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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Kopf zu bekommen? Es konnte ihr doch völlig egal sein, mit wem Jay seine Zeit verbrachte, schließlich waren sie nicht zusammen, auch wenn sie im Police Department so getan hatten.
    Kopfschüttelnd beugte Jocelyn sich über das Waschbecken, drehte das kalte Wasser voll auf und hielt ihre Hände darunter, um es aufzufangen. Sie tauchte ihr Gesicht hinein und genoss die Kälte an ihrer heißen Haut. Erst als sie das Gefühl hatte, dass die Schwellung leicht zurückgegangen war, stellte sie das Wasser ab. Nach einem weiteren Blick in den Spiegel zuckte Jocelyn mit den Schultern. Jetzt war ihr gesamtes Gesicht rot, aber immerhin nicht mehr so fleckig. Mit einem tiefen Atemzug öffnete sie die Tür und trat auf den Flur. Jay kam ihr entgegen und blickte sie besorgt an. Sie bemühte sich um ein Lächeln, befürchtete aber, dass es eher einer Grimasse glich.
    »Ich habe dir eines meiner T-Shirts hingelegt, falls du kein Nachtzeug dabeihast. Mach es dir gemütlich, ich werde jetzt erst mal eine Zeitlang in der Küche und im Bad sein und klopfe, bevor ich wieder hereinkomme.«
    Es war beinahe unheimlich, dass er ihre Gedanken so genau erraten hatte. Diesmal stieg verlegene Röte in ihre Wangen. »Das ist nett, danke.«
    Sie blickte ihm nach, als er in Richtung der Küche ging, und gönnte sich einen Moment, seinen muskulösen Körper zu bewundern. Als sie merkte, was sie da tat, drehte sie sich rasch um und kehrte ins Wohn- und Schlafzimmer zurück. Es lag tatsächlich ein T-Shirt auf dem Bett, das so aussah, als hätte er es oft und gerne getragen. Ihre Finger glitten über den weichen Stoff, und sie konnte es plötzlich kaum noch ertragen, in dem Umstandskleid zu stecken. So schnell wie möglich zog sie es über den Kopf und entledigte sich auch ihres Tops und der Shorts. Nur im Slip streifte sie Jays T-Shirt rasch über und schloss kurz die Augen, als der weiche Stoff über ihre Haut glitt. Es reichte ihr bis zur Mitte der Oberschenkel und war weit genug, dass nichts von ihrer Figur zu erkennen war. Trotzdem beeilte sie sich, unter die Bettdecke zu schlüpfen, denn sie wollte nicht, dass Jay sie so sah.
    Auch wenn sie gerade noch geglaubt hatte, nach den Ereignissen hellwach zu sein, schlief sie ein, sobald ihr Kopf das Kissen berührte.
    Jay stützte seine Hände an die Duschwand, schloss die Augen und ließ das Wasser auf seinen Kopf trommeln. Auch wenn er Jocelyn erst kurze Zeit kannte, hatte ihn ihr Kummer getroffen. Davor hatte sie ihm auch leidgetan, aber es war ihm gelungen, es nicht zu nah an sich herankommen zu lassen. Aber als sie dann auf seinem Schoß gesessen und er die Erschütterungen ihrer Schluchzer gespürt hatte, war ihm bewusst geworden, was sie alles verloren hatte. Seine Gedanken waren zu seiner Familie gewandert und der Vorstellung, wie es für ihn sein würde, wenn er sie nie wiedersehen und noch nicht einmal mit ihnen telefonieren oder mailen dürfte. Er bewunderte Jocelyn für ihre Kraft. Dass sie jetzt, nachdem sie erneut einem Mörder nicht nur einmal, sondern zweimal entkommen war und Menschen hatte sterben sehen, zusammenbrach, wunderte ihn nicht. Eher, dass sie so lange durchgehalten und es geschafft hatte, sich erst in Sicherheit zu bringen.
    Während Jay seinen Körper einseifte, erinnerte er sich daran, dass er auf dem Sofa schlafen musste. Schon einige Male hatte er hier weiblichen Besuch gehabt, aber normalerweise teilten sie sich dann das Bett. Der Gedanke, dass er jetzt mit Vi darin hätte liegen können, ließ einen Funken Erregung in ihm aufkommen, der aber gleich wieder abklang. Seltsamerweise war er gar nicht so enttäuscht, dass er sie hatte wegschicken müssen, um Jocelyn einen sicheren Platz zu bieten.
    Irgendetwas an ihr war ihm unter die Haut gekrochen, auch wenn sie so gar nicht seinem üblichen Frauentyp entsprach. Sie war zu dünn, wirkte zu zerbrechlich, zu unscheinbar. Vielleicht fühlte er sich wegen des Helfersyndroms, das alle Hunter-Männer besaßen, zu ihr hingezogen. Zufrieden mit dieser Erklärung schaltete Jay das Wasser aus und trat aus der Dusche. Um seinen ungeplanten Hausgast nicht zu erschrecken, zog er Boxershorts an, bevor er das Bad verließ. Normalerweise schlief er nackt, aber für ein paar Tage würde er es auch so aushalten. Jay schaltete überall das Licht aus, ließ aber im Wohnzimmer eine kleine Lampe brennen, damit Jocelyn sich orientieren konnte, falls sie in der Nacht aufwachte.
    Er trat zum Bett und blickte auf sie herunter. In seinem großen

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