Trixie Belden 16 - Trixie Belden und der Fund im See
Wachtmeister unverbindlich.
Trixie wartete, aber er fügte nichts mehr hinzu. Er sammelte nur die Umschläge sorgsam ein und legte sie in seinen Wagen. „Jetzt zeigt mir die Stelle, wo ihr die Umschläge gefunden habt.“
Uli nickte. „Ich rudere Sie im Boot auf den See hinaus. Wir nehmen Trixie und Brigitte mit. Sie haben die Plastiktüte aus dem Wasser gezogen und wissen am besten, wo das Ding ungefähr gelegen hat.“
„War’s in der Nähe des Ufers?“ fragte der Wachtmeister.
Trixie nickte. „Ja. Dort drüben, wo es noch nicht allzu tief ist.“
„Dann genügt es, wenn ihr mir die Stelle vom Ufer aus zeigt. Ihr braucht mich nicht hinauszurudern.“
Der Wachtmeister zögerte noch eine Weile und sah sich den Uferstreifen genauer an. Doch falls es einen Anhaltspunkt dafür gegeben hatte, daß hier ein Wagen gefahren war oder geparkt hatte, waren die Spuren längst verwischt. Langsam ging er zum See hinunter, begleitet von Trixie, Brigitte und Uli, während Martin und Klaus am Steg warteten.
Vom Ufer aus deutete Trixie auf die Stelle, wo sie die Plastiktüte aus dem Wasser geholt hatten. Wachtmeister Weber nickte ein paarmal schweigend, starrte dann auf die Steine zu seinen Füßen und warf Trixie zuletzt einen forschenden Blick zu.
„Im Leben ist es anders als in einem Kriminalroman, wo die Beweisstücke nur so herumliegen und darauf warten, entdeckt zu werden“, sagte er plötzlich. „Wirkliche Detektivarbeit ist weder so leicht noch so einfach.“
Trixie hob die Augenbrauen. „Aber spannend ist’s trotzdem“, sagte sie.
Der Wachtmeister stieß ein entrüstetes Schnauben aus. „Aufregend nennst du das? Da kann ich dir wirklich nur raten, dich lieber an deine Fernsehkrimis und Detektivgeschichten zu halten!“
Das hatte gesessen. Trixie fühlte sich plötzlich wie ein Kind, das nicht ernst genommen wird.
„Wer auch immer die Schecks in den See geworfen hat, dachte sicher, sie würden nicht gefunden werden“, fuhr der Wachtmeister fort. „Und dafür, daß ihr sie doch gefunden habt, bin ich euch Dank schuldig. Allerdings glaube ich nicht, daß uns das Auffinden der Schecks sehr viel weiter bringt.“
Damit stieg er in seinen Wagen und fuhr davon. Trixie sah ihm eine Weile nach. Dann lief sie plötzlich zum Bootssteg, griff in ihren Umhängekorb und zog einen Kugelschreiber und ihr Notizbuch heraus.
„Bitte versucht euch an alle Namen zu erinnern, die auf den Umschlägen standen“, sagte sie zu den anderen. „Mir selbst fallen nur noch vier ein.“ Sie kritzelte etwas in ihr Notizbuch.
Uli und Brigitte konnten noch zwei weitere Namen nennen, doch weder Klaus noch Martin hatte richtig aufgepaßt .
„Aber die Namen haben doch alle in der Zeitung gestanden!“ sagte Martin. „Du kannst ja zu Hause nachsehen, ob die letzte Sonntagszeitung noch da ist.“
„Ist sie nicht“, erwiderte Klaus. „Vor zwei Tagen sind alle alten Zeitungen vom Roten Kreuz abgeholt worden, weißt du das nicht?“
„Vielleicht geht’s auch so“, überlegte Trixie. „Paßt mal auf: Wenn wir eine Ahnung hätten, wo der letzte Scheck gestohlen worden ist, könnten wir vielleicht auch herausfinden, wer oder was den Dieb veranlaßt hat, seine Beute verschwinden zu lassen.“
„Aber Wachtmeister Weber hat doch gesagt...“
„Ich weiß, was er gesagt hat!“ erwiderte Trixie und schleuderte mit einer ungeduldigen Bewegung ihre nassen Locken aus der Stirn. „Aber es muß einen Grund geben, weshalb der Dieb die Schecks loswerden wollte. Paßt auf, wir holen jetzt die Pferde von der Koppel, reiten die Talstraße entlang und sehen uns alle Briefkästen an. Vielleicht kommt uns dabei eine Idee.“
„Na gut“, sagte Martin und griff nach seinen Jeans. „Aber die einzigen, denen das was bringt, werden die Pferde sein.“
Trixie ließ sich jedoch nicht beirren. Als sie kurz darauf die Talstraße entlangritten , sah sie sich jeden Briefkasten genau an. Die meisten Leute, die hier lebten, hatten große Grundstücke, und ihre Häuser waren ein ziemliches Stück von der Straße entfernt. So waren die Briefkästen nicht wie anderswo an den Häusern angebracht, sondern man hatte sie am Rand der Talstraße aufgestellt.
Trixie versuchte sich zu erinnern, ob die jeweiligen Namen auf den Kästen auch unter den Adressen auf den braunen Umschlägen gewesen waren. Natürlich bekam nicht jeder Besitzer eines Briefkastens auch einen Rentenscheck. Doch die Talstraße war sehr lang, und es lebten ziemlich viele ältere
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