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Trübe Wasser sind kalt

Trübe Wasser sind kalt

Titel: Trübe Wasser sind kalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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glauben, er steckt in der Sache mit drin«, sagte der Senator.
    »Ohne Frage. Als CP&L nämlich beschloß, ein Bezirksbüro in Suffolk zu eröffnen, bauten sie es auf Grund und Boden, den sie von einem Farmer namens Joshua Hayes gekauft hatten.«
    »In seine Computerdaten wurde ebenfalls eingebrochen«, warf ich ein.
    »Von der Hackerin«, sagte Gradecki. »Richtig.«
    »Und Sie haben sie in Verwahrung«, sagte sie. »Ja. Offenbar hatte sie ein Verhältnis mit Ted Eddings, und so ist er dahineingeraten und schließlich ermordet worden.« Wesleys Miene war versteinert. »Also, ich bin davon überzeugt, daß West von Anfang an ein Komplize von Joel Hand war. Sie können jetzt das Bezirksbüro sehen.« Er deutete darauf. »Und wissen Sie was«, fügte er ironisch hinzu, »es liegt direkt neben Hands Gelände.«
    Das Bezirksbüro bestand in der Hauptsache aus einem großen Parkplatz mit Nutzfahrzeugen und Zapfsäulen sowie Fertigbauten, auf deren Dächern rot CP&L aufgemalt war. Als wir darüber gekreist und über eine Baumgruppe geflogen waren, sahen wir auf dem Gelände unter uns plötzlich die fünfzig Morgen Land am Nansemond River, wo Joel Hand hinter hohen Metallzäunen lebte, die der Legende nach elektrisch geladen waren. Seine Siedlung bestand aus einer Anhäufung unterschiedlicher kleinerer Häuser und Baracken; sein eigenes Herrenhaus war verwittert und hatte hohe weiße Säulen. Doch diese Gebäude machten uns keine Sorgen, sondern andere, die wir erblickten, lange Holzschuppen, die wie Lagerhallen aussahen und an Gleisen aufgereiht waren, die zu einem gewaltigen privaten Verladedock mit hohen Kränen am Wasser führten. »Das sind keine normalen Scheunen«, bemerkte die Justizministerin. »Was ist von seiner Farm verschifft worden?«
    »Oder dorthin«, warf der Senator ein.
    Ich erinnerte sie an das, was Dannys Mörder auf der Fußmatte meines früheren Mercedes hinterlassen hatte. »Dort könnten die Kästen gelagert worden sein«, fügte ich hinzu. »Die Gebäude sind groß genug, und sie brauchen Kräne und Züge oder Lastwagen.«
    »Das würde dann sicherlich eine Verbindung ergeben zwischen den Neuen Zionisten und dem Mord an Danny Webster«, sagte die Justizministerin zu mir, während sie nervös an ihren Perlen fingerte.
    »Oder zumindest eine Verbindung zu jemandem, der in den Lagerhallen, wo die Kästen sind, ein- und ausging«, antwortete ich. »Mikroskopisch kleine Partikel abgereicherten Urans wären dort überall, was bedeutet, daß die Kästen tatsächlich mit Uran ausgekleidet sind.«
    »Und so könnte diese Person Uran an den Schuhsohlen gehabt haben, ohne es zu wissen«, sagte Senator Lord. »Ohne Zweifel.«
    »Also, wir müssen eine Razzia auf dem Gelände machen und schauen, was wir finden«, meinte er noch. »Ja, Sir«, pflichtete Wesley bei. »Wenn wir können.«
    »Frank, bislang haben sie noch nichts getan, was wir ihnen nachweisen können«, sagte Gradecki zu ihm. »Wir haben keine hinreichenden Verdachtsmomente. Die Neuen Zionisten haben sich noch nicht dazu bekannt.«
    »Also, ich weiß doch auch, wie das funktioniert, aber es ist lächerlich«, sagte Lord und schaute hinaus. »Da unten ist niemand, bloß ein paar Hunde, so wie es für mich aussieht. Haben Sie dafür eine Erklärung, wenn die Neuen Zionisten nicht beteiligt sind? Wo sind sie denn alle? Also ich glaube, wir wissen das verdammt genau.«
    Dobermann-Pinscher in einem Zwinger bellten und sprangen in die Luft, die von uns aufgewirbelt wurde.
    »Herrgott«, sagte Wesley. »Ich habe nie gedacht, daß sie alle in Old Point sein könnten.«
    Das hatte ich auch nicht gedacht, und mir kam ein äußerst erschreckender Gedanke.
    »Wir sind davon ausgegangen, daß die Zahl der Neuen Zionisten sich in den letzten Jahren nicht verändert hat«, fuhr Wesley fort. »Aber vielleicht ist das nicht der Fall. Vielleicht waren schließlich die einzigen Leute hier diejenigen, die für den Überfall ausgebildet wurden.«
    »Und das würde Joel Hand mit einbeziehen.« Ich sah Wesley an. »Wir wissen, daß er hier lebt«, sagte er. »Ich glaube, es ist sehr gut möglich, daß er im Bus war. Er ist wahrscheinlich mit den anderen zusammen im Kraftwerk. Er ist ihr Anführer.«
    »Nein«, sagte ich, »er ist ihr Gott.« Ein langes Schweigen entstand.
    Dann sagte Gradecki: »Das Problem ist, daß er verrückt ist.«
    »Nein«, wandte ich ein. »Das Problem ist, daß er es nicht ist. Hand ist böse, und das ist weit schlimmer.«
    »Und dieser

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