Trixie Belden 16 - Trixie Belden und der Fund im See
Augenblick bemerkte sie eine zerrissene Plastiktüte zwischen den Schlingpflanzen. Sie war mit braunen Umschlägen gefüllt. Als sie nach der Plastiktüte griff, merkte sie, daß sie mit einem Stein beschwert war. Mit Brigittes Hilfe entfernte sie den Stein und zerrte die Tüte hoch. Sekunden später tauchten die Freundinnen mit ihrem Fund an der Wasseroberfläche auf und schöpften Atem.
„Wir haben’s gefunden!“ rief Trixie.
Sie und Brigitte wateten ans Ufer und ließen die triefende, zerrissene Plastiktüte ins Gras fallen.
Klaus folgte ihnen. „Diese braunen Umschläge enthalten bestimmt alle verschwundenen Rentenschecks“, sagte er.
Trixie nickte. „Ja. Ich kann mich zwar nicht erinnern, wie viele Namen auf der Liste gestanden haben, aber ich könnte wetten, daß sämtliche gestohlenen Schecks hier in der Tüte sind!“
Uli kniete neben ihr nieder und breitete die nassen Umschläge im Gras aus. „Sie sind alle an Leute adressiert, die an der Talstraße wohnen“, bestätigte er.
„Aber wie sind sie denn nur in unseren See gekommen?“ fragte Brigitte verblüfft.
„Sie sind hineingeworfen worden“, erwiderte Trixie. „Mit einem Stein beschwert, damit die Tüte sinkt und auf dem Grund liegenbleibt. Als ich auf die Tüte trat, ist sie zerrissen, und zwei Umschläge kamen an die Wasseroberfläche. So einfach ist das.“
„Aber warum sollte jemand das Zeug ins Wasser werfen?“ überlegte Klaus. „Das ergibt doch keinen Sinn. Aus welchem Grund sollte einer die Schecks zuerst stehlen und sie dann wegwerfen, könnt ihr mir das sagen?“
„Vielleicht war’s ein Versuch, sich Belastungsmaterial vom Hals zu schaffen“, meinte Martin. „Es könnte ja sein, daß der Dieb dachte, man wäre ihm auf der Spur, und auf diese Weise versuchte, die Schecks loszuwerden.“
Trixie nickte. „Das klingt einleuchtend. Vielleicht hat Frau Elias den Dieb doch gesehen, und er hat Angst bekommen. Und der Versuch, ihre Gärtnerei in Brand zu stecken, sollte womöglich wirklich eine Art Warnung sein, wer weiß.“ Dann aber erinnerte sie sich wieder an das, was ihre Mutter gesagt hatte — daß Frau Elias es der Polizei melden würde, wenn sie jemanden bei einer ungesetzlichen Handlung ertappte. „Hm, andererseits ergibt es vielleicht doch keinen Sinn“, fügte sie langsam hinzu.
Uli sammelte die Umschläge ein. „Wir müssen Wachtmeister Weber verständigen. Vielleicht weiß er eine Lösung für dieses Rätsel.“
„Wenn Trixie die Lösung nicht schon gefunden hat“, fügte Martin hinzu.
„Noch nicht“, gestand Trixie. „Noch nicht...“
Der letzte Briefkasten
Als Wachtmeister Weber eintraf und die Umschläge sah, die in der Sonne trockneten, war er nicht gerade begeistert.
„Ihr hättet sie dort liegenlassen sollen, wo ihr sie gefunden habt!“ brummte er. „Aber jetzt ist es schon zu spät. Zeigt mir den Platz. Ich kann nur hoffen, daß ihr nicht alle anderen Spuren vernichtet habt, die vielleicht noch vorhanden waren.“
Trixie grinste wie ein Kobold. „Uli, du bist fast so groß wie der Wachtmeister“, sagte sie. „Hast du vielleicht einen Ersatzbadeanzug, den du ihm leihen könntest?“
Der Polizeibeamte starrte sie verständnislos an. Ihr Lächeln wurde noch breiter. „Wir haben die Umschläge nämlich auf dem Grund des Sees gefunden“, erklärte sie. „Sie waren in einer Plastiktüte, die wiederum mit einem Stein beschwert war.“
„Oh!“ sagte Wachtmeister Weber nur. Er war ausnahmsweise einmal sprachlos.
Auch Uli grinste. „Sie können sich im Bootshaus umziehen, Herr Wachtmeister. Ich hole Ihnen rasch meine alte Badehose.“
Wachtmeister Weber machte eine abwehrende Handbewegung. „Nicht nötig“, sagte er etwas verwirrt.
Trixie fand, daß es eine gute Gelegenheit war, ihre Vermutungen nachzuprüfen, ehe Wachtmeister Weber seine Fassung wiedergewonnen hatte. „Jemand, der an der Talstraße wohnt, muß beobachtet haben, wie die Schecks gestohlen worden sind“, sagte sie. „Deshalb hat sie der Dieb vermutlich in den See geworfen. Er wollte das belastende Beweismaterial loswerden. Wenn wir herausfinden könnten, wer...“
Der Wachtmeister unterbrach sie. „Keiner hat etwas beobachtet“, sagte er kurz. „Das haben wir schon nachgeprüft. Und was meinst du mit wir, junge Dame?“
Trixie schluckte. „Es muß doch irgendeinen Grund geben, weshalb der Dieb die Schecks weggeworfen hat, anstatt den Versuch zu machen, sie einzulösen!“
„Natürlich“, sagte der
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