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Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)

Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher)

Titel: Trottelfallen: Wie Sie sich von lästigen Gewohnheiten befreien! (Brevier-Reihe Hirnschrittmacher) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siegbert Scheuermann
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können,
weil wir damit uns, unserer Gesundheit und unserem Umfeld, mindestens auf
Dauer, mehr schaden als nützen.

1.5. Trottelfalle: Intelligenz und subjektive Logik
                Dies
ist eine nicht jedem zur Verfügung stehende Möglichkeit, zum Trottel zu werden.
Logik ist ja eigentlich die Lehre von der Folgerichtigkeit des Denkens, nur
kann eine Schlussfolgerung  gleichzeitig folgerichtig und trotzdem
idiotisch sein. Beispiel: Die Geschichte eines Mannes, der zum Arzt kommt und
sagt: “Herr Doktor, ich glaube ich bin tot.” Der Arzt ist von dieser Selbsteinschätzung
des Patienten naturgemäß überrascht und überlegt, wie er diese wohl widerlegen
kann. Er fragt: “Sie sind also tot – bluten Tote nach Ihrem Kenntnisstand?” Der
Mann antwortet: “Nein, Tote bluten nicht.” Daraufhin nimmt der Arzt eine Nadel,
sticht in den Finger des Patienten und Blut schießt hervor. “Und, was sagen Sie
jetzt?”, fragt er triumphierend. Der Mann antwortet: “Sie haben recht, Herr
Doktor, Tote bluten doch.”
     
             Gesteigert
und oft deutlich weniger humorvoll tritt dieses Phänomen bei Schizophrenen auf.
Ein häufiges Merkmal ist eine Wahnsymptomatik, die auf argumentativ nicht
angreifbaren und nicht widerlegbaren Überzeugungen beruht, die andere in keiner
Weise nachvollziehen können und sogar Naturgesetzen widersprechen können. In
einem selbst erlebten Fall fragte z.B. ein Betroffener meine Frau, warum Sie es
draußen habe frieren lassen? Er könne sich nur vorstellen, sie wolle
verhindern, dass er mit dem Auto wegfahre um sich der Überwachung seines Vaters
zu entziehen. Auf Nachfrage stellte sich heraus, dass der Bursche zu Hause
einen Fernseher hatte, der ihm von seinem Vater geschenkt worden war und mit
einer technisch hochwertigen Überwachungstechnik versehen sein musste, die
Bilder aus seinem Wohnzimmer an seinen Vater zurückübertrug. Neben Vätern gibt
es noch die Regierung, Außerirdische, bereits verstorbene Vorfahren oder
“Stimmen” unbekannter Herkunft im Kopf, die Anweisungen geben, kontrollieren
und schaden wollen. Leichtere Fälle laufen draußen zuhauf rum, die sich
Lebensgeschichten zurechtgebastelt haben, die Verschwörungstheorien nicht
unähnlich sind.
     
             Ebenfalls
in den Bereich subjektiver Logik fallen taubenhafte Aberglaubenmechanismen! Ich
weiß nicht ob Sie’s wussten, aber Tauben, die Hunger haben und dann gefüttert
werden, sollen anschließend genau das Verhalten wieder reproduzieren, das sie
hatten, als es Futter gab, also z.B. einen Kreis laufen. Da sie das taten, als
es ersehntes Futter gab, konstruiert das Taubenhirn einen ursächlichen
Zusammenhang zwischen Verhalten (Kreis laufen) und Resultat (Fütterung). Dieses
taubenhafte Verhalten erleben wir auch häufig auf Fußballplätzen, wenn
wochenlang derselbe blaue Pullover getragen wird, der beim ersten unverhofften
Sieg nach längerer Durststrecke getragen wurde. Oder es wird sich nicht
rasiert, auf Holz geklopft, “toi, toi, toi” gewünscht oder immer zuerst der
linke Fußballstiefel angezogen. Aber auch sonst wird mit einem bestimmten Fuß
beginnend aufgestanden, Schornsteinfeger werden verfolgt und begrapscht,
Glücksklee gesucht oder es werden sonstige Rituale gepflegt, die (zufällig?!?)
vor dem letzten Erfolgserlebnis “funktioniert” haben.
     
             Solange
uns diese diversen, speziellen Logiken und Rituale Hoffnung, Zuversicht,
Energie und gute Laune bescheren, spricht auch aus meiner Sicht nichts gegen
eine kleine “Spinnerei”, die wahrscheinlich die Erfolgsaussichten der
anstehenden “Unternehmung” sogar positiv beeinflusst.
     
             Gefährlich
wird dieses Verhalten allerdings, wenn wir dieses krause Denken zur
Rechtfertigung des Misserfolges nutzen, es zu einer mangelhaften Vorbereitung
führt oder dazu, dass wir gar nicht erst mit einer Aktivität beginnen, weil wir
dann auch nicht scheitern können.
     
    Und
dies noch: Kommt ein Mann zum Arzt und sagt: “Herr Doktor, ich glaub ich bin
eine Motte.” Der Arzt antwortet: “Da sind Sie bei mir falsch – da müssen Sie zu
einem Psychiater.” “Ich weiß”, entgegnete der Mann, “aber hier war Licht.”

1.6. Wer wollen wir gewesen sein?
     
    Wenn diese Frage in 10, 20, oder 30
Jahren von unseren Kindern oder Enkeln an uns gestellt wird, sollten wir nach
meinem Dafürhalten eine bessere Antwort darauf parat haben als etliche unserer
Großeltern und Eltern. Waren
wir dann

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