Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur
hier nicht ganz mit“, bemerkte David Maipfennig stirnrunzelnd.
Herr Maipfennig wandte sich seinem Neffen zu. „Das glaube ich dir gern“, sagte er. „Ich will’s dir kurz erklären. Ich hab’ dir doch von Pine International erzählt, dieser Firma, die mein Land kaufen will, um darauf eine Fabrik zu errichten.“ David Maipfennig nickte. „Und dieser junge Mann hier“, fuhr Herr Maipfennig fort, „gehört zu einer Gruppe, die die Firma daran hindern will, sich noch mehr zu vergrößern. Möge es ihr gelingen“, schloß er.
„Danke“, sagte Hans Krieger, nicht nur zu Herrn Maipfennig, sondern auch zu Dan, der ihm gerade einen Teller mit Eintopf reichte. „Ich freue mich, daß Sie uns unterstützen. Heute bin ich hergekommen, um Ihnen zu sagen, daß auch wir Sie unterstützen. Sollten Sie Hilfe brauchen, so wenden Sie sich bitte an uns.“
„Woran denken Sie dabei?“ erkundigte sich Herr Maipfennig.
Hans Krieger zuckte mit den Schultern. „Manchmal können diese großen Firmen ganz schön ruppig werden, wenn sie nicht zum Ziel kommen, also in Ihrem Fall das Fand nicht kriegen, auf das sie so scharf sind. Wenn Sie einen Rechtsanwalt einschalten wollen, werden wir uns an den Kosten beteiligen. Und wenn Sie nach einer Möglichkeit suchen, Ihr Fand für zukünftige Generationen zu bewahren, können wir Ihnen auch dabei helfen.“
„Sie meinen also, daß mein Fand auch nach meinem Tode vor Firmen wie Pine International sicher ist?“ fragte Herr Maipfennig mit wachsendem Interesse.
„Könnte sein“, erwiderte Hans Krieger. „Das müssen wir noch genauer untersuchen. Aber unter bestimmten Bedingungen können Sie Ihr Fand dem Staat hinterlassen, mit der Auflage, es als Wildgehege oder Naturschutzgebiet zu erhalten.“
„Das klingt ja sehr interessant, Herr Krieger“, mischte sich jetzt David Maipfennig ein. „Sind Sie Rechtsanwalt?“
„Nein, das bin ich nicht, aber ich habe mir im Lauf der Zeit einige juristische Kenntnisse angeeignet“, antwortete Hans Krieger.
„Hat nicht mal jemand gesagt, etwas zu wissen ist gefährlicher, als gar nichts zu wissen?“ sagte David Maipfennig. Seine Stimme klang ganz freundlich, aber Hans Krieger zuckte zusammen, als hätte er eine Ohrfeige bekommen.
„Es ist weitaus gefährlicher, wenn unsere Umwelt durch die großen Firmen zerstört wird“, sagte er aufgebracht.
David Maipfennig hob besänftigend die Hände. „Verstehen Sie mich nicht falsch“, bat er. „Ich unterstütze Pine International nicht. Mir geht es nur um meinen Onkel. Ich möchte nicht, daß ihm sein Land weggenommen wird — weder von großen Firmen noch vom Staat.“
„Was haben Sie denn bisher in Lindenberg gemacht?“ warf Brigitte schnell ein.
Hans Krieger stellte seinen noch fast vollen Teller ab und antwortete: „Ich habe mich vor allem mit den Leuten unterhalten, um herauszufinden, wie die Bevölkerung zu Pine International steht und ob der Druck der öffentlichen Meinung stark genug ist, die Erweiterung zu verhindern. Außerdem habe ich mit zwei Stadträten gesprochen, um zu hören, welche gesetzliche Handhabe es gibt.“
„Aha“, sagte Brigitte nur und schaute Trixie hilfesuchend an.
„Ich habe auch nichts verstanden“, sagte Trixie freimütig. „Dann will ich es euch kurz erklären“, sagte Klaus lächelnd. „Wenn er beweisen kann, daß die meisten Leute in Lindenberg und Umgebung gegen die Erweiterung sind, läßt Pine International die Sache wahrscheinlich fallen, denn ohne die Zustimmung der Bevölkerung sind sie übel dran. Wenn die Meinungen geteilt sind oder die Mehrheit für die Erweiterung ist, werden sie entweder versuchen, die Gesetze zu ändern, oder sich auf Gesetze zu berufen, die es bereits zum Schutz der Umwelt gibt.“
„Du scheinst eine ganze Menge über das Thema zu wissen“, bemerkte Hans Krieger.
„Ich habe mich etwas damit beschäftigt“, entgegnete Klaus schlicht.
„Er nimmt in der nächsten Woche an einem Streitgespräch teil“, erklärte Trixie. „Da kann die ganze Schule zuhören.“
„Wenn du noch mehr Informationen brauchst, kannst du dich gerne an mich wenden“, bot Hans Krieger ihm an.
„Das möchte ich dann doch bezweifeln“, sagte Klaus trocken. „Ich spreche nämlich zugunsten der Erweiterung.“
Als Hans Krieger Klaus erstaunt musterte, ergriff David Maipfennig wieder das Wort. „Sind Sie aus Lindenberg?“ fragte er Hans Krieger.
„Nein“, antwortete er. „Ich komme aus Kassel. Wieso?“
„Ach, nur
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