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Troubles (German Edition)

Troubles (German Edition)

Titel: Troubles (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Gordon Farrell
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Weg dorthin machte, das Gefühl hatte, dass er nach Hause fuhr. Und das war ein Glück für ihn, denn abgesehen von einer alten Tante in Bayswater hatte er keine eigene Familie mehr.
    Als er aus dem Hospital entlassen wurde, hatte er diese Tante besucht. Sie war eine freundliche, sanftmütige alte Dame, und er mochte sie sehr, denn er war bei ihr aufgewachsen. Sie drückte ihn fest an sich, mit Tränen in den Augen, entsetzt darüber, wie sehr er sich verändert hatte, wie dünn und bleich er geworden war, traute sich aber nicht, etwas zu sagen, denn sie wollte ihm nicht die Laune verderben. Sie hatte ein paar Freunde zum Tee eingeladen, die ihn zu Hause willkommen heißen sollten, wohl weil sie fand, dass ein junger Mann, der aus dem Krieg heimkehrte, mehr an Begrüßung bekommen sollte als eine einsame alte Frau zu bieten hatte. Zunächst schien es dem Major gar nicht recht, als er das Haus voller Gäste mit Teetassen in der Hand sah, doch dann besserte sich zur Erleichterung der alten Dame seine Stimmung sehr, er wurde immer gesprächiger, redete übermütig mit allen, machte die Runde mit Sandwich- und Kuchentellern, und er lachte sehr viel. Ihre Gäste, anfangs erschrocken über diese Fröhlichkeit, waren bald bezaubert von ihm, und eine Weile lang schien alles bestens. Dann war er plötzlich verschwunden, sie suchte überall nach ihm und fand ihn schließlich allein in einem ungenutzten Salon. Etwas Müdes, Bitteres lag in seinem Blick, ein Ausdruck, den sie nie zuvor in seinen Augen gesehen hatte. Aber was sollte man schon anderes erwarten?, sagte sie sich. Er musste Dinge erlebt haben, die friedliebende alte Damen (wie sie eine war) sich nicht einmal vorstellen konnten. Aber Gott sei dank war er am Leben geblieben, und es würde schon wieder besser mit ihm werden. Taktvoll zog sie sich zurück und überließ ihn seinen Gedanken. Und nicht lange darauf kehrte er zur Teegesellschaft zurück und schien wieder bester Laune, sein Moment der Bitternis zwischen den stillen, verhüllten Möbelstücken vergessen.
    Der Major wusste natürlich, dass er mit seinem Betragen der Tante Sorgen machte. Er ärgerte sich über sich selbst, aber zunächst fiel es ihm schwer, etwas dagegen zu tun. In einem anderen Versuch, ihn zu zerstreuen, lud sie ein paar junge Damen zum Tee ein, und er brachte alle durch die hungrige Art in Verlegenheit, mit der er ihren Kopf, ihre Beine, ihre Arme anstarrte. »Wie fest und solide sie aussehen«, dachte er, »aber wie leicht lösen sie sich vom Körper!« Und der Tee in seiner Tasse schmeckte wie Galle.
    Und noch etwas machte seiner Tante Sorge: er wollte keinen von seinen alten Freunden sehen. Die Gesellschaft von Menschen, die er kannte, war ihm unerträglich geworden. Dieser Tage fühlte er sich nur in der Gesellschaft von Fremden wohl – was ihm den Gedanken an einen Besuch bei seiner »Verlobten« umso willkommener machte. Allerdings konnte er auch nicht leugnen, dass ihm nicht ganz wohl in seiner Haut war, als er nach Irland aufbrach. Er ließ sich mit einer Reihe wildfremder Menschen ein. Was, wenn Angela sich als unerträglich erwies, aber trotzdem darauf bestand, ihn zu heiraten? Außerdem waren seine Nerven in schlechter Verfassung. Was, wenn sich herausstellte, dass ihre Familie aufdringlich war? Allerdings lässt man sich nicht leicht von jemandem einschüchtern, von dem man zum Beispiel weiß, wie viele Plomben er in den Zähnen hat und wie viel sie gekostet haben oder wo er seine Obergarderobe kauft (von Unterwäsche hatte Angela diskreterweise nicht geschrieben) und vieles mehr in dieser Art.
    T ROTZKI DROHT K RONSTADT
    Die Lage in Petrograd ist verzweifelt. Einer vom Sowjet veröffentlichten Verlautbarung zufolge wird die Evakuation der Stadt mit aller Eile vorangetrieben. Trotzki hat angeordnet, dass Kronstadt, wenn es aufgegeben wird, in die Luft gejagt werden soll
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    Es war der Frühnachmittag des I. Juli 1919, und der Major hatte es sich in einem Abteil des Zuges bequem gemacht, der von Kingstown an der Küste von Wicklow entlang nach Süden fuhr. Er hatte seine Zeitung so gefaltet, dass die Schlagzeile mit Mr. De Valeras Bostoner Kommentar zu sehen war, der zwei Tage zuvor geschlossene Friedensvertrag habe an Stelle des dem Namen nach beendeten Krieges zwanzig neue geschaffen. Der Major gähnte angesichts dieser finsteren Prophezeiung allerdings nur und blickte auf seine Uhr. Nicht mehr lange, und sie trafen in Kilnalough ein. Theda Bara, sah er, trat in Kingstown als

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