Trixie Belden 19 - Das Geheimnis des alten Buches
Finger hineinsteckte, konnte sie es ganz leicht herausheben. Unten drunter lag eine kleine schwarze Blechschachtel!
Alle hielten vor Spannung den Atem an, als Trixie die Schachtel ans Licht trug und vorsichtig den Deckel öffnete. Doch dann brach der Jubel los, denn in der Schachtel befand sich ein sorgfältig verschnürtes Bündel mit Geldscheinen! Sie schrien und brüllten alle durcheinander, faßten sich an der Hand und tanzten ausgelassen um die Schachtel herum.
Ihre Begeisterung fand ein jähes Ende, als sie hinten aus dem Stall einen lauten Schlag und eine dröhnende Stimme vernahmen. „Okay, ihr Schreihälse, nun haltet mal die Luft an! Wollt ihr, daß die ganze Insel Wind davon kriegt?“
Sie fuhren herum und sahen, daß ein unangenehm aussehender Bursche mit einer Pistole in der Hand auf sie zukam. Er trug ein zerrissenes und verdrecktes T-Shirt, seine Arme und Beine waren, wie Trixie mit einem schnellen Blick feststellte, von oben bis unten zerkratzt. Seine Füße steckten in schmutzigen weißen Turnschuhen.
„Jetzt stellt euch mal schön dort an der Wand auf, Kameraden, und dann sprechen wir die ganze Sache durch wie in einer großen, glücklichen Familie“, fuhr er mit beleidigender Freundlichkeit fort.
Als Martin sich mit geballten Fäusten auf ihn stürzen wollte, schrie Peter „ Laß das!“ und stieß ihn zurück, ehe er noch protestieren konnte. Die anderen stellten sich stumm an die Wand, wie es ihnen befohlen worden war. Was anderes blieb ihnen gar nicht übrig, denn die Pistole war direkt auf sie gerichtet.
„Na, Peter“, stieß der Fremde zwischen den Zähnen hervor, „du hast genug Grips im Hirn, um zu wissen, daß ich es ernst meine, und ihr anderen habt es hoffentlich auch kapiert.“ Er ließ die Pistole einige Male um einen Zeigefinger kreisen, ehe er sie wieder drohend auf sie richtete.
„Nun zur Sache“, fuhr er fort, während er vor ihnen auf und ab schritt. „Ich hab gesehen, wie ihr diese Schachtel geklaut habt. War nämlich oben auf dem Heuboden und hab euch durch das Loch beobachtet, von wo aus sie das Heu für die Pferde runterstoßen . Scheint ein hübsches kleines Bündel zu sein.“ Mit der linken Hand nahm er das Geld aus der Schachtel. „Und das kommt mir sehr zupaß . Ich werd ‘n Geschäft mit euch machen.“ Seine Augen verengten sich, und lauernd blickte er von einem zum anderen. „Na, was meint ihr, Kumpels?“
„ Laß hören“, erwiderte Trixie schnell, warf den Kopf zurück und versuchte sich den Anschein von Kaltblütigkeit zu geben.
„Ich mache die Schnauze erst auf, wenn ich weiß, daß ihr Typen hier mitmacht“, gab er in scharfem Ton zurück.
Uli trat schwankend einen Schritt nach vorn und verhakte die Daumen in seinem Gürtel. In der verzweifelten Hoffnung, daß seine Stimme genauso knallhart klingen möge wie die des Jungen, stieß er krächzend hervor: „Wir sind mit allem einverstanden, was Trixie sagt. Sie ist der Chef dieser Bande.“
„Hab mir ja gleich gedacht, daß dieser Käse mit dem Rotkehlchen-Club nur ‘ne Garnierung für eure Bande ist. Seid richtige Oberklasse-Typen, eh? Geld wie Heu haben und dann versuchen, eine arme Witwe um ihre Piepen zu prellen“, höhnte er.
„Hör auf mit deiner Moralpredigt“, fuhr Trixie ihn an, „und rück mit deinen Geschäftsbedingungen raus.“
„Okay, Puppe. Zufällig brauche ich dringend Kohle. Wir teilen den Zaster fifty-fifty, und damit ist die Geschichte erledigt. Ich werde euch nicht verpfeifen, daß ihr den Zaster gestohlen und die Bojenlichter zerschlagen habt — und ihr werdet das Maul halten, was mich betrifft. Ist ‘n faires Angebot, eh?“
„Die Bojenlichter zerschlagen?“ entfuhr es Trixie. „Was soll das heißen?“
„Oh, nun spiel hier nicht die Unschuldige, Puppe. Glaubt ihr etwa, ich wüßte nichts von euch und der Küstenwache? Das kann man euch genausogut in die Schuhe schieben wie mir. Ich habe einen Haufen Kumpels, die schwören würden, daß sie euch dabei beobachtet haben, wie ihr die Lichter kaputtgemacht habt. Na, begriffen?“
„Ja, ich glaube, ich habe begriffen, was du meinst“, erwiderte Trixie langsam und schenkte ihm ihr reizendstes Lächeln. „Also gut, laß uns den Zaster zählen. Setz dich hier auf den Boden, dann läßt es sich leichter aufteilen“, bat sie ihn und ging direkt vor Uli und Klaus in die Hocke.
„Fang du an zu zählen, dann kontrolliere ich es. Nicht daß ich dir nicht vertraue“, fügte sie hinzu. „Aber das gehört
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