Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur
worden ist. Deshalb kann ich gut verstehen, daß David ihm nicht zutraut, etwas für seinen Onkel tun zu können.“
Die Rotkehlchen waren inzwischen beim Herrenhaus angelangt und blieben stehen, ohne ein Wort zu sagen. Im Geiste sah jeder noch einmal die unangenehme Szene zwischen Hans Krieger und David Maipfennig vor sich.
Schließlich zuckte Martin mit den Schultern. „Heute bekommen wir bestimmt nicht mehr raus, was mit den beiden los ist“, sagte er in ungewohnt unkomplizierter Ausdrucksweise.
Uli nickte. „Ganz recht“, stimmte er zu. „Abwarten und Tee trinken, was anderes bleibt uns nicht übrig. Macht’s gut. „
Den ganzen Sonntag über war Trixie so beschäftigt, daß sie kaum an Herrn Maipfennig, seinen Neffen oder den jungen Umweltschützer dachte.
Abends rief Dinah Link an, um sich aus den Ferien zurückzumelden.
„Ist irgendwas passiert?“ erkundigte sie sich gespannt. „Seid ihr einem Geheimnis auf der Spur?“
„Keinem einzigen“, beruhigte Trixie sie, „es sei denn, du meinst die Geheimnisse der Mathematik, und die werden mir wohl für immer verschlossen bleiben.“
„Sonst ist gar nichts los?“ erkundigte sich Dinah mit unverkennbarer Enttäuschung in der Stimme.
„Das einzige, womit ich dienen kann, ist Pine International“, antwortete Trixie. Sie erklärte Dinah, worum es dabei ging, und berichtete ihr von dem Streit zwischen Uli und Dan, der Ankunft David Maipfennigs und der Auseinandersetzung zwischen Hans Krieger und David Maipfennig.
„Mensch!“ stieß Dinah hervor, als Trixie fertig war. „Ihr habt vielleicht keine Geheimnisse aufgeklärt, an Aufregungen hat es euch aber auch nicht gerade gefehlt.“
„Da hast du eigentlich recht“, sagte Trixie, der dieser Gedanke noch gar nicht gekommen war. „Das wird mir jetzt erst klar. Aber etwas Geheimnisvolles ist nicht dran, außer, daß wir uns wundern, warum Dan David Maipfennig nicht mag und warum David gleich so eklig zu Hans Krieger war und ob...“
Dinahs lautes Gelächter bremste Trixies Redefluß. „Ach, Trixie!“ prustete sie los. „Ich bin ja so froh, daß alles beim alten ist. Du bist immer noch ganz versessen auf Geheimnisse.“
Trixie fing an zu kichern. „Ja“, räumte sie ein, „da ist was dran.“
„Nun, ja“, sagte Dinah, „vielen Dank jedenfalls, daß du mich in alles eingeweiht hast. Ich muß jetzt Schluß machen. Meine Mutter fährt mich morgen zur Schule. Wir sehen uns dann in der Cafeteria.“
Als die Rotkehlchen am nächsten Morgen alle im Bus saßen, rückte Dan mit einer großen Neuigkeit heraus. „David Maipfennig ist abgereist“, sagte er.
Nach einem verblüfften Schweigen wurde er mit Fragen bestürmt. Wann war er gefahren? Weshalb? Mußte er nach Frankfurt zurück?
Die letzte Frage beantwortete Dan mit einem Kopfschütteln und hob, um Ruhe bittend, die Hand. „Herr Maipfennig hat ihn rausgeschmissen!“
Noch ehe die anderen diese Sensation verdaut hatten, fuhr David fort: „Gestern nach dem Essen fing David damit an, daß er sich um Herrn Maipfennig Sorgen mache. Er fände es nicht gut, daß er in seinem Alter ganz allein unter so primitiven Bedingungen lebe. Zuerst versuchte Herr Maipfennig ihm klarzumachen, daß er ja gar nicht allein wäre, daß ich ja bei ihm wohne. Außerdem würde David das Blockhaus nur deswegen als primitiv empfinden, weil er das Leben in der Stadt gewöhnt sei.“
„Hat David das nicht eingesehen?“ fragte Klaus.
Dan schüttelte den Kopf. „Keine Spur“, erwiderte er. „Er ging überhaupt nicht darauf ein, sondern sagte, daß ich ja auch nicht dort wohnen bleiben würde, weil ich eine Ausbildung anfangen oder eine Arbeit annehmen würde. Er blieb dabei, daß das Blockhaus zu primitiv sei.“
Dan schwieg und holte tief Luft. „Dann sagte er, daß Herr Maipfennig das Land verkaufen und sofort in die Stadt ziehen sollte. Außerdem sollte er David die Handlungsvollmacht geben, damit er einspringen kann, falls Herrn Maipfennig etwas passiert.“
Klaus pfiff leise durch die Zähne, Uli runzelte die Stirn, und Martin faltete die Hände über dem Kopf, als ob er damit rechnete, daß gleich alles über ihm einstürzen würde.
Trixie und Brigitte starrten die Jungen verdutzt an. „Was ist denn eine Handlungsvollmacht?“ fragte Trixie.
„Das ist eine gesetzliche Vereinbarung“, erklärte Uli. „Wenn Herr Maipfennig David die Handlungsvollmacht geben würde, könnte David Schecks für ihn ausstellen, Verträge unterzeichnen und solche
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