Trixie Belden 22 - Umweltsuendern auf der Spur
dazu?“ fragte Trixie wütend, als der fünfte Stadtrat erklärte, er enthalte sich der Stimme.
„O ja, das hat er“, antwortete Klaus mit zusammengebissenen Zähnen. „Besonders, wenn ihm mehr daran gelegen ist, die nächste Wahl zu gewinnen, als an Lindenbergs Wohlergehen zu denken.“
„Wird denn diese Sache nie geklärt?“ jammerte Trixie.
„Das wird sicher noch sehr lange dauern“, bemerkte Brigitte mit trauriger Stimme.
Plötzlich schämte sich Trixie ihrer Ungeduld. Brigitte war ja viel schlimmer dran als sie, weil ihr Vater direkt in die Sache verwickelt war.
„Wir müssen es Dan und Herrn Maipfennig erzählen“, rief Trixie. „Laßt uns schnell nach Hause fahren, die Pferde satteln und zu ihm reiten!“
„Aber ohne uns“, erklärte Martin. „Uns Männer ruft nämlich die Pflicht.“
So ritten Trixie und Brigitte auch diesmal wieder allein zu Herrn Maipfennig. In Gedanken noch ganz mit den Ereignissen des Nachmittags beschäftigt, sprachen sie kaum miteinander. Nachdem sie jedoch eine kleine Senke passiert hatten, zügelte Trixie plötzlich ihr Pferd.
„Was ist los, Trixie?“ fragte Brigitte. „Stimmt irgendwas nicht mit Susie?“
Trixie schüttelte den Kopf, als ob sie sich von Spinnweben befreien müßte. „Ich hab’ da gerade was in der kleinen Senke aufblitzen sehen“, sagte sie verwirrt. „Möchte wissen, was das war.“
„Vielleicht ein Elsternnest“, meinte Brigitte. „Du weißt doch, wie gern sie glitzernde Sachen stehlen.“
Trixie schüttelte erneut den Kopf. „Nein, das kann es nicht gewesen sein, dazu war es zu nah am Boden. Es muß auch ziemlich groß gewesen sein, sonst könnte es ja nicht durch das dichte Unterholz hindurchscheinen.“ Sie zog an den Zügeln und wendete ihr Pferd. „Ich reite zurück.“
Brigitte folgte ihrem Beispiel und ritt ihrer Freundin nach. An der Senke stieg Trixie ab und hängte Susies Zügel über einen Busch. „Du bleibst hier“, sagte sie und klopfte ihrem Pferd auf den Hals. „Ich bin gleich wieder da.“
Trixie und Brigitte gingen vorsichtig durch das Unterholz auf die Senke zu.
„Ich seh’s jetzt auch“, sagte Brigitte. „In einem Vogelnest kann es nicht liegen, da bin ich sicher.“
Nach ein paar Schritten schoben sie das Buschwerk auseinander — und fuhren erschrocken zurück: Der glänzende Gegenstand, den Trixie gesehen hatte, war ein Türgriff — und dieser Türgriff gehörte zu Hans Kriegers verbeultem grünen Wagen!
Der versteckte Wagen
Brigittes haselnußbraune Augen standen vor Überraschung weit offen, während Trixies blaue Augen zu Schlitzen verengt waren. Sie suchte offenbar fieberhaft nach einer Erklärung, wie und warum der Wagen des jungen Umweltschützers hier abgestellt worden war.
„W-was sollen wir machen, Trixie?“ stammelte Brigitte. Trixie schaute Brigitte ernst an. „Zuerst einmal müssen wir in den Wagen hineinschauen und uns vergewissern, daß nicht die Leiche von Hans Krieger drinliegt.“
Brigitte erbleichte und schluckte krampfhaft. Sie war zwar nicht mehr das ängstliche Mädchen, das sie früher gewesen war, aber so wagemutig wie ihre Freundin war sie nun auch wieder nicht. Bei dem Gedanken, womöglich eine Leiche zu entdecken, lief es ihr kalt den Rücken hinunter.
Trixie sah die Angst in Brigittes Augen und legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. „Wenn du lieber hier warten möchtest, ist das ganz okay“, sagte sie.
Brigitte schüttelte den Kopf. „Nein, nein, ich komme mit“, erwiderte sie tapfer.
Obwohl Trixie sich so mutig gebärdete, war sie insgeheim froh, daß sie den Wagen nicht allein in Augenschein nehmen mußte.
Die beiden Mädchen kletterten die Böschung hinunter und gingen langsam auf den Wagen zu. Als sie ihn erreicht hatten, stellten sie sich dicht davor, berührten ihn jedoch nicht, um keine Fingerabdrücke zu hinterlassen, und spähten hinein.
Trixie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Das Auto war leer — abgesehen von einem Haufen zerknüllten Bonbonpapiers, gebrauchter Papiertaschentücher und einer aufgeschlagenen Straßenkarte.
Trixie ließ sich auf alle viere nieder und schaute unter das Auto. Als sie dort auch nichts fand, ging sie zweimal um den Wagen herum, entdeckte aber immer noch nichts, was ihre Aufmerksamkeit erregt hätte.
„Hier liegen so viele Blätter, daß normale Fußabdrücke gar nicht zu sehen wären“, sagte sie zu Brigitte. „Trotzdem glaube ich, daß die Blätter aufgewühlt wären, wenn Hans Krieger
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