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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
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Feuerball vergrößerte sich die brennende Benzinlache. Die Flammen begannen an der Blechverkleidung des Gebäudes emporzuzüngeln.
    Den dritten Molotowcocktail warf er direkt ins Feuer, und den vierten. Mit der fünften Flasche zielte er etwas weiter nach links. Dort breitete sich ein neues Feuer aus. Die Nummern sechs und sieben folgten. Von der Anstrengung der gewaltigen Würfe begann seine Schulter zu schmerzen. Auch das Gras vor der Seitenwand des Gebäudes begann jetzt zu brennen. Die achte Flasche warf er in die Lücke zwischen den beiden Brandherden. Sie kam etwas zu kurz auf und setzte das Gras zweieinhalb Meter davor in Brand. Dadurch entstand ein unregelmäßig geformter Brandherd von ungefähr drei mal drei Metern. Die etwa hüfthoch lodernden Flammen waren von dem Brandbeschleuniger rot, orange und grün.
    Die neunte Flasche warf er mit mehr Schwung und weiter nach links. Sie explodierte in der Nähe des Gebäudeeingangs. Die zehnte Flasche folgte dichtauf. Sie zerplatzte jedoch nicht, sondern rollte über den Boden und verspritzte dabei brennendes Benzin, das knisternde Flammen durchs Gras jagte. Er machte eine Pause, wählte sein Ziel sorgfältig und benutzte die elfte Flasche dazu, die Lücke an der Gebäudeecke zu schließen. Der zwölfte und letzte Molotowcocktail folgte ihr. Ein besonders kräftiger Wurf ließ ihn hoch an der Fassade zerschellen, sodass brennendes Benzin sich über die gesamte Außenwand des Gebäudes ergoss.
    Er öffnete den Kofferraumdeckel, zerrte das brennende Tuch heraus und trampelte darauf herum. Dann trat er an den Zaun und spähte hindurch. Entlang der Seitenwand des Gebäudes und vor seiner Fassade bis zum Eingang stand das Gras jetzt mit starker Rauchentwicklung in lodernden Flammen. Das Gebäude selbst bestand aus Metall und war weitgehend feuerfest. Aber drinnen würde es heiß werden.
    Bald noch heißer, dachte Reacher.
    Er schraubte den Benzinkanister zu, holte kräftig aus und schleuderte ihn wie ein Diskuswerfer. Der Kanister segelte über den Zaun, überschlug sich im Flug taumelnd und schlug mitten in den Flammen auf. Dünner, brennbarer roter Kunststoff, der sieben Liter Benzin umschloss. Eine Zehntelsekunde Pause, dann explodierte der Behälter mit einem riesigen weißen Feuerball. Zunächst sah es so aus, als würde das ganze Gebäude brennen. Als der Feuerball in sich zusammensank, loderten die Flammen doppelt so hoch wie zuvor, und die Farbe auf dem Profilblech der Außenwand hatte Feuer gefangen.
    Reacher setzte sich wieder in den Prelude, ließ den Motor an, wendete mit quietschenden Reifen und fuhr dorthin zurück, wo er hergekommen war. Der Auspuff knatterte. Er hoffte, dass Dixon und O’Donnell ihn hören konnten, wo immer sie sich befanden. Nach drei Straßenblocks war er wieder am Ausgangspunkt angelangt. Er parkte hinter Neagleys Civic, stellte den Motor ab, blieb still sitzen und sah aus dem Fenster. Weit links vor sich konnte er in der Ferne den Feuerschein erkennen. Wogende, dichte Rauchwolken, die langsam übers Gelände trieben und von hell lodernden Flammen von unten beleuchtet wurden. Ein anständiger Brand, der von Minute zu Minute größer wurde.
    Eindrucksvoll.
    In Gedanken hob er ein Glas, um auf den Genossen Molotow zu trinken.
    Dann lehnte er sich in den Fahrersitz zurück und wartete darauf, dass die Feuerwehr kam.

73
    Die Feuerwehr tauchte in weniger als vier Minuten auf. New Age hatte offenbar ein Alarmsystem, das über eine Standleitung direkt mit der Feuerwehr verbunden war. Eine weitere Vorschrift des Pentagons, vermutete Reacher, wie das Wachhäuschen am Tor. Weit rechts voraus hörte er in der Ferne gedämpft schrilles Sirenengeheul und sah blaue Blinkleuchten am Horizont aufblitzen. Er merkte, dass Neagley den Motor ihres Wagens anließ, tat es ihr gleich und legte den ersten Gang ein. Dann wartete er. Die Sirenen wurden lauter, die Blinkleuchten heller. Die Löschfahrzeuge waren noch zwei Straßenblocks entfernt. Grelle Scheinwerfer durchschnitten die Nacht.
    Neagley fuhr los. Reacher folgte ihr. Sie wartete an der Haltelinie. Reacher befand sich dicht hinter ihr. Die Löschfahrzeuge waren noch einen Block entfernt, näherten sich rasch, heulten und blinkten. Neagley gab Gas, bog vor der Kolonne links ab. Reacher folgte ihr mit quietschenden Reifen nur wenige Meter vor dem ersten Fahrzeug, dessen Druckluftfanfare ihn wütend anplärrte. Neagley fuhr ein paar hundert Meter weiter. Einen Block. Zwei. Auf die Straße, an der New

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