Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur
verständnisloses Gesicht sah, fing sie noch einmal von vorn an. „Selbst wenn Herr Maipfennig nicht — nun ja, altersschwach ist, so ist er auf jeden Fall in Schwierigkeiten. Wenn der Stadtrat gegen die Erweiterung von Pine International stimmt, kommen vielleicht ein paar Hitzköpfe auf die Idee, daß sie Herrn Maipfennig den Verlust einiger Arbeitsplätze zu verdanken haben. Stimmt der Stadtrat zugunsten von Pine International, steht Herrn Maipfennig ein weiterer Kampf bevor, weil er nicht verkaufen will. David ist sein einziger Verwandter, auch wenn sie sich im Augenblick nicht gerade blendend verstehen. Nach meiner Meinung hat David ein Recht darauf, zu erfahren, was hier los ist“, schloß Trixie.
„Dann brauchst du das Geld also für einen Anruf nach Frankfurt“, sagte Brigitte. „Laß uns doch zu mir nach Hause gehen und von dort aus anrufen. Fräulein Trasch hat bestimmt nichts dagegen.“
Trixie schüttelte den Kopf. „Ich finde, wir sollten niemandem von dem Anruf erzählen“, wandte sie ein.
„Warum denn nicht?“ wunderte sich Brigitte. „Wenn du es für richtig hältst, brauchen wir doch kein Geheimnis daraus zu machen.“
„Erklären kann ich dir das auch nicht“, gestand Trixie. „Zum Teil deshalb, weil ich niemandem außer David Maipfennig anvertrauen möchte, was wir vermuten. Ich möchte niemandem erzählen, daß wir den Wagen entdeckt haben. Ich... ich weiß es einfach nicht“, stotterte sie schließlich hilflos. „Ich möchte es eben ein paar Tage geheimhalten.“ Brigitte starrte zu Boden und ließ sich Trixies Erklärung durch den Kopf gehen. Normalerweise hatte ihre Freundin den richtigen Riecher. Manchmal irrte sie sich aber auch und machte alles nur noch schlimmer. „Also meinetwegen“, stimmte Brigitte zögernd zu. „Dann rufen wir David Maipfennig aus der Telefonzelle vor Wagners Lebensmittelgeschäft an.“
Die Mädchen gaben ihren Pferden die Sporen, und die schon ungeduldig wartenden Tiere fielen sofort in einen leichten Galopp.
Vor Wagners Geschäft reichte Trixie ihrer Freundin den zerknüllten Zehnmarkschein. „Geh du rein und wechsle“, bat sie. „Wenn ich es tue, stellt er mir einen Haufen Fragen und holt mehr aus mir heraus, als ich eigentlich sagen will.“ Brigitte stieg glucksend vom Pferd und gab Trixie Fortunas Zügel. „Du hast Angst, daß er dich mit seinen Röntgenaugen durchbohrt und dir deine Geheimnisse entreißt?“ amüsierte sich Brigitte. „Dabei ist das doch deine Spezialität.“ Sie flitzte zur Tür, gab sich aber in letzter Minute einen Ruck und machte sie langsam auf.
„Brigitte kommt mit Herrn Wagner gut aus“, sagte Trixie zu Susie. „Er mag sie, weil sie eine junge Dame ist und kein halber Junge wie ich. Und Fräulein Trasch mag er auch. Er ist immer nett zu Brigitte, denn sonst bekommt er es mit Fräulein Trasch zu tun.“
Und tatsächlich, da kam Brigitte schon wieder mit einer Handvoll Münzen zurück.
Trixie reichte ihr Fortunas Zügel und stieg aus dem Sattel. Die beiden Mädchen führten die Pferde zu der Telefonzelle, wo Trixie Susies Zügel Brigitte überließ und in der Zelle verschwand.
Zuerst mußte sie die Auskunft anrufen und nach der Telefonnummer von David Maipfennig fragen. Während das Telefonfräulein nachschaute, schickte Trixie ein Stoßgebet zum Himmel, daß es nur einen David Maipfennig in Frankfurt gab. Sie hatte ja keine Ahnung, wo er wohnte.
Ihr Gebet wurde offensichtlich erhört, und die Dame in der Auskunft gab Trixie die Nummer.
Nach zehn vergeblichen Versuchen gab Trixie es auf. Sie nahm die Münzen wieder an sich und verließ die Zelle.
„Meldet sich niemand?“ erkundigte sich Brigitte.
Trixie schüttelte den Kopf. „Wir versuchen es später noch einmal.“ Die Spannung, in die sie der Anruf versetzt hatte, war plötzlich vorüber, und auch aller Tatendrang war wie weggeblasen.
„Wollen wir es nicht erst einmal aufgeben und nach Hause reiten?“ schlug Brigitte vor.
„Das möchte ich eigentlich nicht“, erwiderte Trixie. „Ich weiß allerdings auch nicht, was wir sonst tun sollen.“ Sie schwieg und schaute ihre Freundin unglücklich an. „Laß uns zur Senke zurückreiten“, sagte sie unvermittelt.
„Ach nein, Trixie“, jammerte Brigitte, „wir haben uns den Wagen doch schon angesehen. Was soll denn dabei noch herauskommen? „
„Ich weiß es auch nicht“, gab Trixie zu. „Ich brauche einfach das Gefühl, daß ich etwas für Herrn Maipfennig tue. Vielleicht finden wir ja
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