Trübe Wasser sind kalt
in den Lagerraum.«
»Es ist bloß heiß hier.«
»Wenn Ihnen schlecht wird, gehen Sie zum nächsten Abfallkübel.« Danny mußte sich mit aller Kraft bemühen, nicht loszulachen.
»Ich setze mich dort drüben eine Weile hin.« Roche ging zu dem Schreibtisch bei der Tür.
Ich führte rasch den Y-Schnitt durch, zog die Klinge von den Schultern zum Brustbein und zum Becken. Als das Blut mit der Luft in Berührung kam, vermeinte ich, einen Geruch wahrzunehmen, der mich sofort innehalten ließ.
»Wissen Sie, bei Lipshaw gibt es einen echt guten Schleifapparat, den ich mir für hier wünsche«, sagte Danny. »Er schleift und wetzt mit Wasser, so daß wir nur die Messer reinstecken und sonst nichts mehr tun müssen.«
Der Geruch war eindeutig, aber ich konnte es nicht glauben. »Ich hab mir erst neulich den Katalog angesehen«, fuhr er fort. »Machen mich ganz verrückt, all die tollen Sachen, die wir uns nicht leisten können.«
Das konnte nicht mit rechten Dingen zugehen. »Danny, machen Sie die Türen auf«, sagte ich mit leiser Dringlichkeit, was ihn verblüffte. »Was ist?« fragte er voll Schreck. »Wir brauchen viel Luft hier drin. Und zwar sofort«, sagte ich.
Er bewegte sich schnell trotz seines verletzten Knies und öffnete die Doppeltüren, die in die Eingangshalle führten. »Was ist los?« Roche richtete sich auf.
»Dieser Mann verströmt einen sonderbaren Geruch.« Ich wollte meinen Verdacht jetzt nicht äußern, besonders nicht vor ihm. »Ich rieche nichts.« Er stand auf und blickte sich um, als wäre dieser mysteriöse Geruch etwas, das er sehen könnte. Das Blut von Eddings hatte einen Bittermandelgeruch, und es überraschte mich nicht, daß weder Roche noch Danny ihn wahrnahmen. Die Fähigkeit, Zyankali zu riechen, ist eine geschlechtsgebundene, rezessiv vererbte Eigenschaft, die nur weniger als dreißig Prozent der Bevölkerung erben. Ich gehörte zu den wenigen Glücklichen.
»Vertrauen Sie mir.« Ich hob die Haut von den Rippen ab, wobei ich darauf achtete, nicht die Zwischenrippenmuskeln zu durchtrennen. »Er riecht äußerst sonderbar.«
»Und was heißt das?« wollte Roche wissen.
»Das werde ich erst nach Durchführung von Tests beantworten können«, sagte ich. »In der Zwischenzeit werden wir seine ganze Ausrüstung untersuchen, um sicherzugehen, daß alle Geräte funktionierten und er zum Beispiel keine Abgase in seinen Schlauch bekommen hat.«
»Kennen Sie sich mit solchen Geräten aus?« fragte mich Danny, der wieder an den Tisch getreten war, um zu helfen. »Ich habe nie eines benutzt.«
Ich stieß seitlich unter den mittleren Brusteinschnitt. Indem ich das Gewebe abhob, formte ich eine Hauttasche, die Danny mit Wasser füllte. Dann steckte ich meine Hand hinein und stieß die Skalpellklinge zwischen zwei Rippen. Ich prüfte, ob Blasen aufstiegen, die auf einen Tauchunfall hindeuten würden, bei dem Luft in den Brustkorb ausgetreten war. Aber es kamen keine.
»Schaffen wir die hookah und den Schlauch aus dem Boot und bringen sie her«, entschied ich. »Es wäre gut, wenn wir einen Tauchexperten als Gutachter herbekommen könnten. Kennen Sie jemanden hier, den wir an einem Feiertag erreichen könnten?«
»In der Hampton Road ist ein Taucherladen, den Dr. Mant manchmal konsultiert.«
Er beschaffte sich die Nummern und rief an, aber der Laden war an diesem verschneiten Silvestertag geschlossen, und der Besitzer schien nicht zu Hause zu sein. Dann ging Danny in den Lagerraum, und als er kurze Zeit später zurückkehrte, hörte ich eine vertraute Stimme laut mit ihm sprechen, und schwere Schritte dröhnten über den Flur.
»Sie würden es Ihnen nicht erlauben, wenn Sie ein Cop wären«, drang Pete Marinos Stimme in den Autopsiesaal. »Ich weiß, aber ich versteh's nicht«, sagte Danny. »Na ja, ich kann Ihnen einen verdammt guten Grund nennen. Bei so langen Haaren wie Ihren haben die Arschlöcher zusätzlich etwas zum Hinlangen. Ich? Ich würde es abschneiden. Außerdem würden die Mädchen Sie mehr mögen.« Er war gerade rechtzeitig gekommen, um beim Hereintragen der hookah und der Schlauchschlingen zu helfen, und erteilte Danny eine väterliche Lektion. Es war mir nie schwergefallen zu verstehen, warum Marino enorme Probleme mit seinem eigenen erwachsenen Sohn hatte.
»Weißt du etwas über hookahs?« fragte ich Marino, als er hereinkam. Er blickt ausdruckslos auf die Leiche. »Was? Hat er irgendeine Spinnerkrankheit?«
»Was du da trägst, nennt sich eine hookah«,
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