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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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sich schon mal die Gelegenheit bot, durfte sie sich ruhig einmal solch weiblichen Luxus gönnen. Allerdings würden die neuen Krallen morgen wieder entfernt werden. Es war zu schwierig, damit einen Revolver zu handhaben. Kurz ging ihr durch den Kopf, wie viele andere Frauen hier in diesem Raum sich wohl Sorgen darum machen mussten, ob ihre falschen Fingernägel ihnen im Weg sein könnten, wenn sie jemanden erschießen wollten.
    “Du siehst aber selbst ziemlich heiß aus”, sagte Peter. Ihr fiel jetzt erst auf, dass er sie schon eine Weile musterte.
    Sie lächelte noch breiter. “Das sind die neuen Fingernägel.”
    “Das ist die Figur!”, rief er spontan.
    Sie lachte. “Ein angenehmer Nebeneffekt meines täglichen Trainings, nehme ich an.”
    “Für die meisten Leute ist das der hauptsächliche Grund, um zu trainieren.”
    “Ich bin aber nicht wie die meisten Leute.”
    Er wurde plötzlich ernst. “Ich habe gehört, was vorgefallen ist.”
    Peter meinte natürlich die Schießerei in ihrem Haus vergangene Nacht. Aufgrund ihrer Zugehörigkeit zu
The Last Stand
und ihrem Hintergrund, der bereits sensationell genug war, wurde in allen Nachrichten von dem Vorfall berichtet. Eine besonders eifrige Reporterin der Lokalnachrichten hatte sogar die Tatsache erwähnt, dass dieser zweite Überfall am gleichen Tag passierte, an dem Burke aus dem Gefängnis entlassen wurde. Aus gegebenem Anlass hatte sie diese ganze Geschichte auch noch einmal vorgekramt.
    Es war ein gewalttätiger Tag für beide –
sowohl für Skye Kellerman von
The Last Stand
als auch für den Mann, der sie vor vier Jahren mit vorgehaltenem Messer vergewaltigen wollte …
    Seit dem Eintreffen der Gäste hatte Skye bei jedem immer wieder auf irgendeine Bemerkung oder Frage zu den Ereignissen des Vorabends reagieren müssen.
    Ich bin so froh, dass es Ihnen gut geht … Das muss ja schrecklich gewesen sein … Kennen Sie den Mann, der bei Ihnen eingebrochen ist? … Nein? Glauben Sie, dass er was mit dem Zahnarzt zu tun hat, von dem Sie angegriffen wurden? … Aber Oliver Burke ist doch im Krankenhaus, oder? … Ich habe es in den Nachrichten gesehen … Da es Ihnen gut geht, kann ich es ja sagen: Das war wirklich eine unübertroffene Publicityaktion. So viele Gäste hier! … Ich könnte wetten, Sie werden heute eine Menge Spenden einsammeln, was? … Wie gut, dass Sie ihn getroffen haben …
    In gewisser Hinsicht war das allerdings überhaupt nicht gut. Lorenzo Bishop hatte immerhin irgendwo Eltern, Großeltern oder Geschwister. Vielleicht auch eine Frau oder, Gott behüte, Kinder. Skye bemühte sich, an so etwas gar nicht erst zu denken, ihn sich überhaupt nicht als ein menschliches Wesen vorzustellen, damit sie den heutigen Abend irgendwie überstehen konnte. Wenn ihr nur nicht diese schrecklichen Bilder immer wieder durch den Kopf gehen würden … Sie konnte nicht eine Sekunde davon vergessen. Auch ohne dass man sie ständig darauf ansprach.
    “Peter, hast du jemanden vor dem Büro herumlungern sehen, den du nicht kennst?”, fragte sie. Skye hatte fest vorgehabt, sich heute Abend nicht damit zu befassen. Das war nicht gerade der günstigste Moment oder der beste Ort dafür. Sie musste sich darauf konzentrieren, dass die Gäste, die immerhin eine Menge Eintritt bezahlt hatten, auch gut versorgt wurden. Sie wollte das, was sie mit Sheridan und Jasmin aufgebaut hatte, im besten Licht darstellen und einen guten Eindruck machen. Trotzdem hatte sie vor, mit sämtlichen Ehrenamtlichen darüber zu sprechen, und sie konnte der Gelegenheit nicht widerstehen.
    Er blinzelte sie an. “Den ich nicht kenne?”
    “Der Mann, der gestern Abend in mein Haus eingebrochen ist, hatte einen Stadtplan bei sich, auf dem das Büro eingezeichnet war.”
    “Aber das bedeutet doch nicht zwingend, dass er dort war.”
    “Ich stehe nicht im Telefonbuch.”
    “Das spielt keine Rolle. Man kann jeden finden, der ein Grundstück oder Haus besitzt oder einen Vertrag mit den Stadtwerken hat.”
    Er hatte bei
The Last Stand
bereits eine Menge gelernt. “Irgendwo muss ich ja anfangen.”
    “Ich wünschte, ich könnte dir weiterhelfen. Aber mir ist nichts Ungewöhnliches aufgefallen.”
    Bevor Skye die Gelegenheit hatte, ihn nach den Namen all derjenigen zu fragen, die vergangene Woche im Büro gewesen waren – es war seine Aufgabe, die Ehrenamtlichen einzuteilen –, kam Sheridan zu ihnen herüber. “Alles in Ordnung?”, erkundigte sie sich und umfasste Skyes

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