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Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur

Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur

Titel: Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Campbell
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dem Thema zuwenden, das heute auf der Tagesordnung steht. Dabei geht es bekanntlich darum, ob wir das Land, das Pine International erwerben möchte, zum Industriegebiet erklären sollen oder nicht. Wer dazu etwas zu sagen hat, möge bitte aufstehen, seinen Namen nennen und sich äußern. Jeder bekommt drei Minuten Redezeit, damit wir im Verlauf einer Stunde möglichst viele Meinungen hören können.“ Er schlug wieder mit dem Hammer auf den Tisch. „Bitte sehr!“
    Brigittes Vater schnellte von seinem Platz hoch und wandte sich der Menge zu. „Ich bin Mathias Willer und Besitzer des Wildgeheges. Wie Sie alle wissen, möchte Pine International auf einem Teil meines Besitztums eine neue Fabrik errichten. Die Entscheidung, an Pine International zu verkaufen, habe ich mir nicht leicht gemacht. Aber ich habe erkannt, daß Lindenberg ohne Industrie nicht überlebensfähig ist.“ Er machte eine kleine Pause und fuhr dann fort: „Die Erhaltung der Natur, der Schutz der wilden Tiere und Pflanzen liegt auch mir sehr am Herzen. Der Verkauf dieses Stück Landes bedeutet nicht , daß ich die Absicht habe, mein Wildgehege in ein Industriegebiet umzuwandeln. Ich möchte nur dazu beitragen, daß Lindenberg und damit unser Leben eine Zukunft hat.“
    Zögernder Applaus, durchsetzt von einigen Buhrufen, kam auf. Trixie warf Brigitte einen verstohlenen Blick zu und sah, daß sie die Lippen fest aufeinanderpreßte. Trixie wußte, daß ihre Freundin ein schlechtes Gewissen hatte, weil sie ihrem Vater und Bruder jetzt nicht zur Seite stand, und drückte ihr tröstend die Hand. Brigitte lächelte ihr verzagt, aber dankbar zu.
    Inzwischen hatte schon ein anderer Redner das Wort ergriffen. „Ich war von Anfang an gegen diese Erweiterung“, sagte er. „Seit ich aber gehört habe, daß die Enten an Botulismus zugrunde gegangen sind, bin ich noch mehr dagegen. Für mich ist das nur ein Beweis dafür, daß mit der Natur herumgepfuscht worden ist. Wenn wir die Erweiterung von Pine International zulassen, ist der Schaden nie wieder gutzumachen.“
    Der Mann wollte sich schon wieder hinsetzen, als ihm noch etwas einfiel. „Eins möchte ich noch hinzufügen“, erklärte er mit drohendem Unterton, „wenn einer von euch Stadträten für die Umwandlung zum Industriegebiet stimmt, dann verspreche ich jetzt schon, bei der nächsten Wahl gegen denjenigen zu stimmen.“
    Beifall und Pfiffe auch für diesen Redner und für alle, die nach ihm kamen, ganz gleich, ob sie die Erweiterung befürworteten oder ablehnten.
    Als die Stunde um war, klopfte der Vorsitzende mit dem Hammer auf den Tisch und bat das Publikum, sich zu entfernen, damit die Stadträte die vorgetragenen Meinungen in Ruhe besprechen konnten, ehe sie an die Abstimmung gingen.
    Trixie, Brigitte, Martin und Klaus verließen den stickigen Raum und gingen nach draußen, wo sie die frische Septemberluft in tiefen Zügen einatmeten.
    „Was meint ihr — wie wird die Abstimmung ausgehen?“ fragte Trixie ihre Brüder.
    Klaus zuckte mit den Achseln. „Ich habe nicht die leiseste Ahnung“, antwortete er. „Du hast ja selbst gehört, daß die Zahl der Gegner und der Befürworter gleich groß zu sein scheint.“
    „Ich möchte jedenfalls nicht abstimmen müssen“, sagte Brigitte. „Der Mann, der nach meinem Vater sprach, hat ja regelrecht damit gedroht, ihnen beim nächstenmal seine Stimme nicht zu geben, wenn sie für die Erweiterung stimmen würden. Und von der Sorte gibt’s bestimmt ein paar mehr.“
    „He, da seid ihr ja!“ rief plötzlich eine bekannte Stimme. Es war Uli. „Ich dachte schon, ihr wärt verduftet, nachdem alle immer wieder dasselbe sagten bzw. dieselben beiden Standpunkte vertraten.“
    „Wir überlegen uns gerade, wie sie wohl abstimmen werden“, sagte Klaus zu ihm. „Was meinst du?“
    Uli hob die Schultern und senkte sie wieder. „Das ist schwer zu sagen, und offen gestanden, weiß ich auch nicht, welches Ergebnis ich mir wünschen soll. Die Geschichte mit dem Botulismus hat mir doch sehr zu denken gegeben und...“
    „Die Leute gehen wieder rein“, unterbrach ihn Trixie. „Offenbar findet jetzt die Abstimmung statt.“
    „Dann nichts wie rein!“ rief Klaus und bahnte sich einen Weg durch die Menge.
    Auch in ihrer wildesten Phantasie hätte Trixie sich nicht vorstellen können, daß die Abstimmung so ausgehen würde, wie es tatsächlich geschah: Unentschieden! Zwei Stimmen dafür, zwei Stimmen dagegen und eine Enthaltung.
    „Hat er denn das Recht

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