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Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman

Titel: Trouble - Ein Jack-Reacher-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
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Age lag. Sie folgte dem Zaun entlang der Vorderfront des Geländes. Reacher blieb ihr weiter dicht auf den Fersen. Die Sirenen hinter ihm jaulten aufgebracht. Dann fuhr Neagley wie eine anständige Bürgerin rechts heran und hielt. Reacher folgte ihrem Beispiel. Die Löschfahrzeuge rasten an beiden vorbei. Mehr oder weniger sofort danach bremsten sie scharf, bogen ab und hielten auf das Tor von New Age zu. Sie waren zu dritt. Eine ganze Löschgruppe. Ein wichtiger Kunde.
    Das Rolltor von New Age öffnete sich, weil ein Feueralarm besser als jeder Ausweis oder Passierschein war.
    Neagley war inzwischen in die nächste Seitenstraße abgebogen. Sie sprang aus ihrem Wagen, spurtete mit Reacher hinter sich über die Straße. Sie holten das letzte Löschfahrzeug ein, als es zum Abbiegen bremste. Sie blieben auf seiner dem Wachhäuschen und dem Feuer abgewandten linken Seite, auf die niemand achten würde. Sie hatten Mühe, mit seinem Tempo mitzuhalten, aber sie blieben bis durchs Tor neben ihm. Seine Sirene heulte weiter, der Motor röhrte. Der Lärm war ohrenbetäubend. Vom Feuer trieb scharfer, beißender Rauch herüber. Das Löschfahrzeug raste geradeaus weiter. Neagley bog scharf links ab und folgte der Innenseite des Zauns. Reacher hastete halb links durchs Gras weiter. Er strengte sich noch zehn lange Sekunden an, ging dann zu Boden, rollte sich ab und blieb mit ins Gras gedrücktem Gesicht auf dem Bauch liegen.
    Eine Minute später hob er den Kopf.
    Er war etwa sechzig Meter von dem Feuer entfernt. Zwischen ihm und dem Brandherd standen drei Löschfahrzeuge: riesig, laut, mit blauen Blinkleuchten und gleißend hellen Scheinwerfern. Er konnte Leute – Sicherheitspersonal von New Age – herumrennen sehen. Sie waren drüben am Zaun und versuchten zu erkennen, wer oder was den Brand ausgelöst hatte. Sie liefen nach vorn und zogen sich ebenso schnell wieder zurück, weil die Hitze zu stark war. Feuerwehrleute wuselten herum, schleppten Geräte, rollten Schläuche aus.
    Chaos.
    Reacher drehte den Kopf zur Seite und bemühte sich, das Dunkel mit den Augen zu durchdringen. Zwölf, fünfzehn Meter entfernt sah er im Gras etwas Flaches, Längliches liegen, das Neagley sein musste.
    Sie waren auf dem Gelände innerhalb des Zauns.
    Unentdeckt.
    L.A. s Tapferste brauchten acht Minuten, um den Brand zu löschen. Anschließend verbrachten sie weitere einunddreißig Minuten damit, die Asche abzulöschen, einen Berichtsvordruck auszufüllen und ihre Geräte wieder zu verstauen. Insgesamt dauerte ihr Besuch also neununddreißig Minuten. Die ersten zwanzig davon verbrachte Reacher damit, so nahe an die Gebäude heranzurobben, wie er es wagte, die restlichen neunzehn Minuten hingegen damit, möglichst weit von ihnen wegzukriechen. Als die Feuerwehr das Gelände verließ, lag er hundertfünfzig Meter von der Brandstelle entfernt im hintersten Winkel des Grundstücks.
    Der Reacher nächste Gegenstand war der Hubschrauber. Er stand ungefähr siebzig Meter entfernt auf seinem betonierten Landeplatz auf etwa halber Strecke einer Diagonale durch das Grundstück. Dahinter befand sich das erste kleine Nebengebäude; das Büro des Piloten, dachte Reacher. Er hatte einen Kerl in einer Lederjacke herausstürmen gesehen. In dem hell beleuchteten Raum hinter ihm hingen Landkarten und eine ICAO -Karte an der Wand.
    Gleich weit von dem Hubschrauber und dem Pilotenbüro entfernt und ungefähr dreißig Meter südlich von beiden lag der Firmenparkplatz. Dort standen die sechs blauen Chrysler.
    Jenseits des Pilotenbüros gab es ein weiteres kleines Nebengebäude. Irgendein Lagerraum, vermutete Reacher. Der Einsatzleiter der Feuerwehr hatte einen raschen Blick hineinwerfen dürfen.
    Dann kam das Hauptgebäude. Der eigentliche Fertigungsbetrieb. Die Montagehalle, in der Frauen, die Duschhauben trugen, mit Lötkolben hantierten. Überall liefen noch Leute im Freien herum. Reacher war sich ziemlich sicher, dass er Lamaison an Größe und Körperbau erkannte, als er durch die letzten Rauchschwaden stapfte, Befehle brüllte und seine Leute zu organisieren versuchte. Auch Lennox und Parker waren da. Und noch andere. Schwer zu sagen, wie viele. Zu viel Dunkelheit, Verwirrung und Durcheinandergerenne. Mindestens drei. Vielleicht vier oder sogar fünf.
    Das dritte kleine Nebengebäude stand weit entfernt von allem anderen in der Reacher gegenüberliegenden Ecke des Geländes. Seine Tür hatte sich nicht geöffnet, und niemand war auch nur in seine Nähe

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