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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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der Senator Klartext hören wollte, dann würde er ihn auch bekommen. Sie hatte womöglich nie wieder die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen. Es war ja nicht so, dass er bei all ihren Spendenveranstaltungen erschien – oder etwa auf die Telefonanrufe aus ihrem Büro reagierte. “Ich würde etwas besser damit zurechtkommen, wenn ich wüsste, warum Mr. Bishop mich überhaupt verfolgt hat.”
    “Die Polizei konnte Ihnen das nicht sagen?”
    “Nein, bisher kann es mir niemand erklären.”
    Er blickte sie einen Moment an. “Ihre Arbeit ist sehr gefährlich, Miss Kellerman.”
    Sie bemühte sich um ein legeres Schulterzucken. “Das liegt nun mal an dem Aufgabengebiet.”
    “Wünschen Sie sich niemals, die Sache aufzugeben?”
    “Randy”, ermahnte ihn seine Frau leise, aber er tätschelte ihr nur die Hand, die sie ihm auf den Arm gelegt hatte, und wartete auf Skyes Antwort.
    “Nein”, entgegnete sie. “Das macht mich nur umso entschlossener.”
    “Manche Leute fürchten Sie ebenso, wie sie Sie bewundern”, sagte er. “Manche sehen in Ihnen eine Art Bürgerwehr.”
    Mrs. Denatorre mischte sich nicht mehr ein, nachdem der Senator sie mit seiner Geste um Zurückhaltung gebeten hatte. Außerdem war sie nun offensichtlich selbst neugierig, wie Skye reagierte. Ebenso die anderen in der Gruppe, wie man an den erwartungsvollen Blicken unschwer erkennen konnte.
    “Sie reden bestimmt vom Polizeichef”, sagte Skye, entschlossen, trotz der Umstehenden offen zu sein. Der Senator war derjenige, der das Thema angesprochen hatte.
    “Chief Jordan ist nicht gerade Ihr größter Anhänger.”
    “Nicht etwa, weil er befürchtet, dass wir zu einer Art Bürgerwehr werden, falls er Ihnen das erzählt haben sollte. Es gefällt ihm nicht, dass wir so viele Tatsachen an die Öffentlichkeit bringen.”
    “Da ist er nicht der Einzige.”
    “Es ist mir egal, und wenn sämtliche Polizeieinheiten des Landes etwas gegen unsere Arbeit hätten. Wenn man die Fälle an die Öffentlichkeit bringt, wird das manchen Leuten unangenehm sein – nicht nur den Kriminellen. Aber bevor man versucht, in Sacramento etwas zu verbessern, muss man bestimmte Dinge erst mal beim Namen nennen.”
    Mrs. Denatorre lächelte, als würde ihr diese Antwort gefallen. Doch der Senator war noch nicht mit Skye fertig. “Um sich so sehr einzusetzen, wie Sie das tun, muss man große persönliche Opfer bringen”, bemerkte er. “Was letzte Nacht passiert ist, wäre doch sicher nicht geschehen, wenn Sie einen anderen Job hätten.”
    Die Blicke aller Umstehenden richteten sich auf sie, aber Skye ließ sich von der besonderen Aufmerksamkeit nicht einschüchtern. “Wir wissen nicht genau, ob der Vorfall gestern Nacht mit meiner Arbeit zu tun hatte. Es kann auch der Racheakt eines Mannes gewesen sein, der im Gefängnis saß, weil er mich mit dem Messer bedrohte und ich gegen ihn vor Gericht aussagte. Doch selbst, wenn es mit meiner Arbeit zu tun haben sollte, heißt das doch nicht, dass ich irgendetwas herausgefordert habe! Und wenn man so argumentiert, dann frage ich mich, was Oliver Burke dazu bewogen hatte, mich zu überfallen? Ich war damals sechsundzwanzig Jahre alt und Kundenbetreuerin bei Wear Well Carpet. Das würden die meisten wohl kaum als riskanten Job bezeichnen – es sei denn, man ist gegen Teppichkleber allergisch.”
    Der Senator zwinkerte ihr zu. “Beeindruckend.”
    “Verstehen Sie, was ich gemeint habe?”, meldete sich sein Assistent mit einem stolzen Lächeln.
    “Das tue ich, Bill. Sie haben recht: Sie ist erstaunlich.” Nachdenklich rieb sich Denatorre das Kinn. “Eine Beziehung zu
The Last Stand
könnte für uns ein heißes Eisen werden. Aber ich denke, ich kann den Charakter einer Person gut einschätzen. Mir gefällt es, dass Sie den Kopf für Ihre Ideale riskieren.” Er griff in seine Jacketttasche und zog eine Visitenkarte heraus. “Rufen Sie mich im Lauf der Woche an, Miss Kellerman”, sagte er, als er ihr die Karte reichte. “Ich werde den Bürgermeister bitten, uns beim Mittagessen Gesellschaft zu leisten. Dann werden wir sehen, wie wir Ihnen helfen können.”
    Skye war so verblüfft, dass sie einen Moment brauchte, bevor sie darauf reagierte. Doch als sie ein Danke hervorbrachte, hatte sich der Senator bereits mit seiner Abordnung umgewandt, um zu den Tischen hinüberzugehen. Nur Mrs. Denatorre drehte sich noch einmal um und lächelte sie an.
    “Ich kann es gar nicht glauben!”, flüsterte sie Charlie zu.
    “Was glauben?”,

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