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Trust Me - Blutiges Grauen

Trust Me - Blutiges Grauen

Titel: Trust Me - Blutiges Grauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Novak
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bei dieser Vorstellung in Panik zu verfallen. Er hielt zu seinem Sohn und war auch seiner Exfrau gegenüber loyal. Das bedeutete, dass sie eine alleinerziehende Mutter werden würde. Ganz bestimmt nicht das, was sie sich für die Zukunft wünschte. Doch sie würde nie versuchen, ihn aus Pflichtgefühl dem Baby gegenüber an sich zu binden. Entweder liebte er sie oder nicht. Und wenn er es nicht tat … Sie war schließlich kein junges Mädchen ohne Möglichkeiten! Sie war fast dreißig, hatte ein Haus und genug Erfahrung und Ausbildung, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Außerdem
wollte
sie ein Kind. Sie hatte es nicht zum höchsten Ziel in ihrem Leben gemacht, doch der Wunsch bestand bereits längere Zeit.
    Aber würde sie ihre momentane Arbeit in der Form weiterführen können, wenn sie ein Baby bekam?
    Sie rieb sich die Augen. Es war wohl ein bisschen zu früh, sich diese Frage jetzt schon zu stellen. Skye lenkte ihre Gedanken in eine andere Richtung. Sie wollte sich schnell fertig machen und ins Büro fahren. Es war Sonntagmorgen. Normalerweise blieb sie an diesem Tag zu Hause, putzte, las, surfte im Internet oder erledigte Papierkram. Doch nach dem Vorfall am Freitagabend wollte sie überhaupt nicht mehr hierbleiben. Der Frieden, der Trost und die Sicherheit ihrer Kindheit – all das, was dieses Haus immer für sie symbolisiert hatte, waren zerstört.
    Denk nicht daran!
Skye versuchte sich auf das Grundlegende zu konzentrieren – zu duschen, sich zu schminken und die Kleidung für den Tag herauszusuchen –, aber es half nichts. Immer wieder dachte sie an die aufregenden Momente, in denen sie Davids Hände an ihren intimsten Körperstellen gespürt hatte … und an die Möglichkeit, schwanger geworden zu sein.
    Es gibt kein Baby.
Doch sicher nicht von einem einzigen Mal. Da sie sich fast am Ende ihres Zyklus befand, war die Chance der Empfängnis sowieso gering.
    Sie durfte sich nicht so lange mit dieser abwegigen Idee beschäftigen. Doch als sie auf dem Weg zur Arbeit an der Lebensmittelhandlung hielt, um Äpfel zu kaufen, ertappte sie sich dabei, einer Mutter mit Baby auf dem Arm hinterherzusehen. Beim Halt an der Ampel, nachdem sie den Lebensmittelladen verlassen hatte, starrte sie versonnen ein kleines Mädchen auf dem Rücksitz des Wagens neben sich an. Und in der Howe Avenue entdeckte sie zum allerersten Mal ein Geschäft mit Kindermöbeln, das sich dort offensichtlich schon seit Jahren befand.
    “Starrst du Löcher in die Luft?”
    Skye riss sich aus dem tranceähnlichen Zustand, in dem sie sich seit einigen Minuten befand. Jasmine stand in ihrer Bürotür. Soweit Skye das mitbekommen hatte, war sie nicht mehr auf dem Wohltätigkeitsball erschienen. Es war allerdings möglich, dass sie erst später gekommen war, nachdem Skye die Party schon verlassen hatte.
    “Ich mache nur gerade eine Pause. Ich habe den ganzen Vormittag telefoniert und mit den Ehrenamtlichen gesprochen.”
    “Was hast du rausgefunden?”
    “Felicia Martinez meinte, dass ein Mann sie nach meiner Adresse gefragt hätte. Er müsste ein Paket bei mir abliefern. Es wäre ein Dankeschön von jemandem, dem ich geholfen habe.”
    “Die Ehrenamtlichen haben deine Privatadresse doch nicht, oder?”
    “Es wäre nicht allzu schwer, sie hier herauszufinden. Ich könnte irgendeinen alten Karton mit Adressaufkleber benutzt haben, um was zu transportieren. Oder jemanden gebeten haben, etwas …” Als Jasmine sie plötzlich verlegen ansah, verstummte Skye mitten im Satz. “Was ist?”
    “Jetzt, wo du es sagst … Ich fürchte, deine Adresse könnte in meinem Rolodex stehen.”
    “Na bitte. Es gibt immer eine Möglichkeit.”
    “Und hat Felicia ihm denn die Adresse gegeben?”
    “Sie behauptet, dass nicht – aber erst, als ich sie gezielt danach gefragt habe. Das finde ich bedenklich.”
    “Wahrscheinlich dachte sie, es wäre nicht wichtig.”
    “Genau das hat sie gedacht.”
    “Hatte der Mann riesige Löcher im Ohrläppchen und einen Ziegenbart?”
    “Nein. Sie hat ihn beschrieben, aber es war niemand, der mir bekannt vorkam.”
    “Irgendjemand hat deine Adresse aber weitergegeben.”
    “Und ich bin sicher, es war nicht böswillig. Lediglich, um jemandem weiterzuhelfen.”
    “Aber woher wusste der Mann, wer immer das war, an wen er sich wenden soll? Hat er das Büro beobachtet?”
    Skye warf einen Blick auf die Liste vor sich. Sie war den ehrenamtlichen Mitarbeitern wirklich dankbar. Eigentlich konnte sie sich nicht

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