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Trojanische Pferde

Trojanische Pferde

Titel: Trojanische Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Lender
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Angesprochene hob beflissen den Kopf. »Ja, zehn Millionen US-Dollar in vier getrennten Überweisungen über jeweils zweieinhalb Millionen auf Konten in der Schweiz und den Kaimaninseln, die von dem Mann bestimmt wurden, der sich Habib nennt. Vier Millionen Dollar in zwei getrennten Überweisungen über jeweils zwei Millionen auf Konten auf den Kaimaninseln und den Niederländischen Antillen nach Anweisung von Ali. Ein Scheck über vier Millionen Dollar von einem Konto der Bank of America nach Anweisung des Mannes in New York, Kovarik.«
    »Gut. Ich möchte in dem Ruf stehen, unseren Verpflichtungen pünktlich und zuverlässig nachzukommen.« Die Männer saßeneine Weile schweigend da, dann begannen sie untereinander zu tuscheln. »Was gibt es?«, fragte Scheich bin Abdur.
    »Wir sind um deine Sicherheit besorgt, Scheich bin Abdur«, sagte Abdul. »Was ist, wenn die Länder der Ungläubigen oder sogar unsere saudischen Brüder, von den Ungläubigen verleitet, einen Anschlag ausführen?«
    »Meine Brüder, ich bin ein religiöser Führer und es obliegt mir, in diesen Zeiten die Schrift auszulegen für unsere muslimischen Brüder.« Der Scheich fasste sie nacheinander fest ins Auge, damit sie das Feuer seiner Leidenschaft sehen konnten. »Ich muss bereitstehen, die Gläubigen auf den Pfad der Wahrheit zu weisen.« Er machte eine Pause. Zögernd die Köpfe neigend, fügten sich die Männer. »Es gibt keinen Gott außer Allah.«

    S EPTEMBER, LAUFENDES J AHR . A UF DER P EAK O IL C HALLENGER, VIERHUNDERTDREISSIG K ILOMETER SÜDWESTLICH VON N EW O RLEANS , L OUISIANA .
Ein Konsortium aus drei Ölgesellschaften war gebildet worden, um die geschätzten fünfzehn Milliarden Barrel hochwertiges Rohöl im Jack-Feld anzuzapfen, einer der größten Ölfunde im Golf von Mexiko. Das Projekt hatte eine angepeilte Lebensdauer von fünfzig Jahren.
    Robert Nesbitt, eins von hundertsechsundzwanzig Crewmitgliedern auf der im Meeresboden verankerten Ölplattform PeakOil Challenger, gut vierhundert Kilometer südwestlich von New Orleans, näherte sich dem Ende seiner zweiwöchigen Auswertung. Nesbitt hatte Planung und Bau der eins Komma zwei Millionen Tonnen schweren Anlage als leitender Ingenieur begleitet. Jetzt schob er seinen Stuhl von der computergesteuerten Überwachungsstation zurück. Die PeakOil Challenger war sein Baby und er ein stolzer Vater. Nesbitt hatte sogar bei der Anpassung der von Intelligent Recovery Systems’ fortgeschrittenstem Explorationsprogramm übernommenen Software assistiert. In müßigen Augenblicken ging er so weit, sich die Auszeichnungen auszumalen, die erfür seine vollkommen neuartige Bohrplattform empfangen würde, ausgelegt dafür, neuntausend Meter tief in den unteren Tertiärfels zu bohren, zweitausend unterhalb der Wasseroberfläche.
    Was zum Geier …?
Bei den Sensoren ging irgendwas Merkwürdiges vor. Nesbitt drückte auf ein paar Computertasten und bekam eine andere Anzeige, gleich darauf noch eine. Er klingelte Frank Jamison auf der Bohrkontrollstation an. »Was hast du auf den Sensoren siebenundzwanzig und neununddreißig?«
    »Meine Güte«, kam Jamisons Antwort. »Einhundertneunzig Grad auf der siebenundzwanzig und einhundertsiebenundachtzig auf der neununddreißig. Bei dir das Gleiche?«
    »Jau. Was meinst du? Überdreht er?«
    »Keine Frage«, sagte Jamison. »Und das kann eigentlich nicht sein. Die Software ist darauf programmiert, ihn so weit wie möglich auf Touren zu bringen, aber nur innerhalb der Betriebsparameter.« Jamison hackte auf seine Tastatur ein. »Scheiße, ich hab hier dreitausendeinhundertfünfzig Umdrehungen pro Minute. Das ist nicht nur zu schnell, das ist Wahnsinn.«
    Nesbitt hatte einen Fluch auf den Lippen, aber in seinem Inneren machte sich Verzweiflung breit. Er versuchte mit ruhiger Stimme zu sprechen. »Irgendetwas stimmt da ganz und gar nicht. Der Bohrkopf ist in gut dreitausend Metern Tiefe. Das ist feste Felssohle, nichts von wegen südtexanischer Sand und Schiefersubstrat.« Nesbitt klemmte sich das Telefon in die Halsbeuge und begann seine Tastatur zu bearbeiten. »Aber in solch hartem Stein sollte dieses Baby nicht schneller kurbeln als mit zweitausendeinhundert Umdrehungen pro Minute, wenn es kein Ausbrennen riskieren will. Dreh ihn runter, Frank. Schalt die Software aus und setz ihn auf zweitausendeinhundert Umdrehungen pro Minute zurück.«
    »Alles klar.« Nesbitt beobachtete auf dem Bildschirm, wie Jamison die vorgesehenen Befehle eingab, um die

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