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Tropfen im Ozean

Tropfen im Ozean

Titel: Tropfen im Ozean Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Subina Giuletti
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riesig an...und wir könnten aus den Leuten noch mehr rausholen“.
     
    ***
     
    „Eine Visagistin“, sagte J und kratzte sich am Kopf. „Gute Idee. Kümmert euch mal drum!“ Wie immer sah er mich dabei an. „Darf aber nicht zu teuer sein. Was Flexibles. Keine Festanstellung. Brauchen wir ja nicht allzu oft.“
     
    Rob ging immer seltener mit der Kamera auf Tour, wir brauchten ihn rund um die Uhr im Schnittstudio, weil J anfing, kistenweise nicht von uns gefilmtes Material mitzubringen, das irgendwer gesichtet und geschnitten haben wollte. Das kostete immens Zeit.
    Aber Rob hatte seinen eigenen Rhythmus. Wenn das Wetter schön war, ging er skaten, da konnte J toben wie er wollte oder ich auf Kohlen sitzen, bis ich es nicht mehr aushielt und mir schwor, mir selbst das Wissen anzueignen, was natürlich Schwachsinn war. Ich hatte genauso wenig Zeit.
    Aber was neue Leute anging, waren wir eigen und unsere Fluktuation gerade zu Beginn gehörig hoch. Bald hatten wir den Ruf weg, nicht jeden zu nehmen und höchste Ansprüche zu stellen. J. gefiel das sehr – das passte alles wunderbar in sein Raster und war exakt so, wie er sich das vorgestellt hatte.
     
    Das nächste, was dringend hermusste, war ein eigener Tontechniker.
    „Ja, schon gut“, sagte J. „Darf aber nicht zu teuer sein, was Flexibles, keine Festanstell...“
    „Doch, wir brauchen eine Festanstellung“, widersprach ich. „J, jeder Film wird vertont, das ist ein Ganztagsjob“.
    Müde fuhr ich mir mit der Hand über die Augen. J beobachtete mich. Er hatte nach meinem Rückzieher immer wieder mal Annäherungsversuche gestartet, die ich mehr oder weniger abgewehrt hatte. Oder es war jemand gekommen, so dass seine Versuche ins Leere gelaufen waren. Jedenfalls fühlte ich nach wie vor seine Blicke auf mir und sie machten mich kribbelig.
    „Hör mal, wollen wir zwei nicht mal einen Tag wohin fahren und ausspannen?“ fragte er und näherte sich mir. Ich hielt die Luft an. Ersehnte es und doch auch nicht. Woher kam nur dieser Widerstand in mir? Warum konnte ich es nicht einfach nur wollen, so wie jede andere Frau auch? Immer schon hatte ich diesen Widerstand gefühlt, nicht nur bei J. Aber das lag ganz sicher daran, dass ich mich so wenig attraktiv fühlte. Sowie mich ein Mann anfasste, fielen mir meine Mäkel ein und Angst befiel mich, er würde sie alle bemerken und sich abwenden.
    Und nun dieses Angebot. Wollte er wirklich was von mir? Meinte er es ernst? Je länger seine Versuche dauerten, umso eher wollte ich es glauben.
    „Ein Tag?“ fragte ich unsicher. „Ein ganzer Tag... mit dir? Wir? Ich meine, nur du und ich?“
    „That’s it. Nur ich und du.“
    Und schon stand er bei mir, drückte mich an die Wand, umschlang mit einem Arm meine füllige Taille, presste mich an sich, schob sein Becken gegen meins, ließ seine Hand tiefer gleiten, hob meinen noch fülligeren Hintern an und stöhnte auf. Dieser Laut war wie eine Glocke in meinem Inneren. Er stieß etwas an... aber Gott, ich war so müde... ich sah so schrecklich aus. Ich schloss die Augen. In mir rührte sich was. Ich öffnete meinen Mund, seine Zunge drang ein. Und ja - verdammt noch mal, blöde Gedanke n, geht weg!  - ich werde mit J einen Tag verbringen und es offen lassen, wie er endet. Ich werde einfach mal drauflosleben, ohne mir groß Gedanken zu machen, ob es vernünftig ist! Fetter Arsch hin oder her.
     
    Wir vereinbarten das übernächste Wochenende - Joe wollte sich um alles kümmern. Ich war flatterig. Unruhig. Unkonzentriert. Mein Magen spielte verrückt, was mir nur Recht war. Ein paar Kilos weniger wären nicht schlecht bis zu diesem Date.
     

Verpatzt
     
    „Was ist mit dem Tontechniker? Hast du jemanden?“ fragte Rob und ich schrak aus meinen Träumen. Das hatte ich doch tatsächlich vergessen vor lauter „Was zieh ich an, schaff ich noch einen Friseurtermin vorher“ und „oh mein Gott, was wird nur passieren?“
    „Ähm...sorry, Rob, hab’s total verschwitzt – ich kümmere mich gleich drum. Ich hab jemanden im Auge... vom Studium“
    „Kein Ding“, sagte er. „Du hast ja schließlich genug um die Ohren. Da kann man leicht mal was vergessen. Und... hey... pass auf dich auf.“
    Die letzte Bemerkung klang seltsam. Erstaunt sah ich ihn an. Aber Rob schaute auf seinen Monitor.
     
    Ich ging in mein Büro, suchte mein Adressbuch heraus. Elisha... da war sie. Ich kannte sie vom Studium. Sie war nie in eine Prüfung gegangen, ohne vorher ihre Tarotkarten zu

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