Trixie Belden 16 - Der Fall Heuschrecke
zurückgab. „Ich hab euch vor kurzem mal mit ihm zusammen gesehen.“
„Da müssen Sie sich getäuscht haben“, erwiderte Brigitte. „Tommy ist neu in Lindenberg.“
„Das kannst du mir nicht weismachen!“ gab der Mann aufgebracht zurück. „Den ganzen Sommer lang ist er hier mit seinem gelben Auto herumgefahren. Dieser junge Mann und sein halbstarker Freund waren oft genug hier, das kann ich euch sagen!“
Trixie sah Brigitte an und zuckte mit den Schultern. „Wenn Sie es sagen“, murmelte sie, nahm das Glas Senf und öffnete die Tür. „Auf Wiedersehen, und vielen Dank.“
„Glaubst du, daß der Kaufmann wirklich Tommy gemeint hat? Und daß er ihn früher schon mal hier gesehen hat?“ fragte Brigitte, während sie sich wieder auf ihre Fahrräder schwangen.
„Kommt mir sehr unwahrscheinlich vor“, meinte Trixie. „Aber vielleicht hat Tommy das Lieferauto von irgendeinem Jungen hier in der Gegend gekauft, und deshalb kommt es dem Kaufmann so bekannt vor.“
Sie radelten zur Talstraße, hielten jedoch plötzlich an, als Brigitte warnend rief: „Warte, Trixie, da kommt ein großer Wagen mit ziemlichem Tempo angefahren!“
Die Freundinnen warteten, bis der Wagen vorüberfuhr . Es war ein großer Kombi. Trixie und Brigitte erhaschten einen flüchtigen Blick auf die Insassen.
„Ich glaube, das waren Fräulein Höfer und Tommy!“ rief Brigitte überrascht.
„Und Fräulein Höfer saß am Steuer“, fügte Trixie erstaunt hinzu. „Dabei hat sie doch gesagt, daß sie nicht fahren kann!“
„Sie hat irgendwie verängstigt ausgesehen“, meinte Brigitte.
„Vielleicht bringt Tommy ihr das Fahren bei“, sagte Trixie. „Das ist zwar eigentlich verboten, aber viele Leute tun das — die Fahrstunden sind so teuer. Und die Talstraße ist gut für Anfänger. Es fahren nicht so viele Autos hier. Außerdem hat jeder ein bißchen Angst, wenn er Fahren lernt. Das hat Klaus mir gesagt.“
Nach dem Essen schickten die jungen Leute Herrn und Frau Belden aus der Küche. „Setzt euch ins Wohnzimmer und macht’s euch gemütlich“, sagte Trixie. „Wir kommen nach, sobald wir in der Küche klar Schiff gemacht haben.“
Trixie und Brigitte ließen das Abwaschbecken mit heißem Spülwasser vollaufen, während die Jungen den Tisch abdeckten. Dann halfen alle abzuwaschen, das Geschirr zu trocknen und aufzuräumen.
Uli, Klaus und Martin waren schon im Wohnzimmer, und Brigitte hängte gerade die feuchten Geschirrtücher auf, als Bobby in die Küche gestürmt kam.
„Trixie, ich hab heute viele schöne Sachen im Wald gefunden!“ verkündete er atemlos. „Könnt ihr sie bitte für mich abwaschen?“ Er ließ eine Handvoll kleiner Gegenstände auf den Spültisch fallen und verschwand ins Wohnzimmer.
„Na gut, fangen wir noch mal an“, sagte Brigitte und drehte den Wasserhahn auf.
Trixie breitete Bobbys Schätze auf dem Spültisch aus. „Noch mehr Glücksbringer!“ sagte sie kichernd. „Diesmal sind’s zwei weiße Steine, ein schwarzer, und dazu ein brauner Knopf. Aber was ist das hier?“
Brigitte sah ihr über die Schulter. „Irgendein Geldstück, glaube ich“, erwiderte sie.
Trixie wusch die Münze rasch ab und hielt sie ans Licht. „Sieh mal, Brigitte, das ist eine chinesische Münze! Erkennst du die Schriftzeichen!“
„ Laß mich mal sehen“, sagte Brigitte rasch und beugte sich über Bobbys Fund.
Während sie die Münze genauer untersuchten, wurde Trixie plötzlich blaß. „Du, das könnte doch eine von Herrn Quinns Münzen sein! Wir müssen Bobby fragen, wo er sie gefunden hat!“
„Nicht so schnell, Trixie“, sagte Brigitte. „Wir wissen nicht sicher, ob die Münze wirklich von der gestohlenen Sammlung stammt. Es ist besser, wir verursachen nicht gleich einen großen Wirbel, bevor wir’s genau wissen.“
„Aber wie sollen wir es herausfinden?“ fragte Trixie. „Herr Quinn ist doch verreist.“
„Wir könnten in die Stadtbücherei gehen“, schlug Brigitte vor. „Vielleicht haben sie dort irgendeine Broschüre über Herrn Quinns Münzsammlung. Wenn ja, könnten wir nachsehen, ob diese Münze abgebildet oder erwähnt ist.“
Sie wuschen Bobbys Glücksbringer, und Trixie legte sie in eine Schachtel. Dann gingen sie ins Wohnzimmer, wo Martin seine Mutter gerade dazu überredete, ihre Kunstfertigkeit im Aufsagen von Zungenbrecher-Sprüchen unter Beweis zu stellen.
Im Hintergrund brachte die Radiostation West leise Schlagermusik. Während alle über die Mutter lachten, die
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