Trixie Belden 19 - Das Geheimnis des alten Buches
geraten sei.
„Ich weiß nicht, aber irgendwie tut er mir leid“, sagte Trixie nachdenklich, riß einen Grashalm ab und wickelte ihn sich um den Finger. „Er hat von Anfang an Pech gehabt, und außerdem ist er nicht besonders schlau.“
„Nein, das kann man nicht gerade sagen“, stimmte Klaus zu, „aber unter richtiger Anleitung wäre schon noch was aus ihm geworden. Was meinst du, Uli?“
„Er ist einer von denen, die ich später in meinem Heim aufnehmen möchte, aber eigentlich muß man sie in die Finger kriegen, wenn sie jünger sind, ehe sich die schlechten Angewohnheiten festsetzen“, bemerkte Uli.
„Was passiert jetzt wohl mit ihm?“ überlegte Dinah mitleidig. „Er wirkt so...“
In diesem Augenblick hörten sie das Heulen einer Sirene, und gleich darauf sahen sie, daß ein Polizeiauto die kleine Straße hinter dem Stall heraufgerast kam. „Und da ist Peter mit einem Mann“, rief Trixie und zeigte in Richtung des Hauses.
„Was ist los?“ fragte Adam, noch ehe er sie ganz erreicht hatte.
„Trixie hat mal wieder zugeschlagen“, antwortete Uli grinsend. „Gehen Sie mal in den Stall rein.“ Der Wachtmeister trat ein, und die Rotkehlchen folgten ihm.
Er schaute Tom nur einmal kurz an, pfiff leise durch die Zähne und schob sich die Mütze aus der Stirn. „Tom Novarski , nicht wahr?“ fragte er und hockte sich neben dem Jungen hin.
„Ja“, brummte Tom. „Und?“
„Die Polizei von Grünfeld wird sich sehr freuen, dich zu sehen, mein Freund“, erwiderte Adam. „Sie sucht dich schon seit einer Woche. Du stehst im Verdacht, ein Motorboot gestohlen zu haben, um nur mal das Wichtigste zu nennen. Stimmt’s ?“
„Ich weiß nix von einem Motorboot“, murmelte Tom und bedachte Adam mit einem unverschämten Blick.
„Auf jeden Fall weiß er eine ganze Menge über die Bojenlichter“, warf Trixie mit funkelnden Augen ein. „Und fragen Sie ihn mal, ob er einen Waffenschein besitzt. Ich wette, die Pistole hat er auch gestohlen.“
„Die Pistole?“ rief Adam entgeistert. „Ist das dein Ernst? Wo ist sie?“
„Klaus hat sie aus dem Fenster geworfen, nachdem ich...“ Trixie zögerte.
„Nachdem sie Tom ausgetrickst und die Pistole aus seiner Reichweite geschafft hat“, erklärte Uli stolz.
Inzwischen war Peter zu ihnen gestoßen und meldete sich jetzt zu Wort: „Vielleicht sollten wir diese Geschichte mal von Anfang an erzählen. Dies ist mein Vater, und er hat keine Ahnung, wer Tom ist oder was es mit dem Brief auf sich hat. Er ist gerade eben von einer Geschäftsreise zurückgekommen.“
Herr Ball war ein großer, stattlicher Mann mit grauen Schläfen. Durch seine lockere, freundliche Art legte sich die Anspannung, in der sich alle befanden. Peter schlug vor, daß Trixie ganz von vorn beginnen sollte. Sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg, aber nach einem aufmunternden Lächeln von Uli berichtete sie ausführlich von der Entdeckung des Briefes und ihrer Suche nach dem Geld. Sie erwähnte nichts davon, daß sie Adam anfangs um Rat gefragt hatten. Wozu ihn in Verlegenheit bringen, dachte sie.
Aber als sie geendet hatte, wandte sich Adam zu Herrn Ball und sagte: „Wenn diese Geschichte übel ausgegangen wäre, hätte die Schuld ganz allein bei mir gelegen. Peter hat mir nämlich gleich, nachdem sie den Brief gefunden haben, davon erzählt, aber ich nahm die Sache nicht ernst. Wie kann man sich nur so täuschen?“ fügte er hinzu und schüttelte über sich selbst den Kopf.
„Darüber lassen Sie sich man keine grauen Haare wachsen“, beruhigt ihn Herr Ball. „Jetzt sollten wir uns wohl erst mal um Tom kümmern. Wie geht man in solch einem Fall vor?“
„Ich lege ihm jetzt diese Manschetten um und bringe ihn ins Untersuchungsgefängnis. Dann informiere ich die Polizei in Grünfeld und die Küstenwache“, antwortete er, als er die Handschellen hervorholte. „Kann einer von euch mal schauen, ob er die Pistole findet? Wir benötigen sie als Beweisstück. Später brauche ich noch eure Aussage über Toms Geständnis.“
Während Klaus nach draußen sauste, um die Pistole zu suchen, stieß Tom wütend hervor: „Ich hab überhaupt nix gestanden. Diese Tante da hat mich aufs Kreuz gelegt.“ Er warf den Kopf in Trixies Richtung und blickte sie drohend an.
„Schon gut, Tom, schon gut. Das kannst du alles dem Richter erzählen. Wie alt bist du übrigens?“ fragte Adam in scharfem Ton.
„Werd nächsten Herbst siebzehn“, erwiderte der Junge unwirsch. „Was
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