Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur
natürlich, daß du recht hast“, entgegnete David, immer noch leicht bekümmert. Dann ging ein Grinsen über sein Gesicht. „Mir als Großstadtpflanze kommt das Leben hier wahrscheinlich viel komplizierter vor, als es in Wirklichkeit ist. Mein Onkel ist hier bestimmt viel sicherer als auf den Straßen von Frankfurt.“
Sie mußten die Unterhaltung abbrechen, da Herr Maipfennig aus der Küche kam und den aufgeschnittenen Kuchen, einen Stoß Teller, einen großen Krug Milch und Gläser auf den Tisch stellte. Kurz darauf herrschte nur noch gefräßige Stille, die hin und wieder von zufriedenen Grunzlauten unterbrochen wurde.
Als sie gegessen hatten, ging Herr Maipfennig hinaus, um nach dem Feuer zu sehen. Erst da merkte Trixie, daß Dan sich überhaupt nicht hatte blicken lassen. Sie wollte gerade zu einer Bemerkung ansetzen, als sie Ulis warnenden Blick auffing.
Uli hat recht, dachte Trixie. Wenn ich die anderen jetzt darauf aufmerksam mache, daß Dan immer noch draußen ist, regen sie sich nur auf. Und wenn er nicht reinkommt, weil er und David nicht miteinander auskommen, bringe ich nur David in Verlegenheit, wenn ich etwas sage.
Trixie zwang sich, an der allgemeinen Unterhaltung teilzunehmen. Die Rotkehlchen erzählten David von ihrem Leben in Lindenberg, und er erzählte ihnen von Frankfurt.
„Essen ist fertig!“ rief Herr Maipfennig und steckte den Kopf durch die Tür. „Die Teller sind schon draußen. Ihr braucht nur rauszukommen und euch aufzufüllen.“
Die Rotkehlchen und David Maipfennig folgten der Aufforderung und kehrten mit ihren gefüllten Tellern wieder ins Blockhaus zurück. Diesmal kam Dan mit herein, aber er setzte sich in eine Ecke und widmete sich schweigend seinem Essen.
Sie waren gerade fertig — Martin überlegte, ob er noch einen Nachschlag nehmen sollte als sie draußen den Motor eines Wagens hörten. Sie schauten sich verblüfft an. Herr Maipfennig bekam nur selten Besuch — und schon gar nicht von Autofahrern. Die Rotkehlchen kamen zu Fuß, zu Pferd oder auf ihren Fahrrädern.
Der Motor wurde abgestellt, die Tür geöffnet und wieder zugeworfen. Das Geräusch klang in der sie umgebenden Stille so unheimlich, daß Trixie zusammenfuhr, als es an der Tür klopfte.
Herr Maipfennig spähte stirnrunzelnd zur Tür. Schließlich stand er auf, durchquerte den Raum mit wenigen Schritten und öffnete die Tür.
„Herr Maipfennig?“ sagte eine männliche Stimme. „Ich freue mich, Sie kennenzulernen. Ich bin Hans Krieger.“
Die Rotkehlchen warfen sich erstaunte Blicke zu, als sie Herrn Maipfennig sagen hörten: „Kommen Sie herein, Hans. Wir feiern gerade eine kleine Party.“
Hans Krieger trat ein, und Trixie rutschte auf ihrem Stuhl hin und her, um den jungen Umweltschützer ins Auge zu fassen. Sein Anblick rief zwiespältige Gefühle in ihr hervor. Er war groß — geradezu riesig, so daß er mit dem Kopf fast gegen den Türrahmen stieß. Aber er war viel zu dünn. Seine geflickten und ausgeblichenen Jeans schlotterten um seine Beine, und sein Brustkorb unter dem blauen Arbeitshemd war eingefallen. Er hatte glattes, dunkelblondes Haar, das ihm fast bis auf die Schultern reichte und mit einem Stirnband aus dem Gesicht gehalten wurde. Seine Stiefel waren abgewetzt und über und über mit Dreck bespritzt. Er sah müde, unterernährt und unsauber aus.
„Möchten Sie unseren Eintopf probieren?“ fragte Herr Maipfennig, als ob auch ihm aufgefallen wäre, wie dünn der junge Mann war.
„Ja, gerne“, antwortete Hans Krieger.
„Ich geh’ schon.“ Es war das erste Mal, daß Dan den Mund aufmachte. Er stand sofort auf und ging nach draußen, als ob er nur auf eine Gelegenheit gewartet hätte, verschwinden zu können.
„Also dann“, sagte Herr Maipfennig. „Jetzt wollen wir Sie erst mal bekannt machen. Diese jungen Leute hier sind die Beldens — Trixie, Klaus und Martin.“
„Wir wohnen auf der Farm gleich hier in der Nähe“, erklärte Trixie. „Sie sind letzte Woche vorbeigekommen und haben mit unserer Mutter gesprochen.“
„Und das sind Brigitte Willer und ihr Bruder Uli“, stellte Herr Maipfennig vor.
„Willer?“ wiederholte Hans Krieger ungläubig.
„Ganz recht“, sagte Uli ruhig. „Mathias Willer ist unser Vater.“
Herr Maipfennig lachte, als er Hans Kriegers verwirrtes Gesicht sah. „Mathias Willer kann manchmal ganz schön stur sein, aber seine Kinder sind in Ordnung. Ich bin stolz darauf, daß sie meine Freunde sind.“
„Irgendwie komme ich
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