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Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur

Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur

Titel: Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Campbell
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mit Gewalt aus dem Wagen gezerrt worden wäre. Es sieht also nicht so aus, als ob ein Handgemenge stattgefunden hätte.“
    „Und wenn... und wenn er sich nun gar nicht mehr rühren konnte, als sie ihn aus dem Wagen gezerrt haben?“ fragte Brigitte mit zitternder Stimme.
    Trixie fiel das Kinn herunter. „Heiliger Strohsack!“ rief sie. „Daran habe ich ja gar nicht gedacht! Wenn sie ihm nun eins auf die Rübe gegeben, ihn in den Wagen geworfen und ihn dann hierher gefahren haben…“ Sie brach mitten im Satz ab. „Brigitte, das ist einfach zu idiotisch. Wir denken uns alles mögliche aus, wie ,sie’ ihn hierher gekriegt haben, und dabei wissen wir noch nicht einmal, wer ,sie’ sind — wenn es ,sie’ überhaupt gibt.“
    Brigitte brach in ein hysterisches Gekicher aus. „Du hast ja recht!“ rief sie erleichtert. „Aber der verlassene Wagen und die Suche nach einer Leiche haben mich so erschreckt, daß ich mir sofort das Schlimmste vorgestellt habe. Ich bin schon genau wie du“, fügte sie hinzu, „ich vermute überall Geheimnisse, wo es gar keine gibt.“
    Trixie schüttelte den Kopf. „Daß hier nichts Geheimnisvolles dran ist, kannst du nun wirklich nicht behaupten“, wandte sie ein. „Hans Krieger hat sich in Lindenberg sehr unbeliebt gemacht. Dann hat ihm der Richter befohlen, die Stadt zu verlassen, und nun finden wir seinen Wagen hier in der Senke versteckt. Ich muß sagen, ich finde das sehr geheimnisvoll.“ Brigitte starrte sie nur wortlos an. Fast hätte sie es geschafft, ihrer Nervosität Herr zu werden. Aber jetzt war dieses mulmige Gefühl in der Magengegend wieder da, mit ganzer Stärke. „Was sollen wir tun?“ fragte sie leise.
    Trixie stand eine ganze Weile mit nachdenklich gerunzelter Stirn da. „Ich glaube, es ist am besten, wenn wir zu Herrn Maipfennig reiten“, antwortete sie schließlich. „Die Senke liegt auf seinem Land, und wahrscheinlich reitet er jeden Tag daran vorbei. Aber vielleicht hat er das Auto übersehen.“ Brigitte nickte zustimmend und kletterte rasch die Böschung hinunter, als ob ihr jede Ausrede recht sei, um von dem grünen Wagen wegzukommen.
    Die Mädchen hatten erst ein kurzes Stück zurückgelegt, als sie Herrn Maipfennig erblickten, der ihnen langsam entgegengeritten kam.
    Trixie richtete sich in den Steigbügeln auf und winkte ihm zu. Dann setzte sie sich wieder hin und gab Susie die Sporen. Doch nach ein paar Sekunden überlegte sie es sich anders. Herr Maipfennig hatte in den letzten Wochen genug durchgemacht. Da war es bestimmt besser, wenn sie ihm in aller Ruhe von dem grünen Wagen erzählte, statt wie ein aufgeregtes Huhn auf ihn loszustürzen. Sie warf Brigitte einen Blick zu und sah, daß sie ein freundliches Begrüßungslächeln aufgesetzt hatte. Ihre feinfühlige Freundin hatte offenbar den gleichen Gedanken gehabt.
    Als die beiden Mädchen ihre Pferde neben Herrn Maipfennig zum Stehen brachten, ergriff Brigitte das Wort. „Wir kommen gerade von der Anhörung“, berichtete sie dem Wildhüter, „und wollten Ihnen das Ergebnis mitteilen. Die Abstimmung ist unentschieden ausgegangen, es ist also leider immer noch nichts geklärt.“

    Herr Maipfennig starrte Brigitte verständnislos an. „Unentschieden?“ wiederholte er. „Was — ach, jetzt weiß ich, was du meinst“, sagte er dann. „Von mir aus können sie abstimmen, soviel sie wollen. Ich werde auf keinen Fall an Pine International verkaufen. Aber es ist nett, daß ihr mir Bescheid sagt.“ Er nickte ihnen kurz zu und ritt weiter.
    „Herr Maipfennig!“ Trixie schrie fast. Der Wildhüter hielt an und drehte sich zu ihr um. Trixie tat es leid, daß ihre Stimme so scharf geklungen hatte, aber der unvermittelte Abschied hatte sie ganz aus der Fassung gebracht! Normalerweise nahm sich Herr Maipfennig massenhaft Zeit.
    Herr Maipfennig schaute Trixie erwartungsvoll an, während sie krampfhaft versuchte, sich zu beruhigen und sich zu überlegen, wie sie nach dem grünen Wagen fragen konnte, ohne den alten Mann aufzuregen.
    Da kam ihr Brigitte zu Hilfe. „Wir wollten Sie nur noch etwas fragen, ehe Sie weiterreiten“, sagte sie freundlich. „Wir haben dort hinten in der Senke zufällig einen alten, verlassenen Wagen entdeckt und wollten wissen, ob Sie ihn auch gesehen haben.“
    Herr Maipfennig saß stocksteif auf seinem Sattel und zwinkerte dabei unentwegt mit den Augen. Mit seinen hageren Gesichtszügen und der langen Adlernase erinnerte er Trixie an einen verdutzten Vogel. „Ein

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