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Trügerisches Spiel (German Edition)

Trügerisches Spiel (German Edition)

Titel: Trügerisches Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Schrei.

16
    Jocelyns Augen weiteten sich, als sie den Verfolger erkannte, der nun langsam auf sie zukam. Wut kam in ihr auf und sie drängte sich an Red vorbei. Zumindest versuchte sie es, aber er hielt sie am Arm zurück, während er weiterhin die Waffe auf Jay gerichtet hielt.
    »Du willst ihn jetzt aber nicht erschießen, nur weil er ein Idiot ist, oder?«
    Red ließ ihn keinen Moment aus den Augen. »Du kennst ihn also?«
    Jetzt erst verstand sie, dass er Jay noch nie gesehen hatte und ihn deshalb immer noch für einen Verbrecher hielt. »Du kannst die Waffe runternehmen, es ist Jay. Er muss uns gefolgt sein.« Sie wartete, bis Jay nahe genug war, um sie zu verstehen. »Was hast du dir dabei gedacht? Red hätte dich erschießen können!«
    Etwas blitzte in Jays Augen auf, aber dann hob er nur seine gesunde Schulter. »Ich dachte, ich sehe mal nach, wo ihr so lange bleibt.« Als er näher kam, sah sie die feuchten Flecke auf seinem Hemd und die Schweißtropfen auf seiner Stirn. Sein Gesicht war unnatürlich blass. Es war offensichtlich, dass er trotz seines Zustandes geglaubt hatte, ihr folgen zu müssen. »Willst du mich nicht vorstellen?«
    Jocelyn verdrehte im Geiste die Augen. »Red, das ist Jay Hunter. Jay, Lieutenant Commander Redfield, er ist ein Freund von Clint.«
    Immerhin hatte Red die Waffe inzwischen weggesteckt und hielt Jay die Hand hin. »Hallo.«
    Mit einem denkbar unfreundlichen Gesichtsausdruck schüttelte Jay die angebotene Hand und ließ sie schnell wieder los. »Machen Sie hier Urlaub?«
    »Ja.«
    Ein Muskel zuckte in Jays Wange. »Wie lange noch?«
    Jocelyn stockte der Atem. »Jay!«
    Reds Mundwinkel hob sich. »Ich glaube, ich werde dann mal zu meiner Hütte zurückgehen. Sehen wir uns morgen, Ann?«
    Sie bemühte sich um ein Lächeln. »Gerne.« Erst als Red nicht mehr zu sehen war, drehte sie sich wieder zu Jay um. Hitze stieg in ihr Gesicht und sie glaubte, Dampf müsste aus ihren Ohren entweichen. »Was ist nur in dich gefahren?«
    »Nichts.«
    »Nichts! Du spionierst uns nach und dann beleidigst du Red auch noch! Dabei war er so nett, mich beim Joggen zu begleiten, damit mir nichts passiert. Oder wolltest du, dass ich alleine laufe und mich zur Zielscheibe mache?«
    »Natürlich nicht!«
    Jocelyn stützte die Hände in die Hüften. »Und warum hast du Red dann verjagt?«
    Röte stieg in Jays Wangen, er wandte den Blick ab. »Er hat dich angefasst.«
    Verständnislos blickte sie ihn an. »Und?«
    Jay stieß einen genervten Laut aus. »Ich war eifersüchtig, okay? Es war ein merkwürdiges Gefühl, ich habe so etwas bisher noch nie erlebt.« Er schüttelte den Kopf. »Davon aber mal abgesehen, wollte ich tatsächlich wissen, wie lange er noch bleibt, damit ich ihn für deinen Schutz rekrutieren kann.«
    »Das hast du wirklich geschickt angestellt. Er wird dir sicher besonders gerne helfen, nachdem du ihn so behandelt hast.« Jocelyn bemühte sich, die Wärme zu unterdrücken, die bei dem Gedanken an einen eifersüchtigen Jay in ihr aufkam. »Ich weiß nicht, wie du überhaupt darauf kommst, dass du einen Grund zur Eifersucht hast. Oder ein Recht darauf.«
    Jay fuhr mit der Hand durch seine Haare. »Ich weiß, okay? Es hat mich einfach kalt erwischt, und ich konnte nur daran denken, dich aus seinen Klauen zu befreien.«
    Bei der Vorstellung musste Jocelyn lachen. »Du bist verletzt, schon vergessen?« Sie erwähnte lieber nicht, dass Red ihn vermutlich ohne Probleme außer Gefecht setzen konnte, wenn er es darauf anlegte.
    »Wie könnte ich das?« Jay blickte sich um. »Wollen wir zurückgehen?«
    Nein, nicht unbedingt. »Ich war eigentlich froh, gerade mal draußen zu sein.«
    Ernst blickte Jay sie an. »Tut mir leid, meine Familie kann manchmal sehr anstrengend sein.«
    »Dich eingeschlossen?«
    Ein Grinsen blitzte auf, seine Augen funkelten. »Ja.«
    Mit einem Seufzer gestand Jocelyn sich ein, dass sie ihm nicht böse sein konnte, auch wenn er ihre Jogging-Runde vor dem Ende gestört hatte. Da sie nicht mehr laufen konnte, setzte sie sich ins Gras und begann, ihre Muskeln zu lockern. Jay sah ihr kurz dabei zu, bevor er sich ebenfalls hinsetzte. Seine Grimasse zeigte ihr, wie schmerzhaft diese Bewegung für ihn war.
    »Hast du wirklich frühzeitig das Krankenhaus verlassen und bist hergekommen, um mich zu schützen, so wie dein Vater es gesagt hat?« Sowie die Worte heraus waren, wünschte Jocelyn sie zurück.
    Jay blickte sie an, als wäre ihr ein zweiter Kopf gewachsen. »Warum sollte

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