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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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ans Bett zu fesseln.«
    Jay fluchte unterdrückt und der Wagen brach seitlich aus, bevor er ihn wieder in die Mitte der Fahrbahn zurücksteuerte. Aus ihren Augenwinkeln blickte sie ihn ängstlich an, als er nichts sagte. Röte kroch an seinem Hals hinauf, ein Muskel zuckte in seiner Wange. Seine Augen glitzerten. War er wütend auf sie?
    Schließlich schluckte er hart und warf ihr einen kurzen Seitenblick zu. »Verdammt, musst du so etwas sagen, wenn ich gerade Auto fahre?«
    »Du hast doch gesagt …«
    Jay unterbrach sie. »Jetzt werde ich die ganze Zeit an nichts anderes denken können. Weißt du, wie unbequem es ist, mit einer Erektion im Auto zu sitzen?«
    Lächelnd blickte Jocelyn auf seine Shorts, unter denen sich eine große Beule abzeichnete. »Ehrlich gesagt, nein.«
    »Sehr witzig.« Die Worte klangen knurrig, aber ein Lächeln zupfte an seinen Mundwinkeln.
    »Finde ich auch. Außerdem bist du selbst schuld, schließlich wolltest du unbedingt wissen, woran ich gerade gedacht habe.« Sie lehnte sich bequemer zurück. »Nicht dass du glaubst, ich hätte dabei an etwas anderes als deine Verletzungen gedacht.«
    »Ja, sicher.« Ein Lachen schwang in seiner Stimme mit. Er warf ihr einen heißen Blick zu. »Ich kann es kaum erwarten.«
    Und damit begann ihr Kopfkino von neuem. Jay nackt im Bett, die Hände an das Kopfteil gefesselt, die Beine gespreizt. Sie würde ihre Hände über jeden Zentimeter seines Körpers gleiten lassen, ihn überall mit Lippen und Zunge erkunden. Ihr Kopf würde sich über seinen Schaft senken, und er würde langsam in ihren Mund gleiten. Tief, immer tiefer, bis …
    »Wenn du nicht willst, dass wir gleich einen Unfall haben oder noch einen Feldweg aufsuchen, solltest du damit aufhören.«
    Mit brennenden Wangen blickte Jocelyn ihn an. »Womit denn? Ich sitze hier ganz still.«
    »Ja, und ich kann jeden einzelnen deiner Gedanken hören. Verdammt, ich kann sie sogar riechen.«
    Unwillkürlich presste Jocelyn die Beine zusammen. »Du lügst.«
    Seine Augen glühten. »Glaubst du?«
    Nein, vermutlich nicht, aber es war trotzdem keine gute Idee, über so etwas zu reden, während sie im Auto saßen. Es wurde eindeutig Zeit für einen Themenwechsel. »Hast du deinem Partner gesagt, dass wir zurückkommen?«
    Sofort wurde Jay ernst. »Nein, noch nicht.« Er fuhr mit der Hand durch seine Haare. »Es gefällt mir nicht, vor Dave Geheimnisse zu haben, aber in dem Fall halte ich es für besser, nicht darauf zu vertrauen, dass die Telefonleitung sauber ist. Oder dass er nicht auf andere Art abgehört oder beobachtet wird.«
    Jocelyn nickte zustimmend. »Außerdem hat er mit seiner kranken Tochter sicher auch anderes im Sinn.«
    »Genau. Also verkriechen wir uns erst irgendwo, warten ein paar Tage, und dann nehme ich die Sache in Angriff.« Er klang so sicher, dass sie es schaffen würden.
    »Glaubst du wirklich, wir können denjenigen finden, der mich tot sehen will? Und werden wir ihm dann die Mordversuche auch nachweisen können?«
    »Ersteres auf jeden Fall …« Jay machte eine Pause, bevor er fortfuhr. »Letzteres ist schwieriger, aber ich werde Himmel und Hölle dafür in Bewegung setzen, ihn festzunageln.« Sein Gesichtsausdruck sprach Bände.
    »Du denkst immer noch, dass es Leone ist.« Zumindest würde das erklären, warum er sich so engagierte.
    »Ich weiß es nicht. Einige Aspekte passen einfach nicht zusammen. Ich schwanke zwischen der Mafia und einer dritten Partei, die es irgendwie geschafft hat, bisher unsichtbar zu bleiben. Mir will nur einfach der Sinn nicht in den Kopf. Warum sollte dich jemand umbringen wollen? Du warst ein Opfer, und der Täter wurde verhaftet und im Gefängnis ermordet. Also was könnte an dir so gefährlich sein, dass dafür jemand töten würde? Und nicht nur dich, sondern auch jeden, der im Weg steht.«
    Da sie keine Antwort darauf hatte, schwieg sie. Sie konnte sich die ganze Sache auch nicht erklären, und das war fast noch frustrierender. Wie sollte sie sich gegen etwas schützen, das sie überhaupt nicht verstand? Einige Minuten lang herrschte Stille im Wagen, ihre Augen wurden immer schwerer.
    »Schlaf ruhig, Joss.«
    Bei der liebevollen Abkürzung ihres Namens stiegen Tränen in ihre Augen. Sehnsucht presste auf ihren Brustkorb, und sie wandte sich rasch dem Fenster zu.
    Finger strichen über ihre Haare. »Was ist? Habe ich etwas Falsches gesagt?«
    Mühsam schluckte sie die Tränen herunter. »Nein, es ist nur … mein Bruder hat mich immer Joss

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