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Trugschluss

Trugschluss

Titel: Trugschluss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Bomm
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Akten, »da hier«, er deutete auf einen weiteren ausgedruckten Text, »der
Versuch, das Wetter zu beeinflussen, in dem höhere atmosphärische Schichten mit
enormer Energie aufgeheizt werden. Das Wetter spielt verrückt, Gletscher
schmelzen – denken Sie nur an den vergangenen Sommer. So heiß wie seit
Menschengedenken nicht.«
    Linkohr hörte aufmerksam zu, während
Häberle beschwichtigend die Arme hob und sein Gesicht zu einem dezenten Grinsen
verzogen. »Nun mal halblang«, sagte er, »das klingt mir viel zu sehr nach
Verschwörungstheorien, verehrter Herr Brobeil. Wir sind hier, um diesen
Überfall auf die Frau Neumann zu klären …«
    »Eben«, unterbrach ihn Brobeil, »und diese
Sache, glauben Sie mir, hängt eng damit zusammen.«
    »Dann sollten Sie mir Namen nennen, Ross
und Reiter sozusagen«, zeigte sich der Kriminalist wieder versöhnlich. »Sie
haben in einschlägigen Kreisen geforscht, das hat sich rumgesprochen. Also muss
es jemand geben, dem das offenbar nicht passt.«
    »Richtig«, meldete sich Winfried Neumann
zu Wort, »sehr richtig. Da gibt es sicher welche, denen das nicht gepasst hat.«
    »Aber«, unterbrach der Theologe, »keiner
von denen ist jemals aus der Deckung gekommen, wenn Sie das meinen. Keiner. Nur
anonym angerufen haben die Feiglinge.«
    Linkohr blickte von seinen Notizen auf. »Anrufe?«
    Brobeil schaute den Jungkriminalisten an. »Ja,
Anrufe. Bei zweien von uns. Wir sollten unsere schmutzigen Finger von etwas
lassen, von dem wir nichts verstünden, hieß es einmal. Ein andermal wurde uns
vorgeworfen, wir würden nur Unsinn verzapfen, um eine Massenhysterie
auszulösen.«
    »Und wer wurde bedroht?«, wollte der
Kommissar wissen.
    »Sie dürfen gerne mit ihnen sprechen«,
erklärte Brobeil, der sichtlich froh darüber schien, dass Häberle Interesse
zeigte. »Da ist zum einen der Thomas Steinbach aus Blaubeuren, ein ganz
engagierter Brummton-Forscher und auch dabei gewesen, als dort die Messungen
angestellt wurden, und zum anderen ein Norbert Willing aus Hohenstadt, na ja«,
er machte eine kurze Pause, »durchaus eine etwas eigenwillige Persönlichkeit,
aber kein Spinner.«
    Der Kommissar schluckte und vergewisserte
sich mit einem Seitenblick, ob Linkohr die Namen notiert hatte.
    »Wir werden die Herrschaften mal
interviewen«, meinte Häberle, um sich unvermittelt an Neumann zu wenden: »Noch
eine letzte Frage, Herr Neumann, dürfen wir erfahren, wo Sie sich gestern Abend
aufgehalten haben – und ob es Zeugen dafür gibt?«
    Der Angesprochene war angesichts dieser
Frage irritiert. »Ich?« Er suchte nach Worten. »Haben Sie denn Zweifel an dem,
was ich schon gesagt habe? Ich war beruflich unterwegs, in Heidelberg. Soll das
ein Verhör werden?« Lilo, seine Frau, schaute ungläubig und zweifelnd in die
Runde.
    Der Kommissar hob die Hände von der Tischplatte
und winkte ab. »Keine Sorge, diese Frage stellen wir in solchen Fällen immer.«
Um dann hinzuzufügen: »Es gibt doch Zeugen, oder?«
    Neumann überlegte und antwortete: »Natürlich
gibt’s die. Klar. Warum sollte es keine Zeugen geben?«
     
    »Und jetzt kommt das Spannendste« sagte Abdul und beugte sich weit
nach vorne, um noch leiser reden zu können. »wenn Gravitation den Raum
verbiegt, dann müssen es physikalisch erfassbare Kräfte sein, verstehen Sie?
Irgendetwas, das uns noch verborgen bleibt.«
    Braunstein runzelte die Stirn und nahm
einen Schluck aus seinem Glas. Er hatte darüber gelesen und sich kundig
gemacht, nachdem ihm allein durch die Aufträge der vergangenen Jahre klar
geworden war, dass sich hinter den geheimen Aktivitäten der politischen
Weltbühne etwas verbarg, das unter keinen Umständen an die Öffentlichkeit
geraten durfte. Insgeheim hatte er ohnehin befürchtet, die entspannte Lage nach
dem Fall des Eisernen Vorhangs könnte nur die Ruhe vor einem neuerlichen großen
Sturm sein.
    Ben-Ali, der andere Araber, hörte den
Ausführungen seines Kollegen ebenso aufmerksam zu, wie Manuela Lilienthal, die
sich oft schon mit Braunstein über die Hintergründe der zunehmend hektischeren
diplomatischen und geheimdienstlichen Aktivitäten unterhalten hatte. Sie
wussten zwar vieles – aber bei weitem nicht alles.
    »Ist nicht schon vieles, was gestern noch
Sciencefiction war, plötzlich Realität geworden?«, fragte der Wortführer unter
den beiden Arabern eher rhetorisch. Ohne eine Antwort abzuwarten, dozierte er
weiter: »Was glauben Sie, Mr. Braunstein und Mrs. Lilienthal, welcher
Quantensprung es für

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