Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke
Überall hatten sich Schmutzlachen gebildet.
„Das sieht ja furchtbar aus!“ murmelte Trixie. „Mal sehen, ob das elektrische Licht wieder funktioniert.“ Sie drehte am Lichtschalter, und das Licht flammte auf. „Schade. Dann haben wir also heute keinen freien Schultag!“ brummte sie düster.
Ihre Eltern und ihre Brüder saßen schon am Frühstückstisch, als Trixie in die Küche kam. Sie hörten sich eben die Nachrichten im Radio an.
Trixie ließ sich auf den Stuhl neben Bobby fallen. Während sie sich Kaffee einschenkte, zupfte er sie am Ärmel und sagte: „Trixie, ich muß dir was Wichtiges sagen. Der Mann im Radio hat durchgegeben, daß der Sturm ein paar Fensterscheiben in meiner Schule zerbrochen hat. Deshalb brauche ich heute nicht in die Schule zu gehen.“
„Au wei , das ist ja furchtbar!“ erwiderte Trixie mit gespieltem Entsetzen. „Und was ist mit unserer Schule?“
Herr Belden lächelte. „Ihr habt weniger Glück, Trixie“, sagte er. „Euer Schulgebäude scheint einigermaßen heil geblieben zu sein. Offenbar halten sich die Sturmschäden in Grenzen. Allerdings sind viele Bäume umgestürzt, und die elektrischen Leitungen sind erst heute morgen wieder repariert worden.“
Da ein umgestürzter Baum auch die Talstraße blockierte, kam der Schulbus an diesem Tag etwas später als sonst. Trixie und ihre Brüder kletterten hinein und setzten sich wie gewöhnlich nach hinten zu Brigitte, Uli und Dan Mangan. Trixie merkte gleich an Brigittes Gesicht, daß sie offenbar eine gute Nachricht hatte.
„Hm“, sagte sie. „Für jemanden, der heute keinen schulfreien Tag hat, siehst du aber richtig glücklich aus!“
„Bin ich auch“, erwiderte Brigitte. „Ich weiß etwas, das euch aufmuntern wird! Als Uli und ich gestern nach dem Klubtreffen nach Hause kamen, waren Herr und Frau Perkins gerade bei meinen Eltern zu Besuch. Ich habe Herrn Perkins von unserem Plan erzählt, einen Marathon-Marsch zu veranstalten, um Geld für Hoppys Reparatur aufzubringen. Und weil er so nett war, hab ich ihn auch gleich gefragt, ob er den Marsch vielleicht in seinem Programm ankündigen würde.“
„Prima! Und was hat er gesagt?“ fragte Trixie.
Brigitte triumphierte. „Stellt euch vor, er war einverstanden! Er hat sogar vorgeschlagen, daß wir alle in den Sender kommen und den Marsch selbst ankündigen! Wir haben schon morgen einen Aufnahmetermin, gleich nach der Schule.“
„Heiliger Strohsack!“ Trixie schlug mit der Faust auf ihre Schulbücher. „Brigitte, das hast du toll hingekriegt!“
„Einsame Spitzenklasse!“ stimmten Martin und Klaus zu.
In diesem Augenblick hielt der Bus, und mehrere Schüler stiegen ein, unter ihnen Dinah. Natürlich mußte Brigitte die große Neuigkeit gleich noch einmal erzählen. Die Rotkehlchen waren in Hochstimmung und begannen sofort Pläne zu schmieden. Alle stimmten überein, daß Martin den Text für die Ankündigung schreiben sollte. Dann stritten sie sich noch in aller Freundschaft darum, wer von ihnen im Radio sprechen sollte.
„Uli — er ist schließlich unser Klubvorsitzender!“
„Aber es war Trixies Einfall!“
„Klaus kann am besten von uns allen reden!“
„Nein — Brigitte soll es machen. Sie hat Herrn Perkins dazu überredet.“
Schließlich hob Martin die Hand und sagte: „He, wartet mal! Wir sollten unsere Köpfe nicht so anstrengen, ehe die Schule anfängt. Ich schlage vor, daß wir heute nach dem Unterricht ein außerplanmäßiges Klubtreffen abhalten, um die Sache zu klären.“
Alle waren einverstanden und kletterten zufrieden aus dem Schulbus. Der Gong zum Schulbeginn hatte längst geschlagen, doch da sich fast alle Schulbusse verspätet hatten, herrschte noch ein wildes Durcheinander in den Korridoren.
Als Trixie, Brigitte und Dinah den Chemiesaal erreichten, wo ihre erste Unterrichtsstunde stattfinden sollte, stand der Hausmeister vor der Tür und sagte ihnen, daß der Raum vorläufig nicht benutzt werden konnte.
„Der Sturm hat eines der Fenster beschädigt“, erklärte er. „Die Handwerker müssen jeden Augenblick kommen. Eure erste Stunde fällt heute aus.“
„Toll!“ flüsterte Trixie ihren Freundinnen zu. „Dann haben wir bis neun Uhr frei. Wir könnten in die Stadt gehen und uns umsehen, ob der Sturm irgendwelche Schäden angerichtet hat!“
Brigitte war gleich bereit, mitzukommen, doch Dinah wollte in der Schule bleiben. „Ich bin froh, daß ich noch etwas Zeit habe, um mich auf meinen Vortrag über Shakespeare
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