Trixie Belden 18 - Das geheimnisvolle Samtkleid
als Nase und zwei Kohlestücken als Augen. Einen alten Hut stiftete Vater Belden, der aus Lindenberg zurückkam und von den Kindern mit eiskalten Küssen begrüßt wurde.
Beim Abendessen wurde über die bevorstehende Theateraufführung des Gymnasiums gesprochen, über die Aussicht auf mehr Schnee und natürlich über Bobbys Schneemann. Die Familie war gerade mit dem Essen fertig, als das Telefon klingelte.
„Ich geh hin“, sagte Martin und stand rasch auf. Dann rief er vom Flur aus: „Es ist für dich, Trixie! Dinah!“
Brummend kam er ins Eßzimmer zurück. „Ich könnte schwören, daß sie Rauchsignale an ihre Freundinnen aussendet, damit sie gerade immer dann angerufen wird, wenn’s um Geschirrspülen geht“, sagte er wütend.
„Sei nicht ungerecht“, erwiderte die Mutter. „Trixie hat jetzt so lange mit Bobby gespielt, während du nur eine Viertelstunde mit dem Weihnachtsbaum beschäftigt warst und dann Zeit für dich hattest. Ich finde, du könntest heute mit Klaus den Abwasch übernehmen, damit Trixie noch ein bißchen freie Zeit hat.“
Martin brummte wieder, obwohl er wußte, daß seine Mutter recht hatte. Draußen am Telefon rief Trixie gerade begeistert: „Was sagt deine Familie dazu, daß sie eine Julia im Haus hat?“
„Meine Eltern finden’s wunderbar“, antwortete Dinah. „Sie freuen sich so, daß sie mir vorgeschlagen haben, nach der letzten Vorstellung ein Fest zu geben. Wäre das nicht toll?“ Trixie war sofort Feuer und Flamme für diese Idee, und während der folgenden Viertelstunde machten die beiden Pläne für das Fest. „Ich werde jetzt auch noch Brigitte anrufen und es ihr erzählen“, sagte Dinah schließlich. „Also dann, bis morgen im Bus!“
Als Trixie und ihre Brüder kurze Zeit später im Wohnzimmer saßen und den zerbrechlichen alten Christbaumschmuck vorsichtig in Seidenpapier wickelten, ehe sie ihn in Schachteln verpackten, klingelte es an der Tür. Herr Belden legte seine Zeitung beseite; er stand auf und ging hinaus, um zu öffnen. Einen Augenblick später erschien er wieder im Türrahmen.
„Ein Fräulein Willer ist hier, um Trixie zu besuchen“, rief er lachend. „Obwohl sie sehr geschickt als Schneemann verkleidet ist, habe ich sie erkannt.“
Trixie stürmte in den Flur, wo Brigitte gerade damit beschäftigt war, ihre Stiefel auszuziehen. Ihr Mantel und die Strickmütze waren voller Schnee. Sogar auf ihren Wimpern lagen winzige Schneekristalle.
„Herrje!“ sagte Trixie. „Ich dachte, es hätte zu schneien aufgehört. Natürlich find ich’s prima, daß du uns besuchst, Brigitte, aber warum bist du bei diesem Wetter aus dem Haus gegangen? Ist was Besonderes los?“
„Ich muß dir etwas furchtbar Wichtiges erzählen“, begann Brigitte atemlos.
„Ich hab versucht, dich anzurufen“, fuhr sie fort und nahm ihre Mütze ab, „aber eure Leitung war besetzt. Dann hab ich versucht, Dinah anzurufen, aber ihre Leitung war auch besetzt, da dachte ich, daß ihr miteinander telefoniert, und ich wußte nicht, wie lange es dauert. Meine Eltern sind heute nachmittag nach Hamburg geflogen und kommen abends nicht nach Hause, und Uli sitzt über einer Biologiearbeit. Also hat Fräulein Trasch gesagt, ich könnte zu euch rübergehen, weil ich unbedingt mit jemandem reden wollte. Aber es hat noch so heftig geschneit, als ich losging, und du weißt ja, wie gern ich im Schnee spazierengehe, und...“
„He, halt mal die Luft an!“ rief Trixie. „Ich weiß ja, ich hab manchmal die gleichen Schwierigkeiten wie du, mich klar auszudrücken und mich kurz zu fassen und all das, aber... sag doch um Himmels willen endlich, was so furchtbar Wichtiges passiert ist!“
Ein Unfall
„Etwas Schreckliches ist passiert. Ich hab gerade...“ Nun hatte Brigitte sich aus ihren verschneiten Hüllen geschält und ging mit Trixie ins Wohnzimmer. Alle begrüßten sie herzlich, besonders Bobby, für den Brigittes Besuche jedesmal ein Fest waren.
„Wie schön, daß du vorbeikommst“, sagte Frau Belden. „Setz dich zu uns. Magst du ein paar frisch gebackene Schokoladenplätzchen?“
„Ja, gern“, sagte Brigitte.
Inzwischen vollführte Trixie wilde Gebärden, um Brigittes Aufmerksamkeit zu erregen. „Zum Teufel“, sagte sie schließlich, „hör bitte endlich mal für fünf Minuten auf, höflich zu sein, und erzähl, was los ist, wenn du schon deswegen durch den Schnee gestapft bist!“
„Oh“, sagte Brigitte einigermaßen verblüfft. „Ja, klar!“ Dann wurde ihre
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