Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tropfen im Ozean

Tropfen im Ozean

Titel: Tropfen im Ozean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
Vom Netzwerk:
Crash in meinem Hirn.
    „Also gut“, sagte sie. „Es geht um E!Liza“.
    Verdattert sah sie mich an. Ich war so sehr zusammengezuckt, dass ich fast vom Stuhl gefallen wäre.
    „E!Liza?“ stotterte  ich. „Es geht um E!Liza? Was hast du denn mit der zu tun?“
    „Sie ist meine Freundin“, sagte Heike und richtete sich auf. „Meine beste Freundin, wenn du’s genau wissen willst. Sie ist jemand, für den ich durchs Feuer gehen würde“.
    Mit Augen groß wie Teller starrte ich sie an. „Sie ist deine Freundin“, flüsterte ich. „Weißt du, wo sie ist?“
    „Ja, ich weiß, wo sie ist“. Lauernd sah mich Heike an. Ich musste wohl sehr abgedreht auf sie wirken und versuchte, mich ein wenig zu fangen.
    „Was ist mit E!Liza?“ krächzte ich.
    „Naja... momentan ist sie ja in aller Munde... dieser Film, der über sie gezeigt werden soll. Keiner weiß, welches Studio dieses Machwerk gedreht hat... aber wir wissen, es muss schrecklich sein. Es wird E!Liza vernichten. Kannst du herausfinden, wer den Film gemacht hat? Oder siehst du irgendeine Möglichkeit zu verhindern, dass der Film gezeigt wird?“
    Vollkommen paralysiert lehnte ich mich zurück.
    „Nein“, ächzte ich und in meinem Kopf sprudelte alles durcheinander und entließ aus meinem Mund die Fragen, die kurioserweise Heike genauso wie mich quälten:
    „Wie soll man verhindern, dass ein Film gezeigt wird... ich meine, er wird morgen gezeigt! Wie willst du ins Studio kommen? Wie in den Abspielraum? Und überhaupt... wie willst du es schaffen, einen gesamten Sendeablauf zu ändern?“
    Tausend Fragen, die ich mir dauernd stellte, ohne die Antwort zu kennen.
    „Ins Studio käme ich“, sagte Heike. „Aber der Rest ist...“
    Ihre Worte verhallten im Raum, die Schallwellen klangen in Zeitlupe an mein Trommelfell, durch mein Trommelfell... in meinen Ohren schrillte es. Ich hörte gar nichts mehr. Heikes Worte fluteten auf und ab, um schließlich in ihrer Bedeutsamkeit wie ein Bergmassiv in mein Bewusstsein zu dringen.
    „Heike, Heike, langsam, langsam...“ japste ich und fasste mir an die Schläfen. Mein Herz schlug laut und vernehmlich, hämmerte gegen meine Rippen. „Du... kommst ins Studio? Hast du gesagt, du kommst ins Studio? Oh Gott, hast du wirklich gesagt, dass du...“
    Mein Mund stand offen, der von Heike auch, sie betrachtete mich, als hätte sie einen Leprakranken vor sich.
    „Ist alles in Ordnung mit dir? Klar komme ich ins Studio. Aber das nützt mir nichts. Ich hab keine Ahnung, was dann passieren soll!“
    Ich schlug die Hände vors Gesicht. Stand auf. Lief im Zimmer umher. Lieber Gott, betete ich, Danke! DANKE! DANKE! DANKE! Das kann kein Zufall sein, das kann kein Zufall sein! Sie kommt ins Studio!
    „Du kommst ins Studio“, wiederholte ich flüsternd und für Heike ohne jeden Zusammenhang. Hoffnung durchflutete mich wie ein Lichtstrahl und ich richtete endlich meine Augen auf die verwirrte Heike.
    „Also, erstens“, sagte ich und atmete tief durch. „Ich weiß, wer den Film gemacht hat.“
    „Wer?“ fragte sie zurück und beugte sich vor. „Gott, sag mir, wer dieser Schweinehund ist und ich bring den Kerl um!“
    „Okay, hier sitzt er, der Schweinehund. Ich hab den Film gemacht“.
    Ihr Unterkiefer fiel hörbar nach unten und dann kreischte sie los: „Wie kannst du nur so was tun! Du! Du machst solche Filme! Du arbeitest doch für JC! Und es hieß, JC macht diesen Film nicht, weil er mit seinen ethischen Grundsätzen nicht vereinbar wäre!“
    „Was?“ ächzte ich entgeistert. „Wie bitte?“
    „Ich hab diesen Jean Colbert nie gemocht, ich dachte immer, das ist ein arrogantes Arschloch, das über Leichen geht, aber da... als er das sagte... da hatte ich Respekt vor ihm... und vor dir hatte ich vorher Respekt und ausgerechnet du machst diesen Film! Ich fass es nicht!“
    Ein Abgrund tat sich mir innerlich auf, als ich begriff, was Heike mir da sagte. J hatte mir mit diesem Film voll das Bein gestellt! Ich wäre mit Karacho in die Jauchegrube getaucht, während er den Namen von JC schön sauber gehalten hätte! Daher wollte er, dass mein Name diesmal drunter kam! Und mein Name... mein Name hätte einen Einstieg gemacht mit einem Film, der nicht haltbar gewesen wäre. Und hätte ich den Vertrag mit der Beteiligung unterschrieben, wäre ich mein Geld und meinen Namen los! Und die Gefahr bestand immer noch!
    „Oh, dieses elende Schwein!“ schrie ich und Heike fuhr zurück. „Dieser... dieser...oh! So ein Dreckskerl!

Weitere Kostenlose Bücher