polizei verständigen?
„Mutter hat Dan gern“, flüsterte Brigitte.
„Und Reger auch“, fügte Trixie hinzu. „ Dan hat ein Recht, alles zu erfahren und sich zu verteidigen!“ Und weil sie es haßte, länger untätig zu bleiben, fügte sie entschlossen hinzu: „Komm, wir reiten gleich zu ihm!“
Da sie ihre Pferde noch nicht abgesattelt hatten, konnten sie sofort wieder aufbrechen. Glücklicherweise waren Dinah und Maxie im Stall, so daß sie keine Erklärungen abgeben mußten. Im Trab ritten sie durch den Wald. Als sie zur Lichtung kamen, auf der das Wildhüterhaus stand, schlug ihnen schon von weitem Zwiebelgeruch entgegen.
Herr Maipfennig kochte gerade das Mittagessen. Das Hufgetrappel der Pferde lockte ihn zur Tür. Er wischte sich die Hände an einem Küchentuch ab.
„Dan?“ wiederholte er auf Trixies Frage. „Nein, der ist nicht da. Er ist plötzlich verschwunden, und ich nahm an, er hätte noch etwas im Stall vergessen.“
Trixie schwieg. Sie wollte Herrn Maipfennig nichts von der Sache mit dem Ring erzählen. Wie die Angelegenheit auch immer ausging, es war besser, wenn er alles von Dan selbst erfuhr.
„Ist er mit Spartan losgeritten?“ fragte Brigitte.
„Nein, das ist ja das Seltsame. Er ist zu Fuß unterwegs.“ Brigitte übergab Herrn Maipfennig Dans Brieftasche. Dann ritten sie wieder los. Sobald sie außer Hörweite waren, fragte Trixie: „Sollen wir nach Dan suchen, oder reiten wir zum Stall zurück?“
Brigitte seufzte. „Wo sollen wir denn suchen? Er kann überall und nirgends sein. Ich glaube, wir sollten besser nachsehen, was inzwischen zu Hause passiert ist.“
Reger kam den Mädchen vom Stall her entgegen. Er erriet sofort, wo sie gewesen waren. „Habt ihr mit Dan gesprochen?“ fragte er.
Als Trixie erzählte, daß Herr Maipfennig nicht wußte, wo er war, runzelte Reger die Stirn. Finster sagte er: „Ich habe Dan in letzter Zeit mehrmals mit ein paar Kerlen von seiner alten Bande herumstehen sehen. Einmal wollte ich mit ihm darüber reden, aber es war nichts aus ihm herauszubekommen.“
Trixie sagte hitzig: „Sie wissen genau, daß er den Ring nicht gestohlen hat! Es gibt bestimmt für alles eine Erklärung!“
„Ich weiß gar nichts, ehe ich nicht mit Dan gesprochen habe“, erwiderte Reger kurz. Und er drehte sich mit einer solchen Endgültigkeit um, daß Trixie und Brigitte sich nur noch hilflos ansehen konnten.
Der Fußabdruck
Das Essen war an diesem Tag eine der ungemütlichsten Mahlzeiten, die Trixie je im Herrenhaus eingenommen hatte. Juliana war zwar selig darüber, daß sie ihren Ring wiederbekommen hatte, doch Trixie konnte sich nicht so recht mit ihr freuen.
„Was ist passiert?“ flüsterte sie Brigitte zu.
„Meine Mutter muß Juliana den Ring persönlich gegeben haben“, erwiderte Brigitte leise. „Ich hab gesehen, wie Juliana Fräulein Trasch den Ring gezeigt hat. Vermutlich weiß Fräulein Trasch noch nichts von der Sache mit Dan.“ Trixie nickte. „Meinst du, deine Mutter hat angerufen — du weißt schon, wen?“
Brigitte schüttelte den Kopf. „Ich hab keine Ahnung. Sie ist vor etwa einer Stunde mit meinem Vater nach München gefahren. Die beiden bleiben wahrscheinlich ein paar Tage weg.“
Trixie runzelte die Stirn. Was mochte das bedeuten? Und was wurde aus Dan?
Nach dem Essen gingen alle in den Garten, und Trixie ergriff die günstige Gelegenheit, Uli und Maxie beiseite zu ziehen und ihnen alles zu erzählen. Uli hörte erschrocken zu und sagte dann: „Du verdächtigst Dan doch nicht, oder?“
„Natürlich nicht“, erwiderte Trixie. „Aber...“ Sie stockte.
„Ich weiß, was du meinst“, gab Uli widerstrebend zu. „Dan war gestern abend hier. Er hatte Gelegenheit, den Ring an sich zu nehmen oder ihn vielleicht nur aufzuheben, falls er Juliana vom Finger geglitten ist. Ich wollte, er hätte Herrn Maipfennig die Wahrheit gesagt!“
„Und ich wollte, diese Bande, die er von früher aus der Stadt kennt, würde sich nicht hier herumtreiben“, fügte Trixie bitter hinzu.
„Es müßte wirklich ein Wunder
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