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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Konzentrier dich auf diesen Mistkerl, der auf uns schießt.«
    Nach einem letzten besorgten Blick wandte Jay sich wieder ihrem Angreifer zu. »Hast du ein Handy mit?«
    »Nein, ich habe keins mehr. Du?«
    Sein Mund verzog sich. »Ich habe es im Haus gelassen. Ein Fehler, der mir sicher nicht noch einmal passiert.«
    Ein Zittern lief durch Jocelyns Körper. »Du meinst, wir können niemanden benachrichtigen?«
    Mit einem grimmigen Lächeln antwortete er ihr. »Doch, nur nicht mit Worten.« Er führte seinen Arm um den Baumstamm herum und schoss. Der laute Knall ließ Jocelyn zusammenzucken. »Der Kerl hat gehofft, uns hier heimlich und leise zu beseitigen, aber das wird ihm jetzt nicht mehr gelingen.«
    Sie waren nicht so weit vom Haus entfernt, dass der Schuss dort nicht zu hören sein würde. Hoffentlich würde bald Rettung kommen, denn sie konnten sich nicht ewig hinter dem Baumstamm verstecken. Vor allem musste sich der Verbrecher nur ein Stück weiter bewegen, um einen besseren Schusswinkel zu bekommen. Jay schien das auch zu befürchten, denn er schob seinen Kopf vor und blickte um den Baum herum. Sie wollte ihm sagen, dass das zu gefährlich war, aber sie befürchtete, ihn abzulenken. Beinahe sofort zuckte er zurück, als erneut eine Kugel in den Baum einschlug.
    »Irgendwie habe ich gerade ein ziemliches Déjà-vu.« Jay zog Jocelyn dichter an sich. »Genau in der Situation war ich gestern auch. Nur war da der Stamm wesentlich dünner, von daher haben wir Glück. Und immerhin weiß ich jetzt, dass der Mistkerl immer noch ungefähr in gleicher Position ist.« Er zog das Magazin aus seiner Waffe und zählte die Patronen. An Jays Gesichtsausdruck war zu erkennen, dass er sich Sorgen machte. Und das machte sie unheimlich nervös.
    Jocelyn schlang ihre Arme um ihren Oberkörper. »Was machen wir jetzt?«
    Ein Muskel zuckte in seiner Wange. »Dafür sorgen, dass der Kerl uns nicht zu nahe kommt, während wir darauf warten, dass Hilfe kommt.« Wieder blickte er um den Baumstamm herum. Diesmal flog eine Kugel nur wenige Zentimeter am Baum vorbei und landete im Gras. Fast zeitgleich feuerte Jay in die Richtung, aus der die Kugel gekommen war. Danach lehnte er sich mit dem Rücken wieder an den Stamm. »Ich habe zwar noch ein Ersatzmagazin dabei, aber hoffen wir, dass mein Vater oder Red die Schüsse gehört haben.«
    Jocelyn war das zu unsicher, aber sie konnten nichts anderes tun. Sowie sie sich vom Baum wegbewegten, würden sie ins Schussfeld des Mörders geraten. Wie hatte er sie hier nur gefunden? Aber egal wie, es machte ihr deutlich, dass sie jeden in Gefahr brachte, der ihr half. Sie würde es nicht verkraften, wenn Jay oder seinen Eltern ihretwegen etwas geschah. Es war keine gute Idee gewesen, ihn um Hilfe zu bitten und zu glauben, dass er nicht in Gefahr geraten könnte, weil er ein Polizist war. Matthew war US-Marshal gewesen und trotzdem ermordet worden. Inzwischen wusste sie, dass wer immer auch hinter ihr her war, nicht davor zurückschreckte, Unschuldige zu töten, um zu ihr zu gelangen. Wenn sie das hier überlebte, würde sie Jay bitten, sie wegzubringen und dann zu seiner Arbeit, zu seinem Leben in San Francisco zurückzukehren.
    Ihre Gedanken wurden von Motorengeräusch unterbrochen. Ein Jeep raste über den Rasen auf sie zu, eine schattenhafte Gestalt war durch die Windschutzscheibe zu erkennen. Beinahe sofort ertönte ein metallisches Ping, und der Wagen scherte aus. Der Fahrer kämpfte um die Kontrolle und nach einigem Schleudern nahm er wieder Kurs auf sie. Oh Gott, der Verbrecher würde den Fahrer töten! Jay schien das genauso zu sehen, denn er wirbelte mit einem Fluch herum und schoss erneut auf den Waldrand. Der Jeep wirbelte Gras und Dreck auf, als er schließlich vor ihnen zum Stehen kam. Die Beifahrerseite war durch den Baum geschützt und Jay zögerte nicht, die Tür aufzureißen und Jocelyn hineinzuschubsen, bevor er ihr folgte.
    Jocelyn zuckte zusammen, als das hintere Fenster zerbarst. Eine Hand auf ihrer Schulter ließ sie aufblicken.
    »Duck dich in den Fußraum.« Sorgenfalten standen auf Georges Stirn, doch in seinen Augen schimmerte Wut. Jetzt konnte sie sich gut vorstellen, wie der sonst so sanfte und gut gelaunte Mann früher als Soldat gewesen sein musste. »Jay, auf dem Rücksitz liegt ein Gewehr.«
    Jay beugte sich nach hinten und griff nach dem Gewehr. Ein dumpfer Schlag zeugte davon, dass eine weitere Kugel in die Tür eingeschlagen war. Jocelyn presste die Hand auf den

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