Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke
begrüßte die Mädchen freundlich. Sie war mit Frau Belden zur Schule gegangen und kannte Trixie schon, seit sie noch in den Windeln gelegen hatte.
„Kann ich euch helfen?“ fragte sie. „Braucht ihr ein bestimmtes Buch für die Schule?“
Trixie schüttelte den Kopf, griff in ihre Jackentasche und holte die Münze heraus, die Bobby ihr und Brigitte zum Säubern gegeben hatte.
„Nein, Frau Werner“, sagte sie. „Wir wollten fragen, ob Sie hier irgendwelche Unterlagen über Herrn Quinns Münzsammlung haben. Bobby hat nämlich diese Münze im Wald gefunden, und wir dachten, sie gehört vielleicht zu Herrn Quinns Sammlung.“
Frau Werner sah sich die Münze an. „O nein“, erwiderte sie, „Herr Quinn sammelt keine japanischen Münzen, soweit ich weiß. Er hat einmal mit mir darüber gesprochen. Das hier ist ein japanischer Yen. Übrigens haben wir leider keine Unterlagen über seine Sammlung in der Bibliothek.“
Trixie war enttäuscht. „Na, da kann man nichts machen“, erwiderte sie. „Trotzdem vielen Dank.“
Die Bibliothekarin sah sich die Münze noch immer an. „Seltsam“, sagte sie, „ich glaube, ein japanischer Yen war eine der Beigaben, die man im vorigen Jahrhundert in unsere Wetterfahne gelegt hat.“
Trixie und Brigitte starrten sie an. „Was?“ fragte Trixie. „Ich dachte, Hoppy ist innen hohl. Wir haben nicht gewußt, daß etwas in seinem Innern ist.“
„Doch, es ist aber so“, bestätigte Frau Werner. „Diese Beigaben waren wohl damals so üblich — eine Art Aberglaube, nehme ich an. Man hat bestimmte Gegenstände in die Wetterfahnen gelegt, gewissermaßen als Nahrung.“
„Gibt’s ein Buch darüber?“ fragte Brigitte interessiert.
Frau Werner schüttelte den Kopf. „Nein, leider nicht. Aber wir haben alle alten Zeitungsausschnitte über unsere Wetterfahne gesammelt. Sie werden im Keller aufbewahrt, in der Fiandbücherei , die sich mit der Geschichte von Lindenberg befaßt.“
Trixie und Brigitte wechselten einen Blick. Sie hatten beide den gleichen Einfall. „Dürfen wir mal in die Handbücherei schauen?“ fragten sie im Chor.
Die Bibliothekarin lachte. „Natürlich“, sagte sie. „Es ist ein bißchen düster da unten, aber ihr werdet keine Schwierigkeiten haben, die Unterlagen über unsere Wetterfahne zu finden. Herr Perkins hat sie sich vor ein paar Tagen auch angesehen. Ihr müßt den Aktenordner mit der Aufschrift Rathaus aus dem Regal mit den Zeitungsausschnitten nehmen. Die Ordner stehen alle in alphabetischer Reihenfolge.“
„Vielen Dank, Frau Werner. Wir finden schon alles!“ erwiderte Trixie begeistert.
Die Freundinnen stiegen die Wendeltreppe zum Keller hinunter und betraten die Handbücherei. Sie war mit Metallregalen angefüllt, die so dicht nebeneinander standen, daß dazwischen nur noch schmale Gänge blieben.
Brigitte fand den Ordner über das Rathaus auf den ersten Blick und nahm ihn aus dem Regal. Dann begann sie mit Trixie die vergilbten Zeitungsausschnitte durchzublättern.
„Hör dir das an!“ sagte Brigitte plötzlich und las laut vor, was auf einem Zeitungsabschnitt unter einem Bild der Wetterfahne stand:
Im Jahre 1878 wurde die Wetterfahne vom Rathausturm geholt, da sie repariert werden sollte. Damals wurde ein kleiner kupferner Zylinder in den hohlen Körper der alten Wetterfahne gelegt, auf dem die Worte „Futter für die Heuschrecke“ eingraviert sind. Im Zylinder befinden sich mehrere Gegenstände, nämlich die Titelseite der Abendzeitung, ein Silbertaler, ein japanischer Yen und ein Uniformknopf aus dem Napoleonischen Krieg.
„Mann!“ stieß Trixie hervor. „Bobby hat doch einen alten Silbertaler auf dem Marktplatz gefunden! Und auch einen alten Uniformknopf im Wald... Ein Silbertaler, ein Knopf und ein japanischer Yen“, sagte sie langsam. „Das sind die Dinge, die in Hoppys Bauch waren. Brigitte, Hoppy war im Wald versteckt!“
Brigitte holte tief Luft. „Meinst du wirklich?“ fragte sie.
„Klar“, sagte Trixie. „Und ich vermute fast, daß Bobby den Yen und den Knopf in der Nähe seines Baumhauses gefunden hat. Also muß Hoppy dort irgendwo versteckt gewesen sein.“
„Aber warum soll man ihn dort versteckt haben?“ fragte Brigitte. „Warum hat ihn der Dieb nicht einfach weggebracht?“
Trixie fuhr sich mit den Fingerspitzen durch die Locken, so daß sie wild nach allen Seiten abstanden. „Ich weiß nicht genau“, erwiderte sie mit gerunzelter Stirn. „Vielleicht hatte er Angst, die Polizei
Weitere Kostenlose Bücher